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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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und wie ihre langen, selbst gemachten Ohrringe hin und her schwangen, der Dekoration eines großen Weihnachtsbaums ähnlich, an den Hopes gesamtes Erscheinungsbild erinnerte. Jeder der Beobachter hoffte insgeheim, dass keiner der anderen erriet, welches Bild ihm gerade durch den Kopf schoss – und bei allen war es die Erinnerung an Hope im Evaskostüm auf dem Rasen vor dem Springwood-Hall-Hotel.
    »Tee!«, verkündete Hope und machte sich daran, die gelbliche Flüssigkeit auszuschenken.
    »Bedienen Sie sich selbst mit den Biskuits, ja?« Zoë wollte gar keinen Biskuit, doch sie nahm ein Puddingteilchen, weil sie irgendwie überzeugt war, dass die Höflichkeit es verlangte. Robin Harding starrte auf die Pekinesenhaare in seiner Teetasse und grunzte:
    »Nein danke.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte die übrigen Mitglieder des Komitees düster an. Zoë nahm an, dass er verlegen war, und schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. Sein Gesichtsausdruck hellte sich auf, und er schnitt eine heftige Grimasse, gefolgt von einem fast unmerklichen Nicken in Richtung Hopes. Zoë errötete.
    »Ich möchte dem Komitee einen Antrag unterbreiten«, sagte Charles Grimsby mit lauter Stimme.
    »Das geht nicht, Charles, jetzt nicht«, sagte Hope.
    »Ich habe die Sitzung noch nicht eröffnet. Und Zoë muss zuerst das Protokoll des letzten Treffens verlesen, bevor wir weitersprechen und uns aktuellen Problemen zuwenden.« Sie warf sich auf einen Diwan zwischen ihre Pekinesen und faltete die Hände im Schoß.
    »Nun, ich denke, wir können jetzt anfangen. Protokollführerin?« Zoë schlug das billige Schreibheft auf, in dem sie die Aufzeichnungen der vorangegangenen Sitzungen führte.
    »Anwesend beim letzten Treffen waren Hope Mapple, Zoë Foster, Ellen Bryant …« Zoë stockte.
    »Wir wissen alle, wer da war«, sagte Charles schroff.
    »Ich denke, wir können diesen Teil auslassen. Ich möchte etwas sagen – und es fällt unter die Kategorie aktuelle Probleme, wenn ich das so sagen darf!«
    »Mein Gott, Charles! Also meinetwegen.«
    »Gut.« Er setzte sich kerzengerade auf und funkelte den Pekinesen an, der ihm direkt gegenüber saß.
    »Ich beantrage, dass Hope Mapple von ihrem Posten als Vorsitzende dieses Komitees enthoben wird.« Zoë ächzte erschrocken auf.
    »Halten Sie die Klappe, Grimsby!«, murmelte Robin.
    »Nicht jetzt!« Grimsby fuhr unbeirrt fort.
    »Hope Mapples Verhalten anlässlich der Eröffnung des Springwood-Hall-Hotels hat die Historische Gesellschaft in Verruf gebracht.« Hope errötete heftig und warf die rabenschwarzen Locken nach hinten. Die Perlenohrringe klimperten so laut wie kleine Glöckchen.
    »Wenigstens habe ich versucht, die Öffentlichkeit auf unsere Sache aufmerksam zu machen.«
    »Das haben Sie, und wie!«, entgegnete Grimsby scharf.
    »Aber einige von uns können gut ohne derartige Publicity leben! Die Industrie- und Handelskammer …«
    »Vergessen Sie die Industrie- und Handelskammer!«, unterbrach ihn Hope rüde. Grimsbys Teint nahm einen purpurroten Farbton an, der dem von Hope in nichts nachstand.
    »Für Sie ist das alles kein Problem, wie? Ihr Name steht ja schließlich schon lange mit den Irren aus dem Hospital in Verbindung.«
    »Und was wollen Sie damit sagen, bitte schön?«, erkundigte sich Hope theatralisch.
    »Sie erteilen den armen Irren in der Psychiatrischen Abteilung des Hospitals Kunstunterricht, oder nicht? Und wenn sie mich fragen, beginnt das Verhalten der Patienten auf Sie abzufärben, Hope.«
    »Dafür«, fauchte Hope,
    »dafür kann ich Sie gerichtlich belangen!«
    »Oh, schön. Meinetwegen. Aber wenn wir schon so weit sind, dass wir uns gegenseitig mit Prozessen drohen – ich bin gar nicht sicher, ob ich nicht nachweisen kann, dass meine berufliche Reputation durch Ihr Verhalten ebenfalls geschädigt wurde.«
    »Halt, einen Augenblick!«, unterbrach Robin die beiden.
    »Sie können sich nicht mehr darüber beschweren, Grimsby! Dazu ist es zu spät! Sie hätten Ihre Einwände beim letzten Treffen vorbringen müssen! Hope hat uns allen unmissverständlich zu verstehen gegeben, was sie in Springwood Hall tun wollte.«
    »Ich habe Einwände erhoben, jedenfalls so etwas Ähnliches. Jedenfalls hatte ich Bedenken geäußert. Es steht im Protokoll. Es steht doch wohl im Protokoll, oder nicht, Frau Protokollführerin? Ich habe sogar ausdrücklich darum gebeten, meine Einwände zu Protokoll zu geben!« Grimsby fixierte Zoë mit eisernem Blick. Zoë blätterte

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