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Messi

Messi

Titel: Messi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Caioli
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morgens bis abends nur an Fußball gedacht. Vielleicht hat sich das an Leo weitervererbt.“
    „Als mein Bruder fünf oder sechs Jahre alt war, konnte man ihn mit keinem Geschenk glücklicher machen als mit einem Fußball“, erklärt Rodrigo. „Er war genauso fußballverrückt wie alle Jungs. Aber er wusste, dass er an seine kindliche Leidenschaft glauben und seinen Traum weiterverfolgen musste, weil sein ganzes Glück mit dem Fußball verknüpft ist.“ Und welche Aufgaben hat ein Vater, der vom Fabrikarbeiter zum Spielerberater geworden ist? „Zu seinem eigenen Wohl muss ich ihn vor Interessengruppen schützen, die ihm schaden könnten. Es gibt Leute, die zwar eigentlich vertrauensvoll wirken, in Wahrheit aber kriminell sind. Die Welt ist voll von ihnen. Es ist nicht einfach. Ich musste viel lernen, habe viele Fehler gemacht, bis ich wusste, was zu tun ist.“ Wie ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn? „Gut, sieht man einmal von den üblichen Generationskonflikten ab. Ich versuche, ihn nicht zu sehr zu bevormunden, denn genau das braucht er. Ich halte es für besser, wenn er sich mit jungen Leuten seines Alters umgibt, seinen Brüdern, seinen Freunden. Ich will nicht, dass mein Sohn glaubt, dass ich immer um ihn herum bin. Wenn er meinen Rat braucht, gebe ich ihn ihm, aber wenn nicht … versuche ich, mich nicht einzumischen. Ich sage ihm Dinge und sehe häufig, dass er sie auch annimmt. Geld? Verträge? Darüber reden wir fast nie, sondern plaudern eher über Fußball – den hiesigen Fußball und die argentinischen Mannschaften, wie bei einem Treffen zweier Freunde.“
    Und wie versteht er sich mit seinem älteren Bruder? „Ich habe die ersten paar Jahre Leos hier in Barcelona an seiner Seite verbracht. Das waren keine einfachen Jahre, und wir haben uns bald oft ziemlich gelangweilt“, erklärt Rodrigo. „Das waren traurige Zeiten, die wir mit Filmen und der Playstation verbracht haben. Dann aber hat sich sein Leben allmählich verändert, und meines ebenfalls. Ab und zu bewegt er sich auch mal gern außerhalb des Platzes und geht essen. Sein Nachtleben? Er geht nicht so gerne aus. Ich bin gerne um die Häuser gezogen, aber er wollte lieber etwas trinken gehen und ein bisschen quatschen. Er verbringt viel Zeit mit uns. Ganz oft passt er auf meinen ältesten Jungen Agustín auf, der bald fünf Jahre alt wird. Außerdem liebt er mein kleines Mädchen, das 2006 zur Welt gekommen ist. Das Essen meiner Frau Florencia mag er ebenfalls – ihre Grillhähnchen und empanadas [gefüllte Teigtaschen nach südamerikanischer Art] könnten denen meiner Mutter ernsthaft Konkurrenz machen.“
    Eine Frage an den Familienvorstand: Verändert all das Geld und der Luxus einen Spieler und seine Familie? „Wir gönnen uns keinen Luxus. Wir sind noch nicht einmal mit dem Haus in Rosario fertig. Leo hat eine Berghütte hier in Castelldefels: zwei Stockwerke, vier Schlafzimmer, mit Garten und einem kleinen Pool. Wir leben genau wie vorher, aber die Leute glauben, wir hätten uns verändert. Tatsächlich aber sind sie diejenigen, die sich verändert haben. Sie schauen uns ganz anders an … sie sind neidisch auf einen Jungen, der es zu was gebracht hat. Das Geld, das Leo verdient, wird sicher angelegt, damit er und seine Familie in Zukunft keine Probleme haben werden.“
    Die letzte Frage ist die nach der Zukunft seines Sohnes. „Ich glaube, dass er eine gute Zukunft vor sich hat. Er wird sich weiterentwickeln und sogar noch besser werden.“ Besser als Maradona? „Diego war einzigartig. Leo ist anders, und die Zeiten sind andere. Ich hoffe, dass er nahe an das Niveau der Nummer 10 herankommt, was die technischen Qualitäten und seine Erfolge angeht.“

33 Physisches Denken
    Gespräch mit Roberto „El Mariscal“ Perfumo, ehemaliger argentinischer Fußballspieler und Kommentator
    Die Bedienungen und Gäste im La Biela kennen ihn gut. Einige von ihnen kommen herüber, begrüßen ihn und fragen nach seiner Meinung zu den Themen des Tages. Nachdem er Gott und der Welt seine Ansichten mitgeteilt hat, setzt sich El Mariscal, der „Marschall“, schließlich auf eine Tasse Kaffee zu mir an den Tisch. Er war nicht nur Verteidiger bei den argentinischen Vereinen River Plate und Racing Club de Avellaneda sowie beim brasilianischen Klub Cruzeiro Belo Horizonte, sondern ist auch Kommentator und Psychologe. Die Wände sind mit Fotos von Automobilsportgrößen wie Juan Manuel Fangio, José Froilán Gonzáles und Manuel Gálvez

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