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Messias-Maschine: Roman (German Edition)

Messias-Maschine: Roman (German Edition)

Titel: Messias-Maschine: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Beckett
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riesiger Mund es abbeißen und runterschlucken. Darauf folgten seltsame, flatternde Bewegungen um sie herum, die von einem Wispern und Murmeln begleitet wurden. Es kam ihr wie ein Wind aus Seelenfetzen vor, die dem gigantischen Loch zustrebten, das der Stadtteil hinterlassen hatte.
    »Babbeldibabbeldibabbeldibabbeldi …«, machte der flüsternde Geisterverkehr.
    Und dann, zum ersten Mal, seit Mr. Gladheim verstummt war, hörte sie eine Stimme richtige Worte sprechen.

    »Stehen Sie nicht einfach rum und glotzen Sie! Sehen Sie nicht, wie gefährlich das ist?«
    Es war ein dünner Mann, stockdürr und von oben bis unten ganz in Schwarz und Weiß skizziert. Sein Gesicht war von Angst gezeichnet.
    Unterm Arm trug er einen zweiten Kopf, der ebenfalls skizzenhaft wirkte und Kleine Rose ermutigend zulächelte.
    »Was ’n Spaß, wie?«, sagte der Kopf ohne Körper.
    Doch der dünne Mann schnalzte mit der Zunge.
    »Sie sollten lieber mitkommen«, sagte er. »Wir müssen weg von dem Ding da, sonst verschlingt es uns auch.«
    Zu ihrer eigenen Überraschung lächelte Kleine Rose bloß.
    Der Kopf lachte leise.
    »Was gibt es da zu lachen?«, rief der dünne Mann eindringlich. »Es kommt! Sehen Sie doch! Laufen Sie!«
    Weiter unten in der Stadt verschwand Park +000000113-000000249 in einem unsichtbaren Schlund.
    »Babbeldibabbeldi …«, machten die Geister, während sie ihrer Auslöschung entgegenhasteten.
    Selbst die Schriftzeichen am Himmel flogen auf die Leere zu.

    Arme Kleine Rose. Ihr ganzes Leben hatte darin bestanden, an sicherere Orte zu fliehen, wenn jemand in ihre jeweils letzte Zuflucht vorgedrungen war. Aber wenn der SenSpace von Ungeheuern angegriffen wurde und sie weder Arme noch Beine noch Augen hatte, wohin konnte sie dann noch rennen?
    Sie verspürte Entsetzen und Zorn … aber seltsamerweise fühlte sie sich auch erleichtert.
    »Kommen Sie!«, rief der dünne Mann.
    »Nein«, erwiderte Kleine Rose. »Nein, ich glaube, ich bleibe einfach hier.«
    »Bravo«, meinte der Kopf. »Ich auch! Ich bleibe auch hier!«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte der dünne Mann, umfasste seinen körperlosen Begleiter fester und nahm die Beine in die Hand.
    »Folgen Sie uns!«, rief er ihr dabei zu. »Oder wollen Sie etwa verschlungen werden?«
    Der Kopf vollführte eine Art körperloses Schulterzucken, als er davongetragen wurde. »Viel Glück!«, rief er Kleine Rose zu, ehe er verschwand.
    Kleine Rose wartete und sah zu, wie das Nichts wie eine Flutwelle näher kam. Ein weiterer Park, eine weitere Innenstadt, ein weiteres Wohngebiet. Die Geister plapperten lauter und lauter, je weiter sich die Leere näherte.
    Bald fraß das Ding sich durch die nächste Innenstadt und das nächste Künstlerquartier.
    Dann machte es Happs, und jenseits des Sees existierte nichts mehr.
    »Babbeldi …«, machten die Geisterstimmen.
    »Happs«, machte der Mund erneut, und der See war weg.
    Happs.
    Happs.
    Happs.

Kapitel 49
    K leine Rose fand sich auf dem Plateau unterm Sternenhimmel wieder. Sie ließ den Blick über das Flickwerk der SenSpace-Welten schweifen. Da war das Meer, da war der Wald, da waren die Berge, da war ein kleiner Teil der Stadt ohne Ende™. Das ganze Sortiment war vorhanden, als wäre nie etwas passiert.
    »Es tut mir sehr, sehr leid, meine Liebe«, sagte eine vertraute Stimme. »Es war sicher ganz schrecklich für dich. Es gab leider ein technisches Problem mit der Schnittstelle.«
    Kleine Rose drehte sich lächelnd zu Mr. Gladheim um. Er legte ihr schützend den Arm um die Schulter.
    »Weißt du, ich werde nie wieder wirklich dasselbe für dich empfinden«, sagte sie, »nachdem ich zugesehen habe, wie du in Scheiben verschwunden bist.«
    Mr. Gladheim wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Wirst du derzeit von einem Menschen gesteuert?«, fragte Kleine Rose.
    Nach einem Moment des Zögerns nickte Mr. Gladheim.
    Auch Kleine Rose nickte. »Und, wie heißt du?«
    Erneut zögerte Mr. Gladheim. »Ich weiß nicht, ob ich das …«
    »Sag schon«, forderte Kleine Rose ihn auf.
    »Äh … Janet«, antwortete er. »Janet Müller.«
    Kleine Rose lächelte bei der Vorstellung, dass es eine Frau war, die mit Mr. Gladheims männlichem Bariton sprach.
    »Ruth Simling«, sagte sie. »Das ist meine Bedienerin. Nicht, dass von ihr noch viel übrig wäre.«
    Mr. Gladheim nickte nur weise, da Janet Müller nicht wusste, was sie sagen sollte.
    »Unten in der Stadt ist jetzt alles wieder normal«, ließ sie Mr. Gladheim nach einer Weile

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