Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
ständig viele Prozesse ab: Aufnahme, Abbau, Aufbau und Ausscheidung. Alles, um uns am Leben zu halten.
Der Motor unseres Lebens
Das Licht der Sonne ermöglicht unser Dasein, denn ihre Energie wird in Pflanzen gespeichert. Über die Verdauung gelangt diese in unseren Körper, und wir wandeln sie um in Stoffe, die unser Organismus zum Leben benötigt. Daher der Name »Stoff«-»Wechsel«: Aufbau, Umbau, Abbau. Dies gibt uns eine Chance. Denn mit der richtigen Ernährung kann ein kranker Körper wieder gesund werden.
I m Laufe unseres Lebens verändert sich unser Körper ständig. Am besten sieht man das am Wachstum unserer Kinder: Ständig muss der Organismus Nahrung aufnehmen und deren Inhaltsstoffe wechseln, damit menschliches Eiweiß, das zum Wachsen und Regenerieren aller Organe erforderlich ist, entstehen kann. Veränderung ist also Lebendigkeit, Stillstand bedeutet Tod. Um unseren Stoffwechsel zu verstehen, muss man wissen, dass alle Vorgänge im Körper auf chemischen Reaktionen beruhen. Ständig werden Stoffe aufgenommen, transportiert, umgewandelt und ausgeschieden. Ein wahres Wunderwerk der Natur, ohne das wir nicht atmen, essen, denken, lachen und lieben könnten. Viele verstehen landläufig unter Stoffwechsel nur die Steuerung der Verdauung - es werden aber auch sämtliche andere Körperfunktionen wie Kreislauf, Atmung, Immun- und Hormonsystem damit reguliert. Der Stoffwechsel ist der Motor unseres Lebens. Er sorgt dafür, dass unsere Organe reibungslos funktionieren. Er ist dafür verantwortlich, dass wir uns fit und energiegeladen fühlen. Ein komplexer Vorgang, der lange vor der Steinzeit in unsere Gene einprogrammiert wurde. Stoffwechsel, das ist also nicht nur ein Wort, sondern man versteht darunter verschiedene, vielschichtige Reaktionen. So unterscheiden wir etwa den Eiweißstoffwechsel vom Kohlenhydratstoffwechsel und Fettstoffwechsel. Alle diese Systeme müssen miteinander vernetzt und in Balance sein, damit der Mensch gesund am Leben bleibt. Da es sich um ein empfindliches und lang ererbtes Körperprogramm handelt, ist es umso wichtiger, was wir essen. Denn der Mensch »ist, was er isst«. Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sind für die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen lebenswichtig. Seit der Steinzeit ist unser Stoffwechsel zu 60 bis 70 Prozent auf die Verwendung von tierischem Eiweiß programmiert. Kohlenhydrate waren damals im Winter oder Frühling Mangelware, da die Natur den Speiseplan bestimmte.
Eiweiß - auch Protein genannt - ist elementar
Eine besondere Rolle im Stoffwechsel kommt dem Eiweiß, auch Protein genannt, zu. Das wussten auch schon die alten Griechen, denn Protein leitet sich aus dem griechischen Wort »Proteos« her. Es wurde 1938 von Jöns Jakob Berzelius mit den Worten übersetzt: »Ich nehme den ersten Platz ein«. Das unterstreicht die Priorität dieses Grundnährstoffes für das Leben.
P rotein ist »das Erste«. Eine Bezeichnung, die absolut zutrifft, weil nur Proteine in der Lage sind, Zellen aufzubauen sowie Gewebe aufzubauen und zu erneuern. Eiweiße bestehen - genau wie Kohlenhydrate und Fette - aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Im Unterschied zu Kohlenhydraten und Fetten enthalten sie jedoch zusätzlich noch Stickstoff, Schwefel, Phosphor und andere Elemente. Jede unserer rund 80 Billionen Körperzellen besteht überwiegend aus Eiweiß.
Aminosäuren als Bausteine
Proteine setzen sich aus Aminosäuren zusammen, von denen bislang 21 bekannt sind. Acht davon bezeichnet man als sogenannte essenzielle, also lebenswichtige Aminosäuren. Sie müssen dem Körper täglich zugeführt werden, da er sie nicht selbst produzieren kann. Das bedeutet: Nicht die Menge der zugeführten Eiweiße ist entscheidend, sondern die Qualität und damit die Ausgewogenheit der Aminosäuren, die sie enthalten. Zellen, Zellwände, Organe, Hormone, Enzyme und Gallensäure können nur gebildet werden, wenn der Körper täglich mit einer bestimmten Menge dieser essenziellen Aminosäuren in Form von hochwertigen Eiweißen versorgt wird.
Substanzen, die das Leben formen
▶ Die Aminosäuren kann man sich wie die Buchstaben des Alphabets vorstellen. Bereits zwei Buchstaben ergeben ein Wort. Bei den Aminosäuren ist dies genauso, zwei Aminosäuren ergeben ein Dipeptid. Ab einer bestimmten Länge spricht man von Proteinen.
▶ Setzt man Buchstaben zusammen, ergeben diese ein Wort, das eine Information in sich birgt. Mehrere Worte ergeben einen ganzen Satz, viele Sätze
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