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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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Jahr 1989 um mehr als das Doppelte auf 366 Kilokalorien im Jahr 2006. Da jedoch die wenigsten Menschen deshalb weniger essen oder zum Ausgleich Sport treiben, muss es fast zwangsläufig erst zu Übergewicht und dann zu Krankheiten kommen. Dies sei auch einer der Gründe, warum es in den letzten 10 bis 20 Jahren ebenfalls zu einem starken Anstieg von Diabetes mellitus Typ 2 gekommen ist. Denn durch die hohe glykämische Last, die zuckerhaltige Getränke haben, steige auch das Risiko einer Insulinresistenz, so das Ergebnis einer Bostoner US-Studie.
     
    Herzerkrankungen als Folge
    Auch der starke Anstieg von Arteriosklerose und Herzinfarkt geht zu einem nicht geringen Teil auf das Konto des gestiegenen Softdrink-Konsums. Das Ergebnis einer Einzelstudie, die im Rahmen der zuvor genannten Bostoner Universität durchgeführt wurde, zeigt, dass Frauen, die täglich einen Softdrink zu sich nahmen, das Risiko einer koronaren Herzerkrankung um 23 Prozent erhöhten - im Vergleich zu Frauen, die nur einen Softdrink pro Monat tranken. Frauen, die zwei zuckerhaltige Getränke pro Tag konsumierten, hatten sogar ein um 35 Prozent größeres Risiko.
     
    Für Softdrinks gibt es keinen genetischen Code
    »Getränke«, so Professor Popkin, »stillen heute nicht mehr nur den Durst.« Und genau das ist ein weiteres Problem: Der Mensch ist biologisch nicht darauf eingerichtet, derart viele Kalorien und Energie aus Getränken zu beziehen. Nehmen wir zum Vergleich wieder unseren Steinzeitmenschen. Wenn er Durst hatte, trank er Wasser. Vielleicht hat er sich manchmal auch aus Beeren und Wurzeln eine Art Teegetränk zubereitet. Aber das war’s dann auch schon. In seinem Artikel »The Public Health and Economic Benefits of Taxing Sugar-Sweetened Beverages« aus der Zeitschrift NEJM im Oktober 2009 gibt es deshalb Überlegungen, diese Softdrinks mit einer speziellen Steuer zu belegen, um den rasanten Anstieg des dadurch entstehenden Übergewichts zu stoppen!
     
    Auch Fruchtsaftgetränke im Visier
    Viele Softdrinks aber auch Fruchtsaftgetränke enthalten sehr viel Fruktose unter der Vorstellung, den Zucker- und Insulinwert nicht so stark zu erhöhen wie Saccharose, der Kristallzucker. Viele Studien
haben aber gezeigt, dass dies zu noch schnellerem Fettaufbau, insbesondere in der Leber, führt. Während die Glukose, wenn zu viel im Blut, über die Nieren ausgeschieden werden kann, oder in ihre Speicherform, das Glykogen, umgebaut wird, wird die Fruktose sofort, weil noch dazu »insulinunabhängig«, in die Leberzellen aufgenommen. Dort findet dann der Umbau in Triglyzeride statt, es entsteht die nichtalkoholisch bedingte Fettleber. Die »insulinabhängige« Glukose aus dem Kristallzucker kann nur aufgenommen und umgebaut werden, wenn genügend Insulin zur Verfügung steht. (Siehe dazu die Graphik auf Seite 236).
     
    Appell an die Eigenverantwortung
    Es liegt uns fern, Menschen, die eine Ernährungsumstellung wünschen, ihre Lieblingsgetränke zu verbieten. Aber es muss tatsächlich nicht nur beim Essen, sondern auch beim Trinkverhalten ein Umdenken stattfinden. Jemand, der ständig Softdrinks zu sich nimmt, verhält sich so gesehen nicht anders als der Liebhaber von Schokoriegeln & Co: Bereits wenige Minuten nach dem Trinken eines Softgetränks oder eines Fruchtsaftes, kommt es zu einem rasanten Anstieg des Blutzuckerspiegels. Wer mehrere Drinks pro Tag konsumiert, lässt seine Bauchspeicheldrüse also niemals zur Ruhe kommen, selbst wenn fünf Stunden Pause zwischen den Essenszeiten liegen. Die Bauchspeicheldrüse schüttet unentwegt Insulin aus, um den Zucker aus den Blutgefäßen in die Zellen zu bringen. Doch das funktioniert nur, solange in der Zelle ein Bedarf dafür vorhanden ist. Ist die Zelle gesättigt, bleibt der Zucker vor der Tür. Er lagert sich in den Geweben und Blutgefäßen an und belastet weiter die Bauchspeicheldrüse, die dann aufgibt und ihre Dienste herunterschraubt und einstellt.
     
    Fünf Stunden Pause berücksichtigen
    Deshalb unsere Empfehlung, fünf Stunden Pausen zwischen den Mahlzeiten einzulegen und in den Pausen nur Wasser zu trinken. Natürlich müssen Sie aber nicht ganz auf Kaffee, Tee oder ein Glas frisch gepressten Orangen- oder Möhrensaft verzichten: Trinken Sie sie im Anschluss an das Essen.

    Bild 45
    Mit Getränken und Obst eine Mahlzeit abschließen. In den fünf Stunden Pause nur Wasser trinken.

Bild 46

    Der Stoffwechsel - unsere große Biofabrik
    Einem Uhrwerk gleich, laufen in unserem Körper

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