MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
Kontakt von ihrer Seite war bisher noch nicht vorgekommen, von dem einem Mal abgesehen, als sie ihn niedergeschlagen und ihm ein Messer an die Kehle gesetzt hatte, und daher hatte sie jetzt seine volle Aufmerksamkeit. Lily sah ihm unerschütterlich in die Augen. »Du wirkst sehr zufrieden, und daher bringe ich das gar nicht gern zur Sprache. Also sind wir berühmt, nicht wahr?«
D_Light lächelte, nickte und zwinkerte, und das alles zugleich.
Lily holte tief Luft. »Und all diese Leute starren uns an, nicht wahr?«
D_Light sah sich um. In der Tat starrten viele der Grokster sie schamlos an, und einige winkten, und die Seele mochte wissen, wie viele andere etwas zurückhaltender waren. »Ja«, erwiderte er.
Darauf hob Lily verzweifelt die Hände in die Höhe und zischte: »Dämonen, schon vergessen? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte gut ohne die ganze Aufmerksamkeit leben.«
D_Lights Lächeln erlosch. Nachdem er Lilys Worte einige lange Sekunden abgewägt hatte, dämmerte ihm plötzlich die Wahrheit ihrer Beobachtung. Es war so offensichtlich, dass er sich versucht fühlte, die Stirn auf die Tischplatte zu schlagen, zur Strafe für die eigene Dummheit.
D_Light schaute sich wieder in dem Groksta um, nur suchte er diesmal nicht nach Bewunderern, sondern nach Jägern. Er wusste, dass Agenten der Autorität nicht so offensichtlich waren. Jeder dieser Menschen konnte ein Engel sein, oder Schlimmeres. Seine Gedanken wurden durch ein Klopfen hinter ihm unterbrochen. Es war der Pantomime. Er hieb die Schnauze seiner Maske wie ein Specht gegen die Tür. D_Light vermutete, dass der Pantomime auf diese Weise Einlass begehrte. Der Tanzbär stand neben seinem Herrn, die Pfoten flach gegen das Plexiglasgedrückt. Seine Knopfaugen starrten leer herein, und sein Atem vernebelte die durchsichtige Wand.
Wir haben diese kleinen Scheißer
. Katria schickte die Nachricht an Rhemus, ihren langjährigen Mitspieler. Zusammen mit der Gedankenbotschaft sendete sie ein Video des überfüllten Grokstas, aber die Sendung verfolgte zwei Individuen besonders.
Sie sind verkleidet, aber sie sind es eindeutig
, fügte sie hinzu.
Bestätigung durch mehrere Quellen
.
Wow, eine öffentliche Sendung
, erwiderte Rhemus.
Anscheinend sind viele Spieler heiß auf sie
.
Natürlich, sie sind ganz frische Berühmtheiten
, schickte Katria zur Antwort.
Oh, ja, Dämonen. Du kannst immer darauf zählen, dass sie der Lieblingssünde von jedermann anheimfallen – der Eitelkeit
.
Eigentlich habe ich Lust für die Lieblingssünde gehalten
, schickte Rhemus spielerisch zurück.
Katria schickte ein n00bicon™ an Rhemus.
Sei nicht so ein Langweiler! Du hast wahrscheinlich Recht, aber ich höre mich schlauer an, wenn ich einen gut vorbereiteten Plan mit einem angemessenen Idiom zusammenziehe
.
Tut mir leid, Genauigkeit ist was Furchtbares
, witzelte Rhemus.
Katria sprach ein stilles Gebet des Dankes an die OverSoul. Es war eine blitzartige göttliche Inspiration gewesen, wie eine Stimme in ihrem Kopf, dass sie daran gedacht hatte, diese Falle aufzustellen. Es war reine Brillanz. Statt den üblichen Zug zu machen, diese Dämonen der Dämonendatenbank hinzuzufügen und so ihr Opfer in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen, hatte sie stattdessen dafür gesorgt, dass die beiden auf weniger bedrohliche Weise herausragten.
Sie hatte lediglich ihren Status als Gesetzeshüterin dazu ausgenutzt, dem NeverWorld-Spiel einen Schubs in die richtige Richtung zu versetzen.
Nur ein kleiner Trick, ein wenig unverdiente göttliche Gunst von einem angeblichen Gott
, dachte sie.
Und dann ließ ich die Spankerforen und dieMedien den Rest erledigen. Genießt eure Freiheit und euren Ruhm, solange ihr beides noch habt, ihr Narren!
Den süßen Duft der Fleischpüppchen fand die Sucherin nahezu überwältigend. Für Treva war es immer eine Herausforderung, sich in einer so verlockenden Umgebung auf ihre Opfer zu konzentrieren. Dieses Groksta war wie ein vorbereitetes Bankett. Überall warmes, süßes Fleisch – oben an den Wänden, oben auf den Laufstegen und Plattformen, und es wogte rufend über die vielen Unterhaltungsbühnen dahin, als ob es sie necken wollte. Sie hätte fast einen dieser Narren angeknurrt, der sie gestreift hatte. Sein Hals war schweißnass und so dicht neben ihr, dass sie buchstäblich die würzigen Höhepunkte seiner Essenz schmeckte. Ihr Blutzucker war im Keller, und sie war äußerst nervös.
Treva hatte mit ziemlicher Erleichterung
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