MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
den Anruf erhalten, der ihr den Aufenthaltsort ihres Opfers mitgeteilt hatte. Sie hatte das Seeufer abgesucht, um die Duftspur erneut aufnehmen zu können, aber die Suche war enttäuschend erfolglos verlaufen. Gleich, nachdem ihr die Koordinaten geschickt worden waren, hatte sie einen Airlift gemietet (eine Ausgabe, die sie ihrem Auftraggeber in Rechnung stellen würde). Er warf sie auf dieser Insel heraus, die völlig von dem gewaltigen Bau des Hauses Monsa erdrückt wurde. Mithilfe ihres Passierscheins umging sie die Reihe kriecherischer Möchtegern-Grokster. Sie musste, wie alle anderen, eine Blutprobe hinterlassen, bevor sie eintrat. Die Wächter, die vor allem misstrauisch sein sollten, waren nicht glücklich darüber, eine Sucherin einzulassen, aber ihnen blieb keine andere Wahl.
In null Komma nichts hatte sie ihre Ziele entdeckt. Sie waren das Zentrum der Aufmerksamkeit und schienen in ihrem hübschen Glaskabinett wie als Geschenk für Treva verpackt. Natürlich würde sie sich jetzt noch nicht über sie hermachen. Eine derartige öffentliche Zurschaustellung von Gewalt, insbesondere gegen diese offensichtlichen Ehrengäste, würde sich nicht gut in ihrer Beurteilung machen.Stattdessen verscheuchte sie einen Gast von seinem Platz und bestellte einen Drink – einen sauberen, da sie im Dienst war, jedoch süß genug, ihr die Nervosität zu nehmen.
D_Light wollte den Pantomimen und seinen Bären-Kumpel nicht einlassen. Er wollte ihn jedoch auch nicht gegen sich aufbringen. Sie waren Herren des Blödsinns, und wenn man einen brüskierte, würden sie es einem heimzahlen. Abgesehen davon sah jeder zu, und das Einzige, was noch mehr Aufmerksamkeit hervorrufen würde als eine Berühmtheit, wäre eine ungehobelte Berühmtheit.
Der Pantomime breitete beim Eintritt weit die Arme aus, während der Bär auf alle viere ging, um den Eingang freizuräumen. »Ah, Deeeelight«, setzte der Pantomime an und richtete dann die Schnauze auf Lily. »Und seine wunderschöne Begleiterin, das Mystery-Girl! Das Parkett schwirrt vor Spekulationen über euch.« Der Pantomime sprang zu Lily hinüber, schnappte sich ihre Hand und küsste sie. D_Light nahm zumindest an, dass es ein Kuss war, da die Lippen des Pantomimen unter seinem Schnabel nicht zu erkennen waren. In einem anderen Zusammenhang hätte man glauben können, ein großer Vogel habe sich daran gemacht, an der Hand der Frau zu nagen.
Lilys Gesicht zeigte Verständnislosigkeit. »Du kannst mich Lily nennen«, brachte sie heraus.
»Ein klassischer Name für eine klassische Schönheit!«, verkündete der Pantomime. »Nicht dein echter Name, da bin ich mir sicher, aber hübsch, hübsch. Ich weiß ein Geheimnis besser zu schätzen als die meisten.«
D_Light hätte vielleicht etwas Mitgefühl für Lily und die Peinlichkeit der Begrüßung durch den Pantomimen aufbringen können, wenn er sich nicht mit den unwillkommenen Annäherungen des Bären hätte zufriedengeben müssen, der ihn in seine großen pelzigen Arme nahm und herzlich drückte. Das Tier, das so viel wie sieben Männer wiegen musste,warf D_Light aus seinem Sessel. D_Light fand sein Gesicht in moschusduftendem Fell wieder, und er konnte den Herzschlag des Tieres hören. Zum Glück ließ ihn der Bär nach einer kurzen Umarmung wieder los. Nachdem er jetzt die peinliche Umarmung überstanden hatte, hörte er den Pantomimen sagen: »Dein Freund hat einen Sinn für Humor, obwohl er nicht gerade viel hermacht.« Daraufhin stach der Pantomime D_Light die Mündung des Gewehrs in den Bauch und lachte schrill und bellend.
»Obwohl, schon gut«, fuhr der Pantomime unbarmherzig fort. »Ich bin wegen dem hier gekommen.« Daraufhin tat er einen langen Schritt rückwärts und richtete sein Gewehr auf D_Light. Dieser spürte einen Adrenalinschub, und seine Gedanken rasten.
Meine Seele, ein Agent! Wird er uns gleich hier fraggen?
D_Light umklammerte eine seiner Scheiben, warf sie jedoch nicht. Es hatte keinen Zweck, hier drin zu kämpfen. Er würde niemals lebendig hinauskommen.
Die Waffe knallte laut, und eine Wolke strahlend rosafarbenen Rauchs drang aus dem Lauf. Von dem rosafarbenen Nebel geblendet, der ihn umgab, hört D_Light einen weiteren Knall. Er erwartete, dass diesmal Lily an der Reihe war. Dann ging ihm auf, dass er keinen Schlag vom Aufprall eines Geschosses verspürt hatte, und geriet in Panik.
Meine Seele, Giftgas!
Instinktiv tastete er nach Lily umher und zog sie, als er ihren Leib spürte, mit sich zu Boden.
»Mit
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