MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
könne.
Smorgeous drängte sich in D_Lights Gedanken, und seine Stimme klang leicht verzerrt, als würde sich ein Audioband auflösen.
Herr, dieFrau verhält sich auf nie zuvor erlebte Weise. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie unter dem Einfluss von …
Pscht
, sendete D_Light abwesend zurück.
Einhundertundachtzigtausend Punkte für diese Katze sowie sämtliche ihrer Upgrades, und sie sagt mir das?
, dachte er.
D_Light beugte sich noch näher zu Lily hinüber und senkte die Stimme. »Dein Schleier – nimm ihn ab. Ich möchte dein echtes Gesicht sehen, dein echtes Haar.« Er streichelte ihr sanft das Haar, wand eine seidige Strähne um seinen Finger. Seine Lippen wanderten langsam zu ihrem Ohr, und er flüsterte: »Biiitte!«
Lily wandte ihm den Kopf zu, ihre Gesichter nur wenige Zoll voneinander entfernt. »Was ist mit meiner Verkleidung? Ich bin ein Dämon, schon vergessen?«
»Ja, du bist ein Dämon«, sagte D_Light langsam und mit der verführerischsten Stimme, die er aufbringen konnte. »Ein wundervoller Dämon. Ich möchte den Dämon sehen, den echten Dämon. Denjenigen, den ich heute früh unter dem Baum gesehen habe.« Er strich ihr mit dem Finger über die Wange, den Hals hinab und eine Schulter entlang.
Gestern Morgen
, verbesserte Smorgeous.
»Wenn du deinen Schleier senkst, dann senke ich meinen«, sagte Lily schüchtern.
D_Light senkte seinen Schleier, bevor sie auch nur ihren Satz beendet hatte. Sein dunkles, welliges Haar war zerzaust und stand in alle Richtungen ab. Sein kantiges, olivfarben getöntes Gesicht erschien entspannt und sorglos. Seine dunklen Augen, völlig geweitet, erinnerten an große Glasmurmeln.
Sogleich senkte Lily ihren Schleier. Ihre langen, blonden Locken schienen plötzlich von einem Netz herabzufallen, als sich die Illusion auflöste. Ihre großen kobaltblauen Augen erinnerten an kristallene Zierkugeln aus alter Zeit, und D_Light konnte sich nicht von diesem Blick lösen. Sie waren verwirrend, hypnotisierend, und schienen plötzlich viel näher. Er hielt den Atem an. Keiner von beiden rührte sich, aberschließlich ergriff Lily das Wort. »Sie kommen. Wir sollten weglaufen.« Die Worte kamen leise, jedoch mit Gewissheit.
»Mach dir keine Sorgen«, erwiderte D_Light leichthin. Er wollte nicht sprechen. Er wollte nicht denken. Er wollte nicht laufen. Das Einzige, was er in diesem Moment wollte, war, in diesem allumfassenden Gefühl zu schwelgen, zu ihr hingezogen zu sein, in sie hinein. Er kam noch näher, und ihre Lippen berührten einander fast. Seine Hand hob sich zum Scheitel ihres Kopfs, und er fuhr sanft mit den Fingern durch die wunderschönen Locken, die an seiner Seite herabflossen.
Lily schloss die Augen und strich D_Light mit den Fingerspitzen über die Wange, wobei sie Spuren eines untergründigen, jedoch berauschenden Dufts zurückließ. D_Light, jetzt frei von ihrem bezaubernden Blick, war gefangen in ihrem ruhigen Lächeln, das ihre fülligen, üppigen Lippen krönte. »Ich glaube, wir sollten sofort loslaufen«, wiederholte sie.
Lily stand auf, wobei sie D_Light am Handgelenk mit hochzog. D_Light folgte ihrer Führung und hätte es sogar auch dann getan, wenn er nicht körperlich dazu verlockt gewesen wäre. Alles, was er jetzt wollte, war, in ihrer Nähe zu sein, und er würde alles Erforderliche tun, um sie an seiner Seite zu halten.
Das Paar trieb zur Tür, wie getragen von den wenigen verbliebenen Fetzen des LoveGas™, das dicht über dem Fußboden schwebte. Draußen scharten sich die Menschen sogleich dicht um sie. Einige von ihnen murmelten etwas, während andere etwas riefen, aber D_Light konnte ihre Glückwünsche kaum verstehen. Was für wunderschöne Menschen!
Meine Seele, die Menschheit!
Dieser Gedanke hallte ihm wieder und wieder durch den Kopf, und während er sich unter normalen Umständen dafür gescholten hätte, einen solchen Blödsinn zu denken, gratulierte er sich an diesem Abend dafür. Gerade jetzt, genau in diesem Augenblick, wollte er in dem Lärm, der Wärme, dem Schweiß seiner Gefährten … und Gefährtinnen schwelgen, ja, insbesondere der Gefährtinnen. Und obwohl sich Lieblichkeit in alle Richtungen erstreckte, war es Lilys Lieblichkeit, der er immerzu folgte. Sie war seine Sirene.
Durch diesen Wahnsinn mäandernd, ließ Lily kurz D_Lights Handgelenk los, um die unwillkommene Annäherung eines berauschten Groksters abzuwehren, und dabei wurde sie plötzlich von der Menge umhüllt. D_Light rief etwas
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