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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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Glückwünschen des Hauses«, sagte der Pantomime mit einem Quietscher. »Helden, möge eure Legende mit jedem Tag wachsen und gedeihen!«
    D_Light beugte sich in einem verzweifelten Versuch, sie zu beschützen, über Lily. Als sich der Nebel so weit verflüchtigt hatte, dass er wieder etwas sah, waren sowohl der Pantomime als auch der Bär verschwunden. Und etwa zur selben Zeit begriff D_Light, dass sie der vertraute Duft des Gases umgab.
Kein Giftgas, sondern LoveGas™
.
    D_Light stieß ein herzliches Gelächter aus, ließ zu, dass sein Körper sich entspannte, und fiel erleichtert zu Boden. Er packte Lily begeistertzu beiden Seiten des Kopfs und verkündete: »Lily, ich fürchte, wir sind unfreiwillig unter Drogen gesetzt worden!« Nach wie vor lachend drückte er ihr ein paar weitere Male den Kopf und drehte sich dann um und kratzte den Kopf seines Vertrauten. »Wenn ich eine Droge möchte, bitte ich meine Katze darum.« Er kicherte über seinen eigenen Witz und sah darauf Lily um Bestätigung heischend an, dass er tatsächlich komisch war.
    Lilys Ausdruck war leicht und sorglos, und sie hatte das blödeste Lächeln auf dem Gesicht, das D_Light je gesehen hatte. Blöde, jedoch wunderschön. D_Light hatte sie niemals so überreichlich lächeln sehen.
Ah ja, die Droge wirkt rasch, wie alles, was aus dem Lauf eines Gewehrs kommt
. Die Worte trieben durch seine Gedanken wie Kumuluswolken an einem warmen Sommertag.
    »Deine Katze ist wunderschön«, schnurrte Lily. »Ich möchte auch eine.«
    D_Light nickte übertrieben eifrig. »Sein Name ist Smorgeous. Er ist Smorgeous, weil er sowohl small – klein – als auch gorgeous – prächtig – ist. Kapiert?«
    Lily wälzte sich auf den Bauch, kreuzte die Fußknöchel und trat nach hinten aus. »Mir ist nie ein männlicher Mensch begegnet, der Katzen mag«, überlegte sie. Sie streckte die Hand nach Smorgeous aus und streichelte dem gleichgültigen Roboter das Fell.
    »Weißt du, wo ich herkomme, nennt man Männer nicht ›männlicher Mensch‹, aber, he, überaus genau bist du ja nie.« D_Light sah zu, wie Lily ihre Nase an der seines Vertrauten rieb. »Ich fürchte, ich hasse Katzen auch – echte jedenfalls«, sagte er. »Außerdem interessierte sich jede echte Katze, die ich getroffen habe, nicht die Bohne für mich. Haben ihren Schwanz in die Höhe gestreckt und sind gegangen, oder, noch schlimmer, haben mich angefaucht. Nutzlos, soweit ich sagen kann. Ich habe Smorgeous bloß gekauft, weil er herabgesetzt war.«
    Lily packte den Kopf des Roboters und bedeckte seine Ohren. »Hör nicht auf ihn, Smorgeous!« Sie kraulte die Katze unter dem Kinn.»Möchtest du bei mir leben? Ja?« Die Reaktion auf Lilys Frage bestand in einem ausdruckslosen, starren Blick.
    Herr, ich habe kein effektives Gegengift gegen LoveGas™ in deinen Vorräten entdecken können. Die nächste Boosterstation liegt …
    Hör auf!
, erwiderte D_Light.
    Er kicherte. »Er soll bei dir leben, hm? Na ja, wenn er überhaupt einen Geschmack hätte, würde er das Angebot annehmen. Zum Glück für mich ist er bloß ein dummer Computer.«
    D_Light legte die Hand auf den kühlen Plexiboden und sah zu, wie Lilys zierliche Hand scheinbar eine Ewigkeit lang das Kunstfell der Katze liebkoste. Das LoveGas™ hatte, getreu seiner Färbung und seinem Namen, einen wundersamen Effekt. Als er dort neben der prächtigen Kreatur lag, wurde D_Light plötzlich von dem überwältigenden Gefühl erfasst, dass Smorgeous wunderschön war. Und nicht bloß wegen seines fortschrittlichen Engineerings oder eleganten Designs, sondern wegen der bloßen Tatsache, dass er Smorgeous war, und Smorgeous war in sich wunderschön. Oder es waren vielleicht die anmutigen, geschmeidigen Finger, die durch sein Fell mäanderten und dieses Bild so köstlich machten, oder die zierliche, einladende Hand, zu der die Finger gehörten. Der Arm vielleicht? Muskulös, jedoch weich und kurvenreich. Gewiss, das war wunderschön. Unzählige Millionen von Jahren der Evolution kulminierten in der feinsten Kreuzung von Form und Funktion.
Meine Seele, diese Schulter und das Gesicht … Nein, das ist nicht ihr Gesicht
, begriff D_Light.
    D_Light rückte näher an Lily heran und flüsterte: »Nimm deinen Schleier runter!«
    »Hmm?«, fragte Lily geistesabwesend, nach wie vor von der Aufgabe völlig absorbiert, den Roboter zu streicheln, als ob sie, mit genügend Konzentration und einer raffinierten Technik, der Maschine auf magische Weise Vergnügen bereiten

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