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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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hinzu.
    Djoser funkelte D_Light an, und langsam breitete sich auf seinem Gesicht ein Lächeln aus, als würde er denken:
Als ob du überhaupt irgendwie von Nutzen wärest!
»Komisch. Ich habe gedacht, genau für diesen Zweck hätten wir unsere Leibwächter mitgenommen«, sagte er.
    Lyra verdrehte die Augen. »Sieh mal, wir alle haben schon jahrzehntelang unter Regel sieben gelebt, stimmt’s? Ich hoffe doch stark, dass wir drei mit einem Dämon zurechtkommen.«
    D_Light dachte an seine Wurfscheiben, Djosers Krummsäbel und Lyras unvergleichliches Geschick im waffenlosen Kampfstil. Ja, seine Mutter hatte recht, dass sie alle im Zweikampf auf ihre jeweilige Art nützlich geworden waren. Seit dem Tag ihres Eintritts ins Haus Tesla hatte das oberste Priorität gehabt.
    Djoser wirkte skeptisch. »Ja, schön und gut, Dämonen sind nicht vom göttlichen Gesetz beschränkt, also werden wir es wahrscheinlich mit modernen Waffen zu tun haben. Wir lassen uns besser nicht auf eine Konfrontation ein. Identifizieren wir den Scheißkerl einfach und sehen wir mal.«

KAPITEL 9
    »Hydroranken sind Holz und Stahl der Gegenwart. Warum Ressourcen und Mühen zum Bau eines Hauses vergeuden, wenn man eines aus einem Samenkorn wachsen lassen kann? Wenn du dabei deine Fantasie spielen lassen willst, baue ein paar synthetische Treppen und ein grundlegendes Rahmenskelett ein. Die Hydroranken werden sich munter um dein Gerüst winden. Erwarte jedoch nicht, dass diese Pflanze genau das tut, was du geplant hast! Wegen ihrer Variabilität sind Hydroranken nichts für Kontrollfreaks, sondern eher etwas für jene, die einen billigen, aber bequemen Ort zum Leben haben möchten. Um ein Haus wachsen zu lassen, musst du dir bloß etwas Land suchen und eine Ranke anpflanzen – soll heißen, wenn dieser überall vorkommende Organismus nicht bereits von sich aus das Gebiet kolonisiert hat
.
    Dank der Hyper-Fotosynthese während der Wachstumsphase benötigt die Hydroranke vom Samenkorn bis zu einem kleinen Wohnkokon, in dem man schlafen kann, lediglich zwei Wochen. Innerhalb eines Monats hat man sich ein kleines Haus mit mehreren Zimmern errichtet. Was die Hydroranke so brillant macht, ist, wie sie auf natürliche Weise in sich selbst Höhlungen ausbildet, die sich gern miteinander verbinden
.
    Zur Herstellung einer Tür zwischen einer Höhle und einer anderen muss man einfach ein rechtwinkliges Loch in die Wand schneiden und eine Tür mit Angeln in die Öffnung setzen. Die Hydroranke wird im Versuch, das Loch zu füllen, die Angeln überwachsen, jedoch nicht die Tür selbst, da solche Türen mit wachstumsunterdrückenden Enzymen überzogen sind, einer Suspension in einem zähen Polymer. Wenn man jedoch wirklich faul ist, muss man sich nicht mal mit einer Türe abgeben. Man schneidet einfach ein umgekehrtes ›T‹ ein (sieht aus wie bei einem alten Campingzelt) und behandelt die Kanten mit demUnterdrückungsenzym, damit sie nicht zuheilen können
.
    Fenster lassen sich sogar noch leichter einschneiden als Türen, aber warum sich die Mühe geben? In unseren Köpfen kann SkinWare die Zimmerwände und Fußböden mit jedem von uns gewünschten Ausblick schmücken – von weit entfernten Cañons über einen Regenwald bis hin zu einer Marslandschaft –, und zwar alles in Echtzeit (bei einer Marslandschaft mit etwas über drei Minuten Verzögerung) …
    Alles in allem fürchte ich, dass diejenigen unter uns, die Spaß an Bauspielen haben, den Massenmarkt besser vergessen und ihr Spiel auf die unterschiedlichen, jedoch oft unvorhersagbaren Geschmäcke der Reichen konzentrieren.«
    Auszug aus »Das Spiel des neuen Erbauers« von Might_E1
    D_Light vernahm das vertraute Pfeifen, als er sich in NeverWorld einloggte. Der Flur, der die Wohnungen auf dieser Etage verband, war im realen Leben hell erleuchtet und zeigte gedämpfte Schattierungen von grünen und braunen Wirbeln im Van-Gogh-Stil an den Wänden sowie einen hellgrünen Moosboden, aber als sein Nervensystem in das Spiel hineinfiel, wurde das Licht schwächer, und der Flur bestand jetzt aus grob behauenem Stein. In regelmäßigen Abständen tauchten Fackeln auf, die den Weg erhellten. In der Ferne hörte er jemanden kreischen. Eine Frau, dachte er, unter der Folter. Oder es war vielleicht bloß die listige Täuschung eines schlauen Unholds, der geduldig auf einen Helden wartete, welcher auf die Kriegslist hereinfiel.
    Es waren auch die Laute anderer Wesen zu hören – schwaches Ächzen, gelegentlich ein

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