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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Blindflug.«
    »Ich weiß aber, worum es geht.«
    Yolanda blickte skeptisch über den Rand ihrer Brille. »Gabrielle, sogar unser Korrespondent im Weißen Haus tappt diesmal im Dunkeln. Und Sextons Wahlkampfbüro will Bescheid wissen?«
    »Nicht sein Wahlkampfbüro – ich weiß Bescheid. Gib mir fünf Minuten, und ich erzähle dir alles.«
    Yolandas Blick streifte den roten Umschlag in Gabrielles Hand.
    »Solche Umschläge benutzt das Weiße Haus für Interna. Wo hast du ihn her?«
    »Von Marjorie Tench. Ich hatte heute Nachmittag ein Tete-á-Tete mit ihr.«
    Yolanda blickte Gabrielle nachdenklich an. »Komm mit.«
    In Yolandas Glaskasten angekommen, packte Gabrielle aus, gestand den One-Night-Stand mit Sexton, und dass Marjorie Tench fotografisches Beweismaterial in der Hand hatte.
    Yolanda grinste breit und schüttelte schließlich lachend den Kopf. Offensichtlich war sie durch nichts mehr zu erschüttern.
    »Oh, Gabs, ich habe mir schon längst gedacht, dass zwischen dir und Sexton etwas läuft. Wen wundert’s? Er ist als Schürzenjäger bekannt, und du bist ein hübsches Mädchen. Darüber mach dir mal keine Sorgen!«
    Keine Sorgen?

    Gabrielle erzählte von Sextons Geheimtreffen mit den SFF-Leuten, dessen Zeugin sie soeben geworden war, und dass sich dabei Marjorie Tenchs Vorwurf, Sexton würde von der Raumfahrtbranche illegale Spendengelder annehmen, als wahr erwiesen hatte. Wieder ließ Yolandas Miene wenig Überraschung oder Besorgnis erkennen. Dann rückte Gabrielle damit heraus, welchen Schritt sie tun wollte. Jetzt schlich sich Besorgnis in Yolandas Gesicht. »Gabrielle, wenn du eine eidesstattliche Erklärung abgeben willst, dass du mit einem Senator geschlafen und tatenlos zugesehen hast, wie er die Öffentlichkeit belügt, ist das deine Sache. Aber es gibt Dinge, die tut man nicht. Man darf keinem Senator einen Sexskandal ans Bein binden. Das ist Selbstmord!
    Mädchen, ich kann dir nur sagen, wenn du vorhast, einen Präsidentschaftskandidaten zu demontieren, spring schleunigst in dein Auto und fahr so weit weg, wie du nur kannst. Dann bist du eine gezeichnete Frau. Gewisse Leute investieren einen schönen Batzen Geld, um einen Kandidaten ganz nach oben zu hieven. Hier stehen Finanz- und Machtinteressen auf dem Spiel – Interessen, für die manch einer zu morden bereit ist.«
    Gabrielle verstummte.
    »Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Tench dir die Hölle heiß gemacht hat in der Hoffnung, dass du eine Dummheit begehst – wie dich von Sexton abzuseilen und die Affäre zuzugeben.« Yolanda deutete auf den roten Umschlag in Gabrielles Hand. »Diese Bildchen von dir und Sexton sind keinen Pfifferling wert, solange nicht du oder Sexton zugeben, dass sie echt sind. Das Weiße Haus weiß ganz genau, wenn sie diese Fotos den Medien zuspielen, wird Sexton einfach behaupten, sie seien eine Fälschung, und der Schuss geht nach hinten los.«

    »Das habe ich mir auch schon gedacht, aber das Thema Wahlkampfspenden-Betrug…«
    »Schatz, sei nicht voreilig. Wenn das Weiße Haus mit den Schmiergeldvorwürfen bis jetzt nicht an die Öffentlichkeit gegangen ist, will es das vielleicht überhaupt nicht. Der Präsident nimmt es mit dem sauberen Wahlkampf ohne Negativschlagzeilen sehr ernst. Ich denke mal, er will keinen Skandal in der Raumfahrtbranche und hat dir deshalb die Tench auf den Hals gehetzt, in der Hoffnung, dass du dich vor Angst abseilst und deinem Kandidaten in den Rücken fällst.«
    Gabrielle ließ sich den Gedanken durch den Kopf gehen. Yolandas Vermutung klang vernünftig, aber irgendetwas passte nicht zusammen. Gabrielle deutete durch die Glasscheibe hinaus in die hektische Redaktion. »Yolanda, ihr steht hier in den Startlöchern für eine Pressekonferenz des Präsidenten. Wenn der Präsident nicht Schmiergelder oder Sex aufs Tapet bringen will, was dann?«
    Yolanda machte ein fassungsloses Gesicht. »Langsam. Du glaubst doch wohl nicht, in der Pressekonferenz geht es um dich und Sexton?«
    »Oder die Schmiergelder. Oder beides. Marjorie Tench hat mir jedenfalls angedroht, wenn ich die eidesstattliche Erklärung nicht bis heute Abend um acht bei ihr abliefere, wird der Präsident…«
    Yolanda lachte prustend los. »Oh, bitte, aufhören! Du bringst mich sonst noch um!«
    Gabrielle war nicht nach Scherzen zu Mute. »Was ist?«
    »Gabs, nun hör mal zu«, stieß Yolanda außer Puste hervor,
    »glaub mir, ich habe seit sechzehn Jahren mit dem Weißen Haus zu tun. Es ist völlig ausgeschlossen,

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