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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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patronenbewehrten Haifischschocker an die Kehle presste.
    Tolland hat dich umgebracht.
    Doch die Höllenqualen in seinem zerschmetterten Fuß erinnerten ihn daran, dass er noch sehr lebendig war. Langsam kamen die Einzelheiten wieder. Als Tolland die Explosion gehört hatte, wollte er brüllend vor Schmerz und Wut über den Tod seines Freundes Delta-3 den Alustab durch die Kehle rammen, doch beim Ausholen schien sich sein Gewissen zu regen. Er hatte den Stab beiseite gerissen und in zorniger Raserei mit dem Stiefel auf den Fußstumpf von Delta-3 getrampelt.
    Delta-3 hatte vor Qualen erbrochen; dann war alles in einem schwarzen Delirium versunken. Als er nun langsam zu sich kam, hatte er keine Ahnung, wie lange er bewusstlos gewesen war. Er lag da als bewegungsunfähiges Paket, die Arme und Beine in seinem Rücken so straff verknotet, wie es nur ein Seemann geschafft haben konnte. Er versuchte zu rufen, brachte aber keinen Ton aus seinem geknebelten Mund.
    An der kühlenden Brise und den hellen Lichtern erkannte Delta-3, dass er auf Deck liegen musste. Als er den Kopf ein wenig drehte, sah er einen erschreckenden Anblick – sein eigenes verzerrtes Spiegelbild in der Acrylglasblase des Tiefseetauchboots der Goya. Der Triton hing direkt vor ihm; er selbst lag auf einer riesigen Falltür im Deck. So beunruhigend das war, noch beunruhigender war die drängende Frage: Wenn du an Deck bist…wo ist dann Delta-2?

    Delta-2 war unruhig geworden. Sein Partner hatte zwar im CrypTalk gemeldet, dass alles in Ordnung war, aber der einzelne Schuss war nicht der einer Maschinenpistole gewesen. Rachel Sexton oder Tolland mussten ihn abgefeuert haben. Delta-2 schlich zum Niedergang, wo sein Partner verschwunden war. Er spähte hinab und sah das Blut.
    Die Waffe im Anschlag war er unter Deck gestiegen und der Blutspur auf dem Laufsteg bis zum Bug gefolgt. Dort hatte ihn die Spur einen anderen Niedergang wieder hinauf und zurück auf das verlassene Hauptdeck geführt. Mit wachsendem Argwohn war Delta-2 der langen roten Schleifspur gefolgt, die auf dem Seitendeck nach achtern führte, wo er wieder am Niedergang vorbeikam, den er zuvor hinabgestiegen war.
    Was, zum Teufel, ist hier los? Die schmierige Blutspur führte ihn in einem großem Kreis herum. Die Maschinenpistole vor sich in Augenhöhe, passierte er mit äußerster Vorsicht den Eingang zum Labortrakt des Schiffes. Die Schleifspur führte weiter zum Heck.
    Wachsam schlich er in großem Bogen um die Ecke der Aufbauten. Seine Augen folgten dem weiteren Verlauf der Spur.
    Dann sah er Delta-3. Sein Partner lag gefesselt und geknebelt wie ein achtlos fortgeworfenes Paket direkt vor dem kleinen Tauchboot der Goya. Auch aus der Entfernung war unschwer zu erkennen, dass ihm ein großes Stück des rechten Fußes fehlte.
    Jederzeit mit einem Hinterhalt rechnend, bewegte sich Delta-2
    mit der Maschinenpistole im Anschlag voran. Delta-3 wand sich und versuchte trotz des Knebels zu sprechen. Ironischerweise war die erbarmungslose Art seiner Fesselung mit den scharf nach hinten gebogenen Knien sogar lebensrettend für ihn. Der Blutverlust am Fuß war nur noch gering.

    Als Delta-2 sich seinem Partner näherte, hatte er den seltenen Luxus, sämtliche Vorgänge in seinem Rücken in der spiegelnden Acrylglaskuppel des Tauchboots beobachten zu können. Das warnende Glitzern im Auge seines Partners sah er allerdings zu spät.
    Wie aus dem Nichts stieß ein silberner Greifarm des Triton vor und umklammerte den linken Oberschenkel von Delta-2 mit brutaler Kraft. Er versuchte loszukommen, doch die Klaue packte noch fester zu. Er schrie auf vor Schmerz, als er einen Knochen bersten spürte. Seine Augen versuchten, durch die Spiegelungen des Decks ins Innere der Cockpitkugel zu dringen. Er erspähte Tolland, die Hände an den Steuerhebeln.
    Keine gute Idee. Delta-2 verdrängte den Schmerz, hob die Maschinenpistole und zielte auf die linke Seite von Tollands Brust, einen knappen Meter von ihm entfernt. Wütend über die Übertölpelung riss er den Abzug durch. Er schoss das ganze Magazin leer, bis die letzte Patronenhülse auf das Deck schepperte und der Abzugshahn nur noch klickte. Atemlos ließ er die Waffe sinken und betrachtete die zerschundene Glaskugel. »Der ist hin«, zischte er.
    Erneut versuchte er, sich aus dem Griff der Stahlklaue zu winden, doch seine Anstrengung brachte ihm nur eine große Fleischwunde ein. »Verflucht!« Er griff nach dem CrypTalk an seinem Gürtel. Als er es zum Sprechen

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