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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Gletscher hinaus?«
    »Nicht weit. Zweihundert Meter würden genügen.«
    Ekstrom nickte. »Und Sie gehen kein Risiko ein?«
    »Ich nehme Fackeln mit«, erklärte Norah. »Und Mike.«
    Tolland riss den Kopf hoch. »Mich?«
    »Klar! Wir werden uns anseilen. Ich kann ein Paar starke Arme gut gebrauchen, wenn der Sturm noch zulegt.«
    »Aber…«
    »Sie hat Recht«, sagte Ekstrom zu Tolland. »Wenn sie schon rausgeht, dann nicht allein. Ich würde Norah gern ein paar von meinen Leuten mitgeben, aber es wäre mir ehrlich gesagt lieber, wenn diese Planktongeschichte unter uns bliebe, bis wir wissen, ob sie ein Problem darstellt oder nicht.«
    Tolland nickte zögernd.
    »Ich möchte auch mit«, sagte Rachel.
    Norah fuhr herum. »Nichts da, Sie bleiben hier!«, zischte sie.
    »Ach, übrigens«, sagte Ekstrom, als wäre ihm der Gedanke soeben erst gekommen, »es würde mich beruhigen, würden Sie sich im Standard-Vierersystem anseilen. Wenn Sie zu zweit gehen, und Mike verliert den Halt, werden Sie ihn kaum halten können.

    Zu viert ist es wesentlich sicherer als zu zweit.« Er schaute Corky an. »Das bedeutet, dass entweder Sie oder Dr. Ming noch mitgehen.« Ekstrom blickte sich in der Kuppel um. »Wo ist Dr. Ming überhaupt?«
    »Ich habe ihn schon einige Zeit nicht mehr gesehen«, sagte Tolland. »Er hat sich wahrscheinlich ein bisschen hingelegt.«
    Ekstrom schaute Corky an. »Dr. Marlinson, ich kann natürlich nicht von Ihnen verlangen, dass Sie mit nach draußen gehen, aber…«
    »Ach, was soll’s«, sagte Corky. »Da wir uns ohnehin so großartig verstehen…«
    »Nein!«, rief Norah. »Zu viert sind wir viel zu langsam. Mike und ich gehen allein!«
    »Sie gehen nicht allein!«, sagte Ekstrom bestimmt. »Das Geschirr zum Anseilen ist nicht umsonst für Vierergruppen ausgelegt. Wir werden diese Exkursion so sicher wie nur möglich durchführen. Ein paar Stunden vor der größten Pressekonferenz in der Geschichte der NASA können wir keinen Unfall riskieren!«
43
    Gabrielle fühlte sich in Marjorie Tenchs Büro außerordentlich unwohl. Was hat diese Frau mit dir vor? Marjorie Tench saß zurückgelehnt hinter ihrem Schreibtisch. Ein gewisses Vergnügen an Gabrielles Unbehagen war in ihren harten Zügen nicht zu übersehen.

    Sie stippte eine Zigarette aus der Packung. »Stört Sie der Rauch?«, erkundigte sie sich.
    »Nein«, schwindelte Gabrielle.
    Marjorie Tench hatte sich die Zigarette ohnehin schon angesteckt. »Während Ihrer Kampagne haben Sie und Ihr Kandidat ein bemerkenswertes Interesse an der NASA entwickelt.«
    »Durchaus richtig«, sagte Gabrielle patzig. Sie versuchte gar nicht, ihren Ärger zu verbergen. »Vielen Dank für die kreative Schützenhilfe. Ich hätte gern eine Erklärung.«
    Marjorie blickte Gabrielle unschuldig an. »Sie fragen sich, warum ich Ihnen per E-Mail Munition für Ihre Angriffe auf die NASA geschickt habe?«
    »Die Informationen haben Ihrem Präsidenten geschadet.«
    »Kurzfristig betrachtet, ja.«
    Der bedrohliche Tonfall machte Gabrielle hellhörig. »Was soll das heißen?«
    »Ganz ruhig, Gabrielle. Meine E-Mails haben nicht viel verändert. Senator Sexton hat schon lange vor meinem Auftreten auf der NASA herumgehackt. Ich habe ihm einfach nur zu einer klareren und eindeutigeren Position verholfen.«
    »Zu einer eindeutigeren Position?«
    »Genau.« Tench lächelte und zeigte ihre verfärbten Zähne.
    »Die er übrigens heute Mittag auf CNN sehr wirkungsvoll dargelegt hat.«
    Gabrielle rief sich Sextons Reaktion auf Marjorie Tenchs Fangfrage ins Gedächtnis. Ja, ich würde die NASA per Gesetz abschaffen.
    Sexton hatte sich in die Ecke drängen lassen, sich aber in richtiger Einschätzung der Situation mit allem Nachdruck wieder herausgeboxt. Oder etwa nicht? Gabrielle hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Marjorie Tench sah sehr zufrieden aus.
    Die Präsidentenberaterin stand plötzlich auf. Auf dünnen Beinen schritt sie entschlossen durch das enge Büro und zu einem Wandsafe, aus dem sie einen großen braunen Umschlag nahm.
    Sie kam zurück zum Schreibtisch und setzte sich.
    Gabrielle beäugte das dicke Paket.
    Marjorie Tench hielt lächelnd den Umschlag auf dem Schoß wie einen Lotteriegewinn. Ihre tabakverfärbten Fingernägel knipsten mit einem nervenaufreibenden Geräusch an der steifen Umschlagkante. Es klang nach perverser Vorfreude.
    Gabrielle wusste, dass ihre Wahrnehmung von ihren eigenen Schuldgefühlen gefärbt war. Ihr erster Gedanke war, dass der

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