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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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schwiegen erwartungsvoll. Es war an der Zeit, dass Sexton zur Sache kam. Sie wussten es. Er wusste es.
    Politik hieß Verkaufen.
    Du musst Vertrauen schaffen. Sie müssen begreifen, dass du ihre Probleme verstehst.
    Sexton wandte sich den Herren zu. »Wie Ihnen bekannt sein dürfte, habe ich mich in den letzten sechs Monaten mit vielen Männern in Ihrer Position getroffen.« Er lächelte und setzte sich.
    Die Leute auf gleicher Ebene ansprechen. »Sie sind die Ersten, mit denen ich mich in meinen eigenen vier Wänden treffe, denn bei Ihnen handelt es sich um außergewöhnliche Männer. Ich betrachte es als Ehre, mit Ihnen zusammenzutreffen.«
    Sexton faltete die Hände und blickte der Reihe nach jedem Einzelnen in der Runde in die Augen. Dann sah er seinen ersten Gesprächspartner an, einen hünenhaften Mann mit Cowboyhut.

    »Space Industries, Houston«, sagte Sexton. »Sir, ich freue mich, dass Sie kommen konnten.«
    Der Texaner grunzte mürrisch. »Ich kann Washington nicht ausstehen.«
    »Das kann ich nur zu gut verstehen«, sagte Sexton. »Washington war sehr unfair zu Ihnen.«
    Der Texaner starrte unter seiner Hutkrempe hervor. Er sagte nichts.
    »Vor zwölf Jahren haben Sie der U.S.-Regierung angeboten, für lächerliche fünf Milliarden Dollar eine Raumstation zu bauen.«
    »Yeah, hab ich. Die Zeichnungen habe ich immer noch.«
    »Aber die NASA hat dazwischengefunkt und die Regierung überzeugt, dass die Raumstation ein Projekt der NASA sein müsste.«
    »Richtig. Vor fast zehn Jahren hat die NASA zu bauen angefangen.«
    »Vor zehn Jahren. Aber die NASA-Station ist immer noch nicht voll betriebsbereit. Außerdem hat das Projekt das Zwanzigfache Ihres Angebots verschlungen. Mich als amerikanischen Steuerzahler macht so etwas krank.« Beifälliges Gemurmel erhob sich in der Runde. Sexton ließ den Blickkontakt zu der Gruppe nicht abreißen. »Ich weiß sehr wohl«, sagte er und wandte sich nun an alle, »dass eine Reihe der von Ihnen vertretenen Gesellschaften mit dem Angebot hervorgetreten ist, die Spaceshuttle-Flüge für nur fünfzig Millionen Dollar pro Flug abzuwickeln.«
    Allgemeines Nicken.
    »Aber die NASA unterbietet Sie mit achtunddreißig Millionen Dollar pro Flug – obwohl die NASA bei jedem Flug tatsächliche Kosten von mehr als hundertfünfzig Millionen Dollar hat!«

    »Mit diesen Methoden verbaut man uns den Weg ins All«, sagte einer der Männer. »Als privates Unternehmen kann man unmöglich gegen eine Konkurrenz antreten, die sich Shuttle-Einsätze mit vierhundert Prozent Verlust leisten kann, ohne aus dem Geschäft zu fliegen.«
    »Das ist von vornherein ein Unding!«, sagte Sexton.
    Beifälliges Nicken ringsum.
    Sexton wandte sich an den Unternehmertyp, der neben ihm saß. Er hatte die Akte über den Mann mit Interesse gelesen. Wie viele der Unternehmer, die Sextons Kampagne finanzierten, war auch dieser Mann früher Raketeningenieur im militärischen Bereich gewesen. Aus Unzufriedenheit über die schlechte Bezahlung und die bürokratischen Hemmnisse hatte er die militärische Laufbahn aufgegeben, um sein Glück in der zivilen Raumfahrtindustrie zu suchen.
    »Kistler Aerospace«, sagte er und nickte betroffen. »Ihr Unternehmen hat eine Rakete entworfen und gebaut, die Nutzlasten für nur zweitausend Dollar pro Pfund befördern kann, verglichen mit den zehntausend Dollar pro Pfund bei der NASA.«
    Sexton machte eine Kunstpause. »Dennoch fehlt es Ihnen an Kunden.«
    »Woher sollen wir auch Kunden nehmen?«, erwiderte der Mann. »Erst letzte Woche hat uns die NASA wieder unterboten und der Firma Motorola nur achthundertzwölf Dollar pro Pfund für den Abschuss eines Telekommunikationssatelliten berechnet.
    Der Staat hat bei diesem Start neunhundert Prozent Verlust eingefahren.«
    Sexton nickte. »Man kann inzwischen nicht mehr die Augen davor verschließen«, sagte er, »dass die NASA hart daran arbeitet, jede Konkurrenz im Weltraum abzuwürgen. Sie bietet ihre eigenen Leistungen zu Dumpingpreisen an, um unsere privaten Raumfahrtunternehmen kaputtzumachen.«
    »Ich bin es leid«, sagte der Texaner, »an Uncle Sam Unternehmenssteuern abzudrücken, damit er mir mit diesem Geld meine Kunden klaut.«
    »Recht haben Sie!«, pflichtete Sexton ihm bei.
    »An dem Verbot, als Werbeträger aufzutreten, gehen wir bei Rotary Rocket noch zugrunde«, sagte ein hochmodisch gekleideter Mann. »Die Gesetze gegen den Abschluss von Werbeverträgen sind kriminell.«
    »Ganz meine Meinung«, empörte sich

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