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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Andeutung einstiger Größe. Die Kohlefeuer hatten die Decke dunkel gefärbt, die Wände waren an vielen Stellen mit Aufschriften aus Farbe oder Ruß und primitiven, oft obszönen Zeichnungen bekritzelt. Vereinzelt waren Marmorstücke herausgebrochen worden, und die Blechornamente waren verbogen und zerkratzt.
    Von der Mitte des Saals aus gelangte man rechter Hand, über eine kurze, aber breite, brückenartigen Treppe, in den zweiten Saal der Station. Artjom wollte schon hinübergehen, als er auf einen eisernen Zaun aus mehreren Absperrungselementen traf, wie er sie vom Prospekt Mira kannte.
    Neben einem engen Durchgang stützten sich einige Männer auf den Zaun. Auf Artjoms Seite standen die bereits gewohnten Bulldozer in Trainingshosen, auf der anderen dunkelhaarige und schnauzbärtige Typen, die zwar eine weniger beeindruckende Physis hatten, jedoch ebenfalls keinen sehr spaßigen Eindruck machten. Die Banditen unterhielten sich miteinander, und man mochte kaum glauben, dass sie sich einmal feindlich gegenüber gestanden waren. Einigermaßen höflich erklärten sie Artjom, dass ihn der Übergang zur Nachbarstation zwei Patronen kosten würde und er auf dem Rückweg noch mal die gleiche Summe würde abgeben müssen. Aus Erfahrung fing Artjom erst gar nicht an, über die Angemessenheit dieser Summe zu streiten, und zog sich wieder zurück.
    Nachdem er einmal im Kreis gegangen war und aufmerksam die Auslagen begutachtet hatte, kehrte er an das Ende der Station zurück, an der sie angekommen waren. Dort stellte er fest, dass der Saal hier noch nicht zu Ende war. Eine weitere Treppe führte nach oben, über die er in eine kleinere Vorhalle kam, die in der Mitte ebenfalls von einem bewachten Absperrungszaun in zwei Teile getrennt wurde; offenbar verlief auch hier eine Grenze zwischen den beiden Reichen. Auf der rechten Seite erblickte er zu seinem Erstaunen ein echtes Denkmal - wie er es bisher nur auf Abbildungen gesehen hatte. Allerdings stellte es nicht einen ganzen Menschen in voller Größe dar, sondern nur seinen Kopf.
    Doch wie groß war dieser! Mindestens zwei Meter hoch. Auch wenn er auf der Oberseite stark verschmutzt war - während die Nase, die offenbar häufig berührt wurde, etwas dümmlich glänzte - flößte er Artjom doch Ehrfurcht ein, ja erschreckte ihn sogar. Sofort musste er an einen Riesen denken, dem man im Kampf den Kopf abgeschlagen hatte und nun, in Bronze gegossen, das marmorne Foyer zu diesem Sodom schmückte, das die Menschen tief ins Erdinnere gehauen hatten, um sich vor dem allsehenden Auge des Herrn zu verbergen und der Strafe zu entkommen. Das Gesicht des abgeschlagenen Kopfes war traurig, und Artjom vermutete zuerst, es gehöre Johannes dem Täufer aus dem Neuen Testament, das er einmal durchgeblättert hatte. Doch dann entschied er, dass es sich bei diesen Ausmaßen um einen der Helden aus der Geschichte von David und Goliath handeln musste, an die er gerade erst wieder erinnert worden war. Einer der beiden war groß und stark gewesen, buchstäblich ein Riese, aber am Ende war er enthauptet worden. Keiner der umhereilenden Bewohner der Station konnte Artjom jedoch erklären, wem dieser Kopf tatsächlich gehörte, was ihn ein wenig enttäuschte.
    Dafür stieß er neben dem Denkmal auf einen wunderbaren Ort - einen richtigen kabak in einem geräumigen, sauberen Zelt von angenehm dunkelgrüner Farbe, so wie bei ihm zu Hause.
    Im Inneren standen Plastikblumen mit Stoffblättern in den Ecken - warum, war unklar, aber schön sah es jedenfalls aus - und ein paar ordentliche Tische mit Öllampen darauf, die das Zelt in warmes Licht tauchten. Und das Angebot war geradezu lukullisch: zartest gebratenes Schweinefleisch mit Pilzen. Wie Artjom feststellte, ein Gericht, das auf der Zunge zerging. An seiner Station bekam man Vergleichbares nur an Feiertagen, und selbst dann schmeckte es nicht so fein wie hier. An den Tischen ringsum saßen einige seriös gekleidete, offenbar einflussreiche Händler. Sie schnitten das kross gebratene, nach heißem Fett duftende Fleisch in ordentliche Stücke, kauten ohne Hast, unterhielten sich leise und gepflegt über ihre Geschäfte. Von Zeit zu Zeit blickten sie Artjom mit höflicher Neugier an.
    Natürlich war es ein teures Vergnügen: Artjom musste dem dicken Wirt aus seinem Ersatzmagazin ganze fünfzehn Patronen auf die breite Hand zählen. Schon bereute er es, sich der Versuchung hingegeben zu haben, doch fühlte es sich in seinem Bauch so wohlig, ruhig und

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