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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist ein schlechtes Omen. Über die Metro-2 und die Unsichtbaren Beobachter? Nein. Aber wisst ihr eigentlich, dass dort, wo früher die Station Puschkinskaja war - mit dem Übergang zu den Stationen Tschechowskaja und Twerskaja -, dass das alles die Faschisten besetzt haben?«
    »Was für Faschisten?«, fragte Schenja.
    »Richtige Faschisten. Die gab es damals schon, als wir noch dort lebten.« Der Kommandeur deutete mit dem Finger nach oben. »Mit rasierten Schädeln liefen die rum. Sie waren gegen die Einwanderung von Fremden. Alle möglichen Gruppen gab es, ich weiß gar nicht mehr, wie die alle hießen. Eine richtige Mode. Dann waren sie auf einmal verschwunden. Nichts war mehr von ihnen zu hören oder zu sehen. Und plötzlich, vor einiger Zeit, tauchten sie an der Puschkinskaja wieder auf. >Die Metro den Russen!< Schon mal gehört? Oder: >Eins, zwei, drei halt die Metro frei!< Oder: >Wir lassen keine Fremden rein, die Metro soll stets sauber sein!< Alle Nichtrussen flogen aus der Puschkinskaja raus, dann aus der Tschechowskaja, und schließlich aus der Twerskaja. Am Ende rasteten sie völlig aus, veranstalteten richtige Massaker. Und jetzt haben sie dort ihr >Reich< errichtet. Das vierte oder fünfte, schätze ich mal. Weiter hinaus wagen sie sich derzeit nicht, aber trotzdem fühlen sich die Menschen meiner Generation an die Geschichte des 20. Jahrhunderts erinnert. Andererseits, was sind schon die Faschisten? Diese Mutanten von der Filjowskaja-Linie existieren ja wirklich. Dann unsere >Schwarzen< . Und schließlich gibt es noch verschiedene Sektierer, Satanisten, Kommunisten ... Ein richtiges Panoptikum.«
    Sie passierten eine leere Türöffnung, die offenbar in verlassene Diensträume führte. Vielleicht war es früher ein Abtritt gewesen, vielleicht aber auch ein Schutzbunker. Die Einrichtung - zweistöckige Eisenpritschen oder grobe Armaturen - war längst fortgeschleppt worden, und nun wagte sich niemand mehr in die leeren, dunklen, überall in den Tunneln vorhandenen Räume. Auch wenn bekannt war, dass sich dort eigentlich nichts befand. Aber wer konnte das schon genau wissen ...
    Ein schwaches Flackern war nun zu sehen. Sie näherten sich der Alexejewskaja. Diese Station war wenig bevölkert - es gab nur einen Posten bei Meter 50, mehr konnte man sich dort nicht leisten. Etwa vierzig Meter vom Patrouillenfeuer entfernt gab der Kommandeur den Befehl zum Anhalten. Dann knipste er seine Lampe mehrmals in einer bestimmten Reihenfolge ein und wieder aus. Vor dem Feuer zeichnete sich eine schwarze Gestalt ab - jemand kam auf sie zu, um sie zu kontrollieren. Schon von Weitem rief er: »Bleibt, wo ihr seid! Nicht näher kommen!«
    War es tatsächlich im Bereich des Möglichen, fragte sich Artjom, dass man ihnen an einer Station, die stets als freundschaftlich gegolten hatte, eines Tages feindlich begegnen würde?
    Der Mann näherte sich ihnen ohne Hast. Er trug eine abgewetzte Tarnhose und eine wattierte Jacke mit dem fett gedruckten Buchstaben A darauf. Seine eingefallenen Wangen waren unrasiert, seine Augen funkelten misstrauisch, und seine Hände strichen nervös über den Lauf des Sturmgewehrs, das um seinen Hals hing. Er musterte ihre Gesichter, dann lächelte er, als er sie erkannte, und schob als Zeichen des Vertrauens die Waffe auf den Rücken. »Hallo, Jungs! Wie geht's? Ihr seid zur Rischskaja unterwegs? Wissen wir, man hat uns unterrichtet. Kommt!«
    Der Kommandeur begann den Wachmann nach etwas auszufragen, doch er sprach so, dass er kaum zu hören war. Artjom murmelte Schenja zu: »Irgendwie ausgezehrt kommt er mir vor. Ich glaube ja nicht, dass die sich uns anschließen wollen, weil es ihnen so gut geht.«
    »Na und?«, erwiderte sein Freund. »Wir haben auch unsere Interessen. Wenn unsere Administration sich darauf einlässt, bedeutet das, dass sie uns nützlich sein können. Schließlich wollen wir sie nicht aus lauter Nächstenliebe durchfüttern.«
    Die Draisine passierte das Feuer bei Meter 50, wo ein zweiter Posten saß, der genauso gekleidet war wie der erste, und fuhr dann in die Station ein. Die Alexejewskaja war schlecht beleuchtet, und ihre Bewohner machten einen verzagten Eindruck - den Gästen von der WDNCh begegneten sie jedoch mit freundlichen Blicken. Die Gruppe machte in der Mitte der Station halt, der Kommandeur gestattete ihnen eine Zigarettenpause. Artjom und Schenja mussten bei der Draisine Wache halten, die anderen lud man ein, ans Feuer zu kommen.
    »Von den Faschisten und dem

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