Metropolis brennt
Generälen!
Weg vom dreiundachtzigsten Stock!
Dann entließ ihn May mit einer Rede, die ihn in ein Delirium des Entzückens stürzte. „Ich brauche einen jungen und fähigen Mann, Reuben. Vielleicht habe ich mich schon zu lange nach einem solchen umgesehen. Wenn du dich bei dieser schwierigen Aufgabe bewährst, dann werde ich dich sehr ernsthaft für die eminenten Aufgaben in Erwägung ziehen, die mir vorschweben.“
Später in der Nacht kam Selene in sein Schlafzimmer.
„Ich weiß, daß du mich nicht leiden kannst“, sagte sie hilflos, „aber Griffin ist solch ein Narr, und ich wollte mich unbedingt mit jemandem unterhalten. Es macht dir doch hoffentlich nichts aus? Wie war es denn heute dort oben? Hast du Teppiche gesehen? Ich wünsche mir so sehr einen Teppich!“
Er bemühte sich, an Teppiche zu denken und nicht an den aufreizenden Kontrast zwischen metallicfarbener Kleidung und weißem Fleisch.
„Ich sah einen hinter einer offenen Tür“, erinnerte er sich. „Er sah seltsam aus, aber ich schätze, man kann sich daran gewöhnen. Vielleicht habe ich auch keinen sehr guten gesehen. Sind die guten nicht sehr dick?“
„Ja“, sagte sie. „Die Füße sinken darin ein. Ich wünsche mir, ich hätte einen guten Teppich und vier Stühle und einen kniehohen Tisch, auf dem man etwas abstellen kann. Und vor allem ganz viele Kissen. Griffin ist solch ein Narr. Glaubst du, ich werde das alles jemals bekommen? Ich habe noch niemals einen General auch nur aus der Ferne gesehen. Bin ich hübsch genug, mir einen zu angeln, was meinst du?“
„Gewiß, du bist ein hübsches Ding, Selene“, sagte er unbehaglich. „Aber Teppiche und Tische und Stühle …“ Der Gedanke erfüllte ihn mit Unwohlsein, wie das Spionieren mit einem Fernglas von der Terrasse hinab.
„Ich möchte das aber alles“, sagte sie unglücklich. „Ich mag dich sehr, aber ich mag so viele Dinge, und bald werde ich sogar für den dreiundachtzigsten Stock zu alt sein, bevor ich noch höher steigen kann, und dann werde ich den Rest meines Lebens damit verbringen, Kinder zu hüten oder in den Kantinen zu kochen.“
Sie verstummte abrupt, raffte ihr Nachtgewand und bedachte ihn mit einem im bleichen Licht etwas erschrocken wirkenden Lächeln.
„Du Schlange“, sagte er und sah augenblicklich zur Tür, während das Lächeln auf ihrem Gesicht gefror. Reuben nahm eine Pistole unter dem Kissen hervor und fragte: „Wann erwartest du ihn?“
„Was meinst du?“ fragte sie schrill. „Wovon redest du?“
„Von meinem Doppelgänger. Sei keine Närrin, Selene. May und ich …“ – er kostete jedes einzelne Wort aus – „… May und ich, wir wissen alles. Er warnte mich vor der Ablenkung durch eine Frau, während mein Doppelgänger unbemerkt eindringen und mich töten könnte. Wann erwartest du ihn?“
„Ich mag dich wirklich “, schluchzte Selene, „aber Almon versprach mir, daß er mich dort hinaufholen würde, und ich wußte genau, wenn ich dort oben erst mal eine Berühmtheit sehen würde, dann … Ich mag dich wirklich, aber bald werde ich zu alt sein …“
„Selene, hör mich an. Hör mich an! Du wirst deine Chance bekommen. Nur wir beide wissen, daß die Sache nicht geklappt hat!“
„Dann werde ich also für dich bei Almon spionieren, ja?“ fragte sie mit erstickter Stimme. „Ich wollte doch nur ein paar nette Kleinigkeiten, bevor ich zu alt bin. Gut, wir hatten ausgemacht, daß ich dich um 2350 in den Armen halte.“
Es war 2349. Reuben sprang aus dem Bett und eilte zur Tür, wo er sich mit gezückter Pistole hinstellte. Genau um 2350 kam ein nackter Mann ins Zimmer gestürzt, der einen zehn Zentimeter langen Dolch in der Hand hielt. Er blieb verwirrt stehen, als er das leere Bett erblickte.
Reuben tötete ihn, indem er ihm eine Kugel durch die Kehle schoß.
„Aber
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