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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Ge­nerä­len!
    Weg vom drei­un­dacht­zigs­ten Stock!
    Dann entließ ihn May mit ei­ner Re­de, die ihn in ein De­li­ri­um des Ent­zückens stürz­te. „Ich brau­che einen jun­gen und fä­hi­gen Mann, Reu­ben. Viel­leicht ha­be ich mich schon zu lan­ge nach ei­nem sol­chen um­ge­se­hen. Wenn du dich bei die­ser schwie­ri­gen Auf­ga­be be­währst, dann wer­de ich dich sehr ernst­haft für die emi­nen­ten Auf­ga­ben in Er­wä­gung zie­hen, die mir vor­schwe­ben.“
    Spä­ter in der Nacht kam Se­le­ne in sein Schlaf­zim­mer.
    „Ich weiß, daß du mich nicht lei­den kannst“, sag­te sie hilf­los, „aber Grif­fin ist solch ein Narr, und ich woll­te mich un­be­dingt mit je­man­dem un­ter­hal­ten. Es macht dir doch hof­fent­lich nichts aus? Wie war es denn heu­te dort oben? Hast du Tep­pi­che ge­se­hen? Ich wün­sche mir so sehr einen Tep­pich!“
    Er be­müh­te sich, an Tep­pi­che zu den­ken und nicht an den auf­rei­zen­den Kon­trast zwi­schen me­tal­licfar­be­ner Klei­dung und weißem Fleisch.
    „Ich sah einen hin­ter ei­ner of­fe­nen Tür“, er­in­ner­te er sich. „Er sah selt­sam aus, aber ich schät­ze, man kann sich dar­an ge­wöh­nen. Viel­leicht ha­be ich auch kei­nen sehr gu­ten ge­se­hen. Sind die gu­ten nicht sehr dick?“
    „Ja“, sag­te sie. „Die Fü­ße sin­ken dar­in ein. Ich wün­sche mir, ich hät­te einen gu­ten Tep­pich und vier Stüh­le und einen knie­ho­hen Tisch, auf dem man et­was ab­stel­len kann. Und vor al­lem ganz vie­le Kis­sen. Grif­fin ist solch ein Narr. Glaubst du, ich wer­de das al­les je­mals be­kom­men? Ich ha­be noch nie­mals einen Ge­ne­ral auch nur aus der Fer­ne ge­se­hen. Bin ich hübsch ge­nug, mir einen zu an­geln, was meinst du?“
    „Ge­wiß, du bist ein hüb­sches Ding, Se­le­ne“, sag­te er un­be­hag­lich. „Aber Tep­pi­che und Ti­sche und Stüh­le …“ Der Ge­dan­ke er­füll­te ihn mit Un­wohl­sein, wie das Spio­nie­ren mit ei­nem Fern­glas von der Ter­ras­se hin­ab.
    „Ich möch­te das aber al­les“, sag­te sie un­glück­lich. „Ich mag dich sehr, aber ich mag so vie­le Din­ge, und bald wer­de ich so­gar für den drei­un­dacht­zigs­ten Stock zu alt sein, be­vor ich noch hö­her stei­gen kann, und dann wer­de ich den Rest mei­nes Le­bens da­mit ver­brin­gen, Kin­der zu hü­ten oder in den Kan­ti­nen zu ko­chen.“
    Sie ver­stumm­te ab­rupt, raff­te ihr Nacht­ge­wand und be­dach­te ihn mit ei­nem im blei­chen Licht et­was er­schro­cken wir­ken­den Lä­cheln.
    „Du Schlan­ge“, sag­te er und sah au­gen­blick­lich zur Tür, wäh­rend das Lä­cheln auf ih­rem Ge­sicht ge­fror. Reu­ben nahm ei­ne Pis­to­le un­ter dem Kis­sen her­vor und frag­te: „Wann er­war­test du ihn?“
    „Was meinst du?“ frag­te sie schrill. „Wo­von re­dest du?“
    „Von mei­nem Dop­pel­gän­ger. Sei kei­ne När­rin, Se­le­ne. May und ich …“ – er kos­te­te je­des ein­zel­ne Wort aus – „… May und ich, wir wis­sen al­les. Er warn­te mich vor der Ab­len­kung durch ei­ne Frau, wäh­rend mein Dop­pel­gän­ger un­be­merkt ein­drin­gen und mich tö­ten könn­te. Wann er­war­test du ihn?“
    „Ich mag dich wirk­lich “, schluchz­te Se­le­ne, „aber Al­mon ver­sprach mir, daß er mich dort hin­auf­ho­len wür­de, und ich wuß­te ge­nau, wenn ich dort oben erst mal ei­ne Be­rühmt­heit se­hen wür­de, dann … Ich mag dich wirk­lich, aber bald wer­de ich zu alt sein …“
    „Se­le­ne, hör mich an. Hör mich an! Du wirst dei­ne Chan­ce be­kom­men. Nur wir bei­de wis­sen, daß die Sa­che nicht ge­klappt hat!“
    „Dann wer­de ich al­so für dich bei Al­mon spio­nie­ren, ja?“ frag­te sie mit er­stick­ter Stim­me. „Ich woll­te doch nur ein paar net­te Klei­nig­kei­ten, be­vor ich zu alt bin. Gut, wir hat­ten aus­ge­macht, daß ich dich um 2350 in den Ar­men hal­te.“
    Es war 2349. Reu­ben sprang aus dem Bett und eil­te zur Tür, wo er sich mit ge­zück­ter Pis­to­le hin­stell­te. Ge­nau um 2350 kam ein nack­ter Mann ins Zim­mer ge­stürzt, der einen zehn Zen­ti­me­ter lan­gen Dolch in der Hand hielt. Er blieb ver­wirrt ste­hen, als er das lee­re Bett er­blick­te.
    Reu­ben tö­te­te ihn, in­dem er ihm ei­ne Ku­gel durch die Keh­le schoß.
    „Aber

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