Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)
wieherte aufgebracht. „Ich habe gegen den Willen von König Raynor gehandelt. Aber ich konnte nicht im Palast bleiben. Das war ausgeschlossen! Ich werde euch auf der Suche nach meiner geliebten Amona begleiten. Schließlich ist sie meine Braut. Ich will sie finden! Was auch immer ihr zugestoßen ist – ich werde sie retten!“ Energisch schlug Galamo mit den Hufen auf.
Aber seine Augen blickten unendlich traurig. Das Herz war ihm schwer. Sollte er nicht rechtzeitig kommen – er würde des Lebens nicht mehr froh werden …
Paula, die Retterin in der Not
Mia ahnte nicht, dass in der Welt der Menschen ihr eigenes Verschwinden schon bald ebenfalls für reichlich Wirbel sorgen würde.
Paula und Vincent hatten es sich an der alten Steinmauer bequem gemacht, nachdem sich Mia nach Centopia verabschiedet hatte. Neben ihnen lag Mias Rucksack. Das magische Buch hatten sie vorsichtshalber wieder hineingesteckt. Man wusste schließlich nie … Und auf keinen Fall durfte es Violetta in die Hände fallen.
Genüsslich ließen sich Paula und Vincent den Proviant schmecken, den sie auf den Internatsausflug mitgenommen hatten. Danach wollten sie sich in aller Ruhe auf die Suche nach den Pflanzen für ihr eigenes Herbarium und das von Mia machen.
Alles hätte so schön sein können, wäre da nicht wie aus dem Nichts Signorina Gicolone zwischen den Büschen aufgetaucht. „Na, ihr zwei, ihr habt es aber schön hier!“, begrüßte die Biologielehrerin sie. Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich neben ihnen nieder und hielt ihr Gesicht in die wärmenden Sonnenstrahlen.
Paula und Vincent tauschten ein paar entsetzte Blicke. Signorina Gicolone wollte doch wohl nicht hier bei ihnen bleiben? Das wäre riskant! Denn Mia kehrte immer an genau die Stelle zurück, von der aus sie sich auf die Reise begeben hatte.
Vincent räusperte sich unbehaglich. „Also, eigentlich wollen wir uns nur ein wenig stärken“, stammelte er und machte Anstalten, sich zu erheben.
Aber Paula drückte ihn zurück auf den Boden. „Und wir warten auf Mia. Sie ist gerade los, um einen Blumenstrauß fürs Klassenzimmer zu pflücken“, behauptete sie. „Mia fand, dass es dort viel zu trist aussieht – und mit ein paar frischen Blüten direkt viel hübscher wäre“, fügte Paula betont fröhlich hinzu.
Als sie zu ihrer kleinen Notlüge griff, hatte sie natürlich keine Ahnung, dass Mia tatsächlich eben noch Blumen gesammelt hatte – allerdings in der magischen Welt von Centopia und für eine Einhornprinzessin, die nun verschwunden war …
Paula begann zunehmend nervös zu werden. Auf keinen Fall durfte Signorina Gicolone Mias Rückkehr mitbekommen. Natürlich würde sie sofort wissen, dass da irgendetwas nicht stimmte. Allein schon der Lichtkegel, der Mia jedes Mal umschloss, und der wirbelnde Goldstaub würden sie stutzig machen. Und das vollkommen zu recht!
Oft blieb Mia nur kurz in Centopia. Denn dort verging die Zeit schneller als hier. Es konnte also jeden Moment so weit sein …
Paula musste sich etwas einfallen lassen. „Signorina Gicolone, ich habe vorhin eine Pflanze entdeckt, die nicht in meinem Pflanzenbestimmungsbuch steht. Ich würde sie Ihnen sehr gern zeigen.“
„Klar! Wo war das?“ Die Lehrerin besann sich auf ihre Pflichten und stand auf. Neugierig blickte sie sich um.
Paula steuerte ein wenig hilflos auf das erstbeste Dickicht zu. Sie hatte keine Ahnung, was sie Signorina Gicolone unter die Nase halten sollte. Aber irgendetwas würde sich doch finden lassen …
Die Lehrerin folgte ihr. Sie zweifelte nicht im Geringsten an Paulas Worten.
Eine ganze Weile irrten sie so herum. Paulas Knie waren bereits ganz zerkratzt, so oft war sie über Sträucher hinweggestiegen und hatte sich zwischen eng stehenden Ästen hindurchgezwängt.
„Also, wie sah diese Pflanze denn aus?“ Allmählich verließ die Lehrerin der Mut. Auch sie hatte sich schon ein paar Blessuren eingehandelt. Außerdem stürzte sich nun auch noch ein Schwarm angriffslustiger Mücken auf sie. „Du kannst sie mir doch beschreiben. Hier länger herumzuirren bringt nichts. Wahrscheinlich haben wir uns verlaufen. Außerdem muss ich allmählich mal wieder nach dem Rest der Klasse sehen. Du, Vincent und Mia, ihr solltet ebenfalls zurück auf den Hauptweg kommen.“
„Ist gut.“ Zögernd willigte Paula ein. „Es tut mir leid, dass ich die Blume nicht mehr finde.“ Sie schämte sich ein wenig. Signorina Gicolone war eigentlich sehr nett und eine
Weitere Kostenlose Bücher