Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)

verständnislos an, denn natürlich hatten sie nichts verstanden. Sie wunderten sich nur, dass von Galamos Selbstbewusstsein plötzlich nichts mehr übrig zu sein schien.
    Mia beschrieb ihnen die Ängste des Einhornprinzen. „Der Arme. Er steckt voller Zweifel – an sich und an Amonas Liebe. Wir müssen sie finden. Nur dann bekommt er eine Antwort auf all seine Fragen – und findet zurück zu seiner alten Stärke.“
    „Vielleicht weiß ich, wer uns dabei helfen kann.“ Mo hatte eine Idee. „Schließlich geht es hier um die Hochzeit von zwei ganz besonderen Einhörnern. Das ist eine sehr ernste Sache.“ Der Königssohn dachte noch einmal kurz nach, dann nickte er. „Ja, wir sollten die Element-Einhörner befragen. Als mächtige Hüter der Elfenwelt und Urahnen aller Einhörner besitzen sie ein großes Wissen und sehen mehr als irgendjemand sonst in Centopia.“
    „Meinst du wirklich, sie tun das für uns?“ Yuko hatte da so ihre Zweifel.
    „Ja. Da bin ich mir ziemlich sicher.“ Mia deutete auf Onchao. „Sie kennen ihn und wissen, dass er mit seinem goldenen Horn und den Flügeln etwas ganz Besonderes ist. Wenn er sie darum bittet, dann werden sie ihm jeden Wunsch erfüllen. Es wäre schließlich nicht das erste Mal.“
    „Das stimmt“, gab Yuko zu. Die Element-Einhörner hatten den Freunden auch bei anderen Abenteuern schon mehrfach beigestanden.

Besuch beim Wasser-Einhorn
    Da sie die letzte Spur von Amona an einem Bach gefunden hatten, entschieden sich Mia, Yuko und Mo, als Erstes das Wasser-Einhorn zu befragen.
    Onchao lief fröhlich voraus.
    Die Freunde waren schon einmal bei dem Element-Einhorn gewesen – als Onchao das Licht der Welt erblickte. Das Wasser-Einhorn lebte in einem See der Geburtsgrotte und hatte ihnen damals geholfen, weil Onchaos Mutter Lyria sehr schwach gewesen war. Bestimmt erinnerte sich das Wasser-Einhorn noch an diese Begegnung  …
    Zusammen mit Crisolina und Galamo machten sich die Freunde auf den Weg. Allerdings konnten sie nicht fliegen, da Crisolina und Galamo bei ihnen waren. Also liefen sie. Das kostete leider wertvolle Zeit.
    So dauerte es eine ganze Weile, bis sie endlich den Berg erblickten, den sie suchten.
    „Dort ist es!“ Mo deutete auf eine Öffnung in dem gewaltigen Gestein. Etwas Rotes, das aussah wie kräftige Krakenarme, umwucherte sie.
    Einer nach dem anderen betraten sie einen Gang, der tiefer in den Berg hineinführte. Die Wände waren kahl und schimmerten grau. Erst als sie weitergingen, bemerkten sie ein vertrautes blaues Leuchten.
    Onchao war ganz aufgeregt. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Das Fohlen freute sich auf das Wiedersehen mit dem Wasser-Einhorn.
    Schließlich öffnete sich der Raum vor den Freunden zu einem See. Korallen und Muscheln gab es hier. Einige schimmerten im Wasser, andere lagen an Land.
    Crisolina und Galamo blieben wie angewurzelt stehen und schauten sich um. Sie waren schließlich zum ersten Mal hier. Von diesem Ort ging etwas Magisches aus, das spürte sie genau.
    An den Wänden waren Zeichnungen zu erkennen. „Sie stellen die Einhörner der vier Elemente dar“, erklärte Mo dem Einhornprinzen und der Zofe.
    Hinter ihnen erklang plötzlich ein leises Plätschern im Wasser. Als Mia sich umdrehte, sah sie nur noch Luftblasen, die an einer Stelle in der Nähe des Ufers aufstiegen. In dem klaren Wasser zeichneten sich schemenhaft Umrisse ab, die schnell deutlicher wurden.
    Das Einhorn stieg aus der Tiefe des Sees langsam nach oben, blieb aber unter der Wasseroberfläche. Dort verharrte es. Dennoch war es klar zu erkennen. Seine Farbe war grün, seine Haut geschuppt wie die eines Fisches. An jeder Seite des Körpers besaß es eine Schwimmflosse.
    Das Einhorn stieß einen hohen, kehligen Laut aus, der von den Wänden der Grotte als Echo zurückgeworfen wurde.
    Onchao wieherte glücklich. Mia stellte sich neben das Fohlen. „Ja, wir alle hier sind dir überaus dankbar, dass du dich uns zeigst. Wir haben ein Problem und hoffen, dass du uns helfen kannst. Einhornprinzessin Amona ist verschwunden. Sie ist Galamos Braut.“ Sie deutete auf den Hengst, der nervös auf der Stelle tänzelte. „Er macht sich große Sorgen um sie.“
    Geduldig hörte sich das Wasser-Einhorn alles an. Dann wandte es sich Onchao zu und gab erneut jenen kehligen Laut von sich. Danach tauchte es langsam ab.
    Mia war sich nicht sicher, ob sie richtig verstanden hatte. „Hat es gesagt, wir sollen ihm zur Heiligen Quelle folgen?“
    Onchao lächelte