Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)
hatte etwas Magisches angehaftet, als sei sie für jemand ganz Besonderen bestimmt – für Amona. Wie gern würde Mia dem Einhornmädchen an seinem großen Tag genau diese Rose schenken!
Suchend blickte sich Mia während des Fluges um. Immer wieder musste sie kleine Pausen einlegen, denn so gut wie Yuko konnte sie noch lange nicht fliegen.
Von jedem Felsvorsprung, den sie erreichte, aus Baumwipfeln heraus und wo sonst sie sich kurz ausruhte – überall hielt Mia Ausschau nach dem Wald aus Sonnenblumen. Natürlich war ein Traum nur ein Traum. Das bedeutete längst nicht, dass es die besondere Rose in Centopia tatsächlich gab. Aber vielleicht hatte der Traum ihr auch ein Zeichen geben sollen …
Sosehr sich Mia jedoch bemühte, nirgends wurde sie fündig.
Immerhin hatten Yuko und sie inzwischen einen ansehnlichen Berg von Blumen zusammengetragen. Mit dieser stattlichen Ausbeute kehrten die Elfen zu Amona zurück.
Als sie jedoch auf der Lichtung im Herzblätterbaumwald ankamen, ließen die Elfen vor Schreck ihre prall gefüllten Körbe und Säcke fallen.
Amona war verschwunden!
Statt der Braut fanden sie nur Crisolina vor. Die Zofe weinte herzzerreißend. „Ich bin doch nur ganz kurz hinüber zum Bach gegangen“, sagte sie. „Ich habe ein Schlückchen Wasser getrunken, um mich ein wenig zu erfrischen. Ich kann mir absolut nicht erklären, wie das passiert ist.“ Unglücklich ließ Crisolina den Kopf hängen. Sie machte sich schlimme Vorwürfe. Von klein auf hatte sie auf Amona aufgepasst, sie vor Gefahren bewahrt und ihr geholfen, wo es nur ging. Und nun das – so kurz vor dem Moment, der für Amona der glücklichste ihres Lebens werden sollte.
„Vielleicht hat sie sich nur irgendwo zwischen den Bäumen in den Schatten gelegt“, versuchte Mia die Zofe zu beruhigen.
„Ja, lass uns nach ihr suchen“, schlug Yuko vor. Sie drehte sich um und schwirrte davon.
Mia musste sich beeilen, um die Freundin zwischen den dichten Bäumen nicht aus den Augen zu verlieren. Seite an Seite flogen sie den Wald rings um die Lichtung ab. Die Elfen schauten hinter dicke Stämme, riesige Blätter und verschlungene Büsche, konnten aber nichts entdecken.
Besorgt blickten sich Mia und Yuko an. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie weggelaufen ist“, sprach Mia aus, was sie beide dachten. „Sie hat sich sehr auf die Trauung gefreut – ausgeschlossen, dass sie jetzt Torschlusspanik bekommen hat.“ Nachdenklich schüttelte Mia den Kopf. „Ich fürchte, hier ist etwas Schlimmes geschehen.“
Yuko nickte ernst. „Ja, eine andere Erklärung gibt es nicht. Freiwillig wäre sie niemals weggegangen, ohne Crisolina Bescheid zu sagen. Lass uns sofort aufbrechen und uns mit Mo beratschlagen. Wir müssen Amona so schnell wie möglich aufspüren.“
Mia und Yuko versprachen Crisolina, alles Elfenmögliche zu tun, um Amona unversehrt zurückzubringen.
Mia und Yuko flogen zum Elfenpalast zurück. Unterwegs musste Yuko jedoch immer wieder auf ihre Freundin warten, weil Mia völlig außer Puste war. Erst wenn Mia sich kurz hingesetzt und Luft geschnappt hatte, konnte es weitergehen.
Dann war es endlich geschafft. Die beiden Elfen erreichten den Palast.
Entsetzt mussten Mia und Yuko feststellen, dass der erste Teil der umfangreichen Hochzeitszeremonie gerade eben begann. Die beiden platzten mitten hinein.
Zum Glück achtete niemand auf sie.
Die Einhörner Centopias hatten sich in dem prächtigen golden schimmernden Thronsaal versammelt. Auch in der Halle davor standen die magischen Wesen dicht an dicht. Erwartungsvoll blickten sie nach vorn, genauso wie die Elfen und Pane, die dazwischen noch Platz gefunden hatten.
König Raynor erhob sich mit feierlicher Miene. Königin Mayla tat es ihm gleich. Sie stand zu seiner Rechten und lächelte.
Wie immer sah sie sehr schön aus. Ihre dunklen Haare waren zu einem eleganten Knoten nach hinten gesteckt. Ein paar goldene Spangen glänzten darin.
Zu Raynors Linken stand Mo. Der Königssohn wirkte ungewohnt ernst. Dieser besondere Moment ließ auch ihn nicht unbeeindruckt.
Onchao drückte sich gegen Mos Rücken und beobachtete alles genau. Als das Einhornfohlen Mia entdeckte, schnaubte es erfreut. Der Kleine hatte sich schon gewundert, wo sie und Yuko blieben …
Mia schluckte. Noch niemals zuvor hatte sie so viele Einhörner an einem Ort gesehen.
Ganz vorn, direkt vor dem Thron und der königlichen Familie, hatte sich ein stattlicher Hengst aufgebaut. Stolz reckte er den
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