Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)
wirklich Sorgen um dich gemacht. Er mag dich sehr. Aber er hält dich für so kampferprobt, schlau und geschickt, dass er sich gar nicht vorstellen kann, dass du in Gefahr geraten könntest. Bei mir wäre das etwas anderes. Aber nur, weil ich kaum richtig fliegen kann und auch sonst von vielen Dingen in Centopia einfach keine Ahnung habe. Ohne eure Unterstützung wäre ich aufgeschmissen. Das wissen wir doch beide.“
Die beiden Elfen guckten einander an und fielen sich erneut um den Hals. Sie waren unendlich erleichtert. Zweifel konnten so viel kaputt machen. Das hatten sie nun selbst erfahren.
Auch Onchao freute sich mit ihnen, obwohl er nicht genau wusste, worum es ging. Er war einfach glücklich, dass die beiden wieder lachen konnten, und leckte ihnen fröhlich übers Gesicht.
Kurz darauf ließen die Freunde den Wald hinter sich. Es war nicht schwer, den blühenden Anemonen zu folgen.
Weit waren Mia, Yuko, Onchao und Crisolina noch nicht gekommen, als ihnen Mo und Galamo entgegeneilten. Der Königssohn und der Einhornprinz wirkten ausgesprochen besorgt. Als sie jedoch Yuko gesund und munter sahen, atmeten sie auf.
Mo lief sofort zu ihr hinüber. „Yuko, bist du in Ordnung?“
Die Elfe nickte kleinlaut.
„Es tut mir leid, Yuko! Ich habe dein Verschwinden auf die leichte Schulter genommen. Das war ein Fehler. Jeder kann unverschuldet in eine schlimme Situation kommen. Sogar du! Wäre dir ernstlich etwas zugestoßen, ich hätte es mir niemals verzeihen können.“ Er zog etwas aus der Tasche, die er immer am Gürtel bei sich trug, und reichte es Yuko. „Hier, die ist für dich.“
„Oh, vielen Dank!“ Überglücklich betrachtete Yuko die Kette, an der eine Einhornträne hing. Die waren in Centopia heiß begehrt. Jede beliebige Wunde konnte mit einer einzigen Träne geheilt werden. Viele Elfen trugen sie an Ketten, Armbändern oder als Ohrringe bei sich.
Yuko legte das Schmuckstück sofort an. Dabei warf sie Mia einen schuldbewussten Blick zu.
Die schüttelte nur stumm den Kopf. Sie freute sich für Yuko. Und Mo musste ja nicht unbedingt wissen, was wirklich geschehen war. Mia jedenfalls würde darüber schweigen, dass Yuko sich selbst in Gefahr gebracht hatte.
Eine unerwartete Begegnung
Gemeinsam nahmen die Freunde die Suche nach Amona wieder auf.
Galamo galoppierte voraus, denn er begann allmählich ungeduldig zu werden. Seine Braut war sehr gründlich darin gewesen, Zeichen zu hinterlassen. Und so kamen sie gut voran.
Bald wurde die Landschaft jedoch immer karger und felsiger. Leider hatte das zur Folge, dass auch die Abstände zwischen den einzelnen Anemonenbüschen größer wurden. Die Einhornprinzessin besaß zwar die Fähigkeit, die Blumen zum Erblühen zu bringen. Sie konnte aber keine an Stellen zaubern, an denen sie nicht wuchsen.
Das machte es für die Freunde bedeutend schwerer. Ein paarmal liefen sie eine Zeit lang in die falsche Richtung, kehrten um – und fanden dann doch den richtigen Weg. Es war ein mühsames Unterfangen.
Schließlich gelangten sie zu einem Berg, an dem es mehrere Eingänge zu Höhlen gab. In der Steinwüste, die sich davor erstreckte, endete die Anemonenspur. Hier spross nicht mal mehr das kleinste bisschen Grün.
Ratlos blickten sich die Freunde an. War alles umsonst gewesen? Würden sie Amona niemals finden?
Plötzlich musste Mia an die Worte des Wind-Einhorns denken. Es hatte gesagt, die Einhornprinzessin sei an einem Ort, den kein Wind erreichen könne …
„Ja, hier sind wir richtig!“, rief sie aufgeregt. „Ich bin ganz sicher! Wir müssen in den Höhlen nachsehen!“
Die anderen blickten sie verdutzt an.
Mia erklärte ihnen, was sie vermutete. „Wir sollten mit der Höhle ganz unten beginnen. Dort ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass wir Amona finden.“
„Gut, dann nichts wie los!“ Yuko war endlich wieder ganz die Alte – unerschrocken und voller Tatendrang.
Onchao, Crisolina und Galamo fürchteten sich jedoch vor den engen Gängen und der Dunkelheit. Natürlich wäre Galamo seiner Braut zuliebe trotzdem hineingegangen, aber er zögerte noch. Wenn ihm etwas zustoßen sollte, wäre Amona schließlich auch nicht geholfen.
„Moment mal!“ Mo kramte in seiner Tasche. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Da habe ich doch noch was!“ Er zog zwei merkwürdig aussehende grüne Gebilde hervor. „Das sind Leuchtfackeln“, verkündete er. „Sie sind schon ein wenig zerdrückt, aber ich hoffe, sie funktionieren trotzdem.“ Er
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