Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
ich meine Hände zurück, versuchte meine Gabe im Schach
zu halten, während mir jegliche Kontrolle entglitt.
Unfähig,
Beherrschung an den Tag zu legen, rannte ich in die Eingangshalle, wo sich weniger
Gegenstände befanden, die jemanden um den Kopf fliegen konnten.
Die Männer waren mir
gefolgt, hielten jedoch Abstand, während ich aufgewühlt hin- und herlief.
Das konnte nicht sein!
Nicht Darien! Er war wie ein Vater für mich. "Du musst dich irren Lucien!"
"Ausgeschlossen!",
hörte ich ihn.
Immer wieder
schüttelte ich den Kopf. "Nein, nein, nein…" Meine Hände zitterten,
genauso wie der Rest von meinem Körper.
"Mia, wer hat
dich nach London geholt?", fing Lucien an. "Woher wussten die
Deadwalker wo du warst, als sie dich an sich brachten? Wer hat dich aus der
Gefangenschaft befreit, als du mehr tot als lebendig warst?"
Alle Fragen ließen
sich mit einem Namen beantworten: Darien!
"Nein!", schrie
ich. "Er hat mich gerettet!"
"Wer wusste,
wie man den Vampir in dir erweckt? Bei wem warst du, als du von einem
Deadwalker im Orden der Wächter angegriffen wurdest? Wer hat dich nach London
zurückgebracht?"
"Ich wollte
nach London zurück! Ich war das!"
"Wer hat dir
das ermöglicht? Das Haus, das Geld?"
"Nein, niemals!",
rief ich wieder und dennoch spürte ich, wie seine Worte durch meine Ignoranz sickerten
und mein Unterbewusstsein sich fragte, ob Soul vielleicht Darien gemeint hatte.
War er der Erstgeborene?
"Doch!" Seine
Stimme wurde eindringlicher.
"Wieso würde er
das tun? Wenn er mich doch damals schon gehabt hat? Wieso würde er mich wieder
gehen lassen, wenn er mich, aus welchem Grund auch immer, unbedingt haben
wollte?"
"Wir glauben,
dass er einen anderen Weg einschlagen musste, nachdem du nichts über deine
Herkunft wusstest. Darien musste herausfinden, was in der Prophezeiung stand,
von der dein Vater ihm erzählt hatte. Die einzige Möglichkeit an dieses Wissen
zu gelangen war durch uns, die Schwarzen Krieger. Er wusste, dass wir niemals
mit den Wächtern kooperieren würden. Aber du warst der Schlüssel für sein
Problem."
Der Schlüssel! Die
Worte meiner Mutter hallten durch meinen Kopf: "Mia, du bist der
Schlüssel! " Dann trat mein Verhör in Erinnerung, meine Folter, und die
ständige Frage nach dem Schlüssel! "Das ist nicht möglich, Lucien!"
Er hörte nicht auf
mich und fuhr fort: "Er wusste, dass du einen Weg finden würdest. Dass du
den Feind nicht als solchen betrachtest, sondern dir Freunde machst, wo auch
immer du hingehst!"
Mein Körper bebte
inzwischen. Der Ansturm von Gefühlen in meinem Inneren machte mir zu schaffen. Aus
den Augenwinkeln sah ich Z, der ein Kraftfeld um mich errichtete, um Iljas
wertvolle Bilder und Vasen vor der Zerstörung, die von mir ausging, zu schützen.
"Mia, er war
der Einzige der wusste, wo Malik deine Mutter hingebracht hatte. Und er war der
Letzte der deinen Vater zu Gesicht bekam!"
Es hätte mich nicht
härter treffen können. Luciens Worte waren eine Umschreibung dafür, dass er Darien
bezichtigte, meine Eltern getötet zu haben. Darien, der Mann den ich als
freundlichen, hilfsbereiten und rettenden Helfer kennengelernt hatte – ein
Mörder?
Aber alles was
Lucien bis jetzt gesagt hatte entsprach der Wahrheit. Alles wies auf die
Richtigkeit seiner Annahme hin.
Ich umklammerte
meinen Kopf, in dem ein Tornado wütete. Und dann kam der vernichtende Gedanke,
der mir vor Angst die Füße wegzog und mich auf die Knie fallen ließ.
Gabriel war in
Gefahr!
Mit
schreckgeweiteten Augen suchte ich die Blicke der Männer, die nun in einem
Halbkreis um mich standen.
"Gabriel!",
flüsterte ich und meine Augen blieben an Lucien hängen, dessen Gesicht sich bei
dem Namen schmerzlich verzerrte. "Lucien, ich muss zu Gabriel!" Meine
Stimme war das Krächzen der Hilflosigkeit.
"Niemals!",
sagte er in schroffen Tonfall und ich spürte die Wut die in ihm aufflackerte.
"Lucien, ich
muss…"
Im nächsten Moment
war Lucien vor mir und noch bevor ich zurückweichen konnte, hatte er mich an
den Schultern gepackt, flüsterte: "Es tut mir leid." und schickte
mich in die Dunkelheit.
"Mach das nie
wieder!", zischte ich, stieß die Hand weg, die mich aus der Trance holte
und sprang auf. Lucien hatte mich ohne mein Wissen, ohne mich zu fragen,
einfach in die Hilflosigkeit gestoßen.
Wie konnte er nur!
Sein
Gesichtsausdruck war nun kein anderer als zuvor. Er wirkte nicht nur wütend,
sondern er war es auch. Ich spürte seinen Zorn im Inneren und auch
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