Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
und manchmal auch gelacht
hatte.
Krieger, die unter
den Vampiren zwar hochgeschätzt, aber noch mehr gefürchtet waren. Denn sie
galten als skrupellose Killer, ohne Moral und nur mit einem Ziel: Deadwalker
jagen und ohne mit der Wimper zu zucken, zu töten.
Doch ich wusste es
besser, denn ich hatte die Männer kennengelernt, die sich hinter dieser, nach
außen getragener Kälte, verbargen.
Und plötzlich wurde
mir bewusst, dass ich nie die kleinste Chance hatte, ein neues Leben zu leben.
Dass nicht Elias Taten oder die Umstände die mich umgaben, mein Dasein in eine
Hölle verwandelten, sonder die Tatsache, dass ich mein altes Leben nie hinter
mir gelassen hatte. Denn ich hatte zwar alles zurückgelassen, doch auf seltsame
Weise hatte ich jeden Einzelnen mitgenommen, in mir, in meinem Herzen.
Und diese Erkenntnis
traf mich nun in Form von Schmerz, der bei jedem Schritt, den die Krieger näher
kamen, in die Mitte des Saales, wo ich immer noch wie gelähmt Elias Arm
umklammerte, heftiger an mir zerrte.
Erneut kehrte Stille
ein. Eine Stille die gefüllt war mit der Ausstrahlung von Überlegenheit und
Kraft der riesigen Männer, die plötzlich den ganzen Raum beherrschten.
Luciens Blick glitt
unbeeindruckt über die Menge und blieb schließlich auf Elia hängen, der nun
seine Hand, die immer noch auf meinem Rücken ruhte, langsam sinken ließ. Ich
hingegen, war unfähig mich zu bewegen. Merkte nur nebenbei, wie Elia meinen
Griff aus seinem Jackett löste und mit einfühlsamer Stimme, die so gar nicht zu
diesem Mann passte, sagte: "Du kannst mich jetzt loslassen,
Herzchen."
Mein Blut rauschte
in meinen Ohren. Ich spürte die Blicke der Krieger auf mir, während Lucien mich
nicht zu bemerken schien.
Natalie! So hieß
seine Begleitung. Ich hatte sie schon einmal kurz gesehen. Im Anwesen der
Krieger, wo Lucien ihre Hände gehalten hatte, mit einer Vertrautheit, die
zwischen uns nie entstanden war. Ihr abschätzender Blick glitt über meinen
Körper und wurde schließlich abfällig, ja sogar herablassend, bevor sich unsere
Augen begegneten und ein schadenfrohes Lächeln ihre Mundwinkel hob.
Das war der Moment,
indem ich beschloss, dass ich diese Frau nicht kennen musste, um sie zu hassen.
Definitiv nicht!
"Lucien, es
freut mich außerordentlich, dich in meinem Haus begrüßen zu dürfen." Elias
Stimme war höflich und ehrerbietend, doch wieder vernahm ich eine Spur von
Angst, die darin mitschwang. "Und vor allem freut es mich zu sehen, dass
du deinen Status nun auch in aller Öffentlichkeit trägst!"
"Freu dich
nicht zu früh, Elia!" Lucien zeigte keine Gefühlsregung, doch ich sah, wie
Elia sich kurz versteifte, und spürte die Macht, die Lucien seinem Gegenüber zu
Teil werden ließ, bevor er sich einfach abwandte und durch die Menge schritt.
Elia klatschte in
die Hände und rief: "Musik!", woraufhin die Klänge des kleinen
Orchesters, die erdrückende Stille verdrängten und das Stimmengemurmel der
vielen Gäste wieder einsetzte.
Erst jetzt bemerkte
ich, dass ich die Luft angehalten hatte. Angestrengt füllte sich meine Lunge
mit Atem, während meine Gedanken und Gefühle Amok liefen und mir klar wurde,
dass es mit meiner Selbstbeherrschung und Disziplin vorbei war. Das Zittern
meiner Hände ließ sich nicht mehr verbergen und der Boden unter mir schwankte
erneut.
Ich musste hier
raus!
Fast panisch, Elias
Protest ignorierend, eilte ich Richtung Ausgang. Doch bereits nach wenigen
Metern stoppte ein fester Griff meine Flucht. Es waren Asrons Finger, die sich
um mein Handgelenk legten und mich sanft aber entschlossen an einem Weiterkommen
hinderten. "Würdest du mit mir an der Bar etwas trinken?" Seine
Stimme war freundlich, ließ jedoch keine Wiederrede zu.
Mein Atem ging
schnell und in meinem Kopf drehte sich alles. "Asron, ich schaff das
nicht!", flüsterte ich mit brüchiger Stimme.
Er zuckte kurz
zusammen, als meine wirren Gedanken auf ihn einströmten. Ich war nicht im
Stande, meine innere Barriere wieder zu errichten.
"Reiß dich
jetzt zusammen!" ,
ertönte der barsche Befehl in meinem Kopf. Mit diesen Worten ging er vor und
zog mich mehr oder weniger hinter sich her.
Ich achtete nicht
auf die Leute, an denen wir vorbeikamen. Aber es waren sowieso alle auf den
König fixiert, der nun von unzähligen Vampiren umzingelt wurde, die ihm ihre
Wertschätzung darbringen wollten.
Asron bestellte zwei
doppelte Whisky und hielt mir ein Glas hin, das ich zitternd entgegennahm und in
einem runterkippte. Der
Weitere Kostenlose Bücher