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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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geschmeidigen Bewegung über die Bank,
stützte seine Hände neben sich auf das schwarze Holz und sah mich schließlich
aus seinen eisblauen Augen an. "Früher wusstest du immer genau, was du
willst. Hast du deinen eigenen Willen abgegeben, als du damals Seattle
verlassen hast?" Er machte eine Pause in der sich mein Herz zusammenzog.
"Ich frage dich also nochmals: Was willst du? "
    Sein scharfer
Unterton forderte eine Antwort. Doch ich konnte nicht sprechen. Konnte nur in
seinen Augen forschen, auf der Suche nach Etwas, das sich nicht benennen ließ.
Etwas, das mir verriet, dass ich mich nicht geirrt hatte. Dass er zuvor meinen
Namen ausgesprochen hatte, wie früher, fast so, als hätte sich zwischen uns
nichts geändert. Fast so, als würde er noch etwas für mich empfinden.
    Doch schließlich,
nach einer gefühlten Ewigkeit, musste ich den Blick abwenden, da ich diese
ausdruckslose Kälte, vor der ich mich gefürchtet hatte und die mir in der Seele
wehtat, nicht mehr ertragen konnte.
    Mühsam schluckte ich
den Schmerz der Enttäuschung hinunter. Schalt mich innerlich dafür, dermaßen
naiv zu sein. Schalt mich dafür, dass ich vergessen hatte, was alles auf dem
Spiel stand und flüsterte schließlich: "Ich kann dir diese Frage nicht
beantworten."
    Meine Antwort kam
nicht etwa daher, dass ich seine Frage nicht beantworten wollte . Sondern
weil ich es wahrhaftig nicht konnte . Denn plötzlich wusste ich selbst
nicht mehr, was ich wollte. Was ich wirklich wollte. Alles war so verworren.
Meine Gedanken. Meine Gefühle. Träume und Hoffnungen eines ganzen Jahres, waren
in den letzten Tagen einfach zerstört worden. Weg!
    "Kannst du,
oder willst du nicht?", hörte ich ihn fragen.
    Es waren einst meine
Worte, die er nun an mich richtete. Und ich antwortete mit den Worten, die er
einst mir als Antwort gegeben hatte. "Das kommt auf dasselbe hinaus."
    Stille trat ein. Es
war wieder eine dieser unangenehmen Stillen, die schwer auf einem lastete. Doch
ich ertrug sie. Musste sie ertragen. Nutzte sie sogar, um meinen Panzer hochzufahren
und meine Barriere zu stärken. Zu der Gleichgültigkeit zurückzukehren, die mein
einziger Schutz war.
    Scheinbar ungerührt,
sah ich zu, wie er aufstand und begann im Raum auf und ab zu gehen. Eine Geste,
die mich an Lucien erinnerte, an den, der er einst war.
    In seiner schwarzen
Anzughose und dem schwarzem engen Hemd, dessen Ärmel bis zu den Ellenbogen
hochgekrempelt war, sah er unglaublich gut aus. Er war das perfekte Ebenbild
eines Mannes. Der Traum einer jeden Frau.
    Der tiefe V
Ausschnitt zeigte seine glatte Brust, wo die Ausläufer seiner verschnörkelten
Tätowierung, die seinen gesamten linken Oberkörper bedeckte, sich deutlich von
seiner gebräunten Haut abzeichneten. Sein Haar fiel ihm leicht ins Gesicht,
glänzte wie schwarzer Samt im Mondlicht.
    Er sah genauso aus,
wie vor einem Jahr - anziehend, attraktiv - ... und doch war er nicht derselbe.
    Seine Aura war eine
düstere. Immer schon gewesen. Doch nun schien ein Schatten ihn zu umgeben.
Kalt. Unbarmherzig. Gefährlich. "Was ist mit dir geschehen?",
flüsterte ich in Gedanken. Doch gleichzeitig hallten die Worte leise durch den
Raum.
    Erschrocken starrte
ich auf Lucien, der augenblicklich in seiner Bewegung verharrte. Ich wollte
diese Frage nicht stellen, nicht laut aussprechen. Doch sie hatte sich einfach
so über meine Lippen gestohlen, in dem verzweifelten Versucht zu ergründen, wo
der Mann aus meiner Erinnerung war.
    "Was mit mir
geschehen ist?", stieß er hervor, und sein Blick, aus diesen stechend
kühlen Augen, die mich unbarmherzig fixierten, ließ mich zurückweichen.
"Du fragst, was mit mir geschehen ist?" Sein Näherkommen hatte etwas
Bedrohliches an sich. Seine Schritte waren viel zu bedacht. Schleichend. Die
eines Raubtieres, das sein Opfer erwählt hat und nur auf den richtigen Augenblick
wartet - auf den Moment der Flucht -, um zuzuschlagen. "Ein Jahr, Mia! Ein
ganzes, verdammtes Jahr, musste ich warten, um mich zu vergewissern, dass es
dir gut geht! Denn du hast mich ausgesperrt!" Seine Worte waren
schneidend, schienen die Luft um uns herum in Wallung zu bringen, genauso wie
mein Blut. "Und nun wagst du es vor mir zu stehen, und mich zu fragen, was
zum Teufel nochmal mit mir geschehen ist?" Seine Hände ballten sich zu
Fäusten, als würde er sich vorstellen, mich zu packen und gegen die nächste Wand
zu klatschen.
    Doch nicht diese
Geste, nicht seine Worte, nicht sein herrischer Tonfall, waren es, was mir
Angst

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