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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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vergleichbar mit dem Weihnachtsfest der
Menschen. Das ganze Haus war mit Blumen geschmückt, deren Duft mir dermaßen
penetrant in die Nase stieg, dass mein ohnehin schon leicht flauer Magen, sich
einmal um die eigene Achse zu drehen schien.
    Ich tat vielleicht
gut daran, noch etwas frische Luft zu schnappen, bevor ich unter die prüfenden
Blicke der Gäste trat.
    Mit selbstsicheren
Schritten passierte ich die unzähligen Wachposten, die neben Blumengestecken
und Girlanden, mehr als nur deplatziert wirkten und trat durch die Tür im
Untergeschoss ins Freie.
    Kühle Nachtluft
wehte um meine nackten Schultern und bauschte den Rock meines Kleides, den ich
vorsichtshalber hochraffte, damit der Saum nicht schmutzig wurde.
    Erst als das
Stimmengemurmel aus dem Gebäude nicht mehr zu hören war, blieb ich stehen und
erlaubte es mir, ein Mal tief durchzuatmen. Ich fühlte mich ermattet und
ausgelaugt. Körperlich wie seelisch. Seit ich heute aufgewacht bin, hatte ich
so ein komisches Gefühl, das mich quälte. Anfangs hatte ich es auf das gestrige
Gespräch mit Lucien geschoben. Doch das war es nicht. Es fühlte sich irgendwie
anders an. Wie der Vorbote von Unheil.
    "Was ist los,
Mia. Beginnt deine Fassade zu bröckeln?" Nicolais Stimme kam aus dem
Nichts, bevor er aus den Schatten der hohen Bäume trat.
    "Hast du es dir
zur Aufgabe gemacht, immer dann aufzutauchen, wenn ich das Haus
verlasse?", schoss ich zurück und ärgerte mich über meine
Unaufmerksamkeit.
    "Da muss ich
dich enttäuschen. Du bist mir sozusagen vor die Füße gelaufen. Ich gehe
Patrouille."
    "Na dann will
ich dich nicht bei deiner Arbeit stören." Ich kam nur ein paar Schritte,
bevor sich seine Finger um meinen Oberarm schlossen.
    "Was ist los
mit dir, Mia?"
    Erschrocken zuckte
ich zurück. Nicht wegen seines festen Griffes, sondern wegen der Sorge, die
durch seine Berührung auf mich überging. "Was soll mit mir los sein,
verdammt!" Ich rieb über meinen Arm, um dieses unangenehme Kribbeln zu
vertreiben.
    "Ich kauf dir
deine stoische Gleichgültigkeit nicht ab!", sagte er mit seiner gewohnt
kühlen Stimme. Doch auch wenn dieser Krieger äußerlich völlig gefühllos wirkte,
war Nicolai der Innbegriff einer tickenden Zeitbombe, denn in ihm tobte das
Chaos.
    "Schimpft der
Esel den anderen Langohr!", zischte ich und warf ihm einen anklagenden
Blick zu.
    "Hör auf mit
dem Scheiß."
    "Womit soll ich
aufhören, Nicolai! Sofern ich mich erinnern kann, hattest du nie etwas für mich
übrig, also fang nicht jetzt damit an!" Meine Worte waren mehr als nur
abweisend, ja fast schon beleidigend, doch ich ertrug seine Sorge nicht und
würde ich nicht mit Wut reagieren, würde ich den Schein meiner Gelassenheit
nicht mehr länger aufrecht halten können.
    "Weißt du was? Du
hast recht. Ich konnte dich nicht leiden. Aber diese Tatsache beruhte darauf,
dass ich von Anfang an wusste, dass du eine Frau bist, die man mögen müsste."
Seine Worte waren, gelinde gesagt, ein Schock, und ich konnte nicht anders, als
ihn verwirrt anzustarren. "Du hast etwas an dir, Mia, das in jedem einen
gewissen Beschützerinstinkt weckt. Du scheinst jeden in deinen Bann zu ziehen!
Sieh dir Elia an. Er ist besessen von dir! Und diese Fähigkeit, ist der wahre
Grund, warum ich von Anfang an eine ablehnende Haltung dir gegenüber
eingenommen hatte! Denn sie ist gefährlich. Du bist gefährlich! Du stiehlst
dich in die Herzen anderer, und damit hast du die Macht, andere zu verletzten! So
wie du es schlussendlich getan hast!"
    Seine Worte trafen
mich wie Ohrfeigen, doch sein letzter Satz, war ein Schlag in die Magengrube.
"Spar dir die Worte, Nicolai.", brachte ich mühsam hervor.
    Doch er schien mich
einfach zu ignorieren. "Und trotz all meiner Bemühungen, hast du es
geschafft, dass ich dir Respekt entgegen bringen musste.", fuhr er fort.
"Du hast eine Stärke und einen Kampfgeist bewiesen, der so manchem
Schwarzen Krieger fehlt."
    Dachte ich vorher,
seine Worte hätten mir einen Schlag in den Magen verursacht, gruben sie nun
tiefe Furchen in meine Seele.
    Nicolai war keiner,
der irgendjemandem Komplimente machte und würde es auch in Zukunft
wahrscheinlich nicht mehr tun. Seine Worte hätten mich ehren sollen! Doch sie
führten lediglich dazu, dass ich mich schlecht fühlte, noch schlechter als ich
es je für möglich gehalten hätte. Ich fühlte mich schmutzig und benutzt.
Beschämt, da ich all die schrecklichen Dinge zugelassen hatte. Schwach, da ich
keinen Ausweg fand.
    Ich schluckte

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