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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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zusammenbrechen, flüsterte sie:
„Magst du Lucien?“
    Die Frage traf mich
wie ein Brett vor den Kopf. „Ich habe keine Ahnung.“, entgegnete ich, und
spulte die Ereignisse in meinem Kopf noch mal ab. Erforschte meine Gefühle und
Emotionen, wenn ich an ihn dachte, er in meiner Nähe war oder er mich berührte.
    Und da war sie
wieder, klar und deutlich, die Sehnsucht, die in mir zu wohnen schien und sich
ausbreitete wie eine Seuche, für die es kein Heilmittel gab.
    „Glaubst du, du
könntest ihn mögen?“, fragte sie nach. Ihre Finger zählten noch immer die
Perlen, wobei die Kette, in einem schwindelerregenden Tempo, um ihr Handgelenk
rotierte.
    „Ich glaube, ja.“
Ein tiefes Seufzen trat aus meiner Kehle. Mit diesen Worten belog ich mich
selbst, und die Erkenntnis darüber, erschütterte mich zutiefst. „Ich meine …
ich fühle etwas für ihn. Es ist als ob …“ Ich brach meinen Satz ab. Zu absurd
klang er in meinem Kopf und laut ausgesprochen, würde er geradezu lächerlich
klingen.
    „Als ob was?“,
bohrte Lena nach, und in ihren Augen zeigte sich Hoffnung.
    „Als ob … wir
zusammengehören, für einander … bestimmt wären.“ Meine Worte klangen leise.
Zögerlich wagte ich einen Blick in Lenas Richtung, fest davon überzeugt, dort
einen Ausdruck zu finden, der mich als geisteskranke, realitätsferne Irre, abstempelte.
    Aber nichts der
Gleichen stand in ihrem Gesicht. Im Gegenteil, sie schien zu strahlen, als
hätte ich die Hunderttausenddollarfrage richtig beantwortet.
    „Lena? Sag mir was
du weißt!“
    Ihre Fröhlichkeit
verflog und zurück blieb eine schuldbewusste Miene, die mehr denn je verriet,
dass sie ein Geheimnis bewahrte.
    „Ich … weiß
nichts!“, sagte sie wenig überzeugend.
    „Lena bitte!“ Meine
Stimme war nun mehr als verzweifelt.
    „Ich … kann nicht!“
Sie klang so niedergeschlagen und endgültig, und ihr Gesichtsausdruck war schon
fast schmerzhaft, sodass jedes Weiterbohren einer Folter gleich gekommen wäre.
    Erschöpft strich ich
mit meinen Händen über mein Gesicht und dachte an Luciens melodische Worte die
mich wie eine Liebkosung umfingen. „Was bedeutet solflacas´feea?“
    Ich hob gerade
schnell genug den Kopf, dass ich sehen konnte, wie sie erneut zusammenzuckte
und ihr Blick zur Tür huschte, als hätte ich mit diesem Wort den Teufel
eingeladen, der jeden Moment ins Zimmer spazieren könnte.
    Sie schüttelte
bedächtig den Kopf. „Ich … muss jetzt gehen. Ahm … ruh dich aus.“
    „Lena!?“ Ihr Name
verhallte im leeren Raum, während ich auf die Tür starrte, durch die sie
geflohen war.
    Scheiße!
    Nach etlichen
weiteren Flüchen, einer heißen Dusche und frischen Kleidern, fand ich mich
zusammengerollt in meinem Bett wieder. Jeder Teil meines Körpers schmerzte und
mein Geist schien gemartert, wobei meine inneren Barrieren Risse aufwiesen, wie
die Schilde eines Kriegers, der eine mehrtägige Schlacht hinter sich hatte.
    Erschöpft döste ich
ein und fand mich in meinen grausamen Erinnerungen, die nun wie frische Wunden
bluteten, wieder.
    Während immer und
immer wieder, die Frage nach dem Schüssel durch meinen Kopf hallte, Schmerzen
mir den Magen umdrehten und ich blutend in der Dunkelheit zurückblieb, drangen
leise Stimmen an mein Ohr, die nicht in diese Hölle passten.
    „Sie schläft.“ Das
waren Tates Worte. „Bist du dir sicher, dass sie es ist?“
    „Ohne Zweifel! Die
Gefühle in mir schreien nach Freiheit und ihre Nähe ist … unerträglich!“ Luciens
Worte brachten einen Schmerz mit sich, der viel heftiger war als die Qualen der
Folter, und sich tief in meine Seele grub.
    „Du musst es ihr
sagen!“, hörte ich Lena. Sie schien aufgebracht und außer Atem.
    „Nein!“, kam es von
Lucien.
    „Sie fühlt es!“,
entgegnete Lena. „Sie spürt, dass da etwas ist und sie kann es nicht zuordnen!
Früher oder später musst du es ihr sagen!“
    „Nein!“
    „Hast du dich ihr
schon genähert?“, fragte Tate und seine Stimme war so leise, dass nur ein
flüchtiges Murmeln an mein Ohr drang.
    Luciens Schnauben
war zu hören. „In ihrer Gegenwart ist meine Selbstkontrolle ziemlich im Arsch!“
    „Ich nehme das als
ein Ja!“, sagte Tate.
    Stille.
    „Es wird sie in den
Wahnsinn treiben. Ich hoffe das ist dir klar? Sie leidet und es scheint dich
nicht zu kümmern!“, stellte Lena in schroffen Tonfall fest.
    Ich versuchte aus
meiner Benommenheit aufzutauchen, kämpfte mich an die Oberfläche, um
festzustellen, dass ich nicht im Stande war

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