Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Stadt.“
"Auf der
Jagd?", mutmaßte ich und der Gedanke, dass Lucien kämpfte, dabei verletzt
werden könnte, brachte Sorge in mir auf. Was völlig idiotisch war, schalt ich
mich, er ist ein Schwarzer Krieger!
Sie warf mir einen
schnellen Blick von der Seite zu. "Ahm, … so könnte man es auch
nennen.", murmelte sie etwas unverständlich, was mich aufhorchen ließ.
„Was meinst du
damit?" Meine Skepsis war geweckt und ich sah sie prüfend an.
"Sie sind
ausgegangen.", sagte sie so beiläufig wie möglich. "Hast du Hunger?
Willst du etwas zu essen?"
Ich ignorierte ihre
Frage. "Ausgegangen?", stieß ich verwirrt hervor. Ich wusste nicht,
dass Schwarze Krieger ausgehen.
„Ja. Sie waren jetzt
schon fast drei Tage nicht … aus.", erklärte sie. "Da können sie sehr
ungemütlich werden.“
Ich war mir nicht
sicher, ob Lena mit ausgehen, das Selbe meinte wie ich. Aber bei ihrem Anblick
beschlich mich die vage Befürchtung, dass Ausgehen, eine nette Umschreibung für
etwas ganz anderes war. „Du meinst nicht etwa Tanzen, oder so was?“, hackte ich
nach.
Mit hochgezogenen
Augenbrauen musterte sie mich. „Nö … eher, und so was .“ Sie lächelte,
wurde bei meinem Blick jedoch ernst. „Mia, erstens sind sie männlich und
zweitens auch noch Schwarze Krieger. Ich sag dir, das ist so schon eine
wirklich schlechte Kombination. Setzt du sie dann aber auch noch auf Diät, dann
hast du die Kacke am dampfen!“
Hatte sie gerade
meine schlimmste Befürchtung bestätigt?
„Du meinst sie … sie
…“ Das Wort blieb mir im Halse stecken.
„Sie sind Essen
gegangen!“, sagte Lena prompt. "Wo wir wieder beim Thema wären. Hast du
Hunger?"
„Sie sind in London
und saugen Menschen aus?“ Meine Stimme klang, selbst für meine Ohren, zu
entsetzt.
"Nein, sie sind
bei Starbucks, essen Obstkuchen und trinken Kaffee!", sagte sie zynisch,
bevor sie mich finster ansah und ein lautes Schnauben von sich gab. "Herr
Gott noch Mal! Mia, wir sind Vampire! Außerdem scheint mir, dass ich dich daran
erinnern muss, dass auch du eine Vampirin bist!“
„Zur Hälfte!“, warf
ich ein.
„Als Lucien dich aus
deiner Erinnerung holte und du verletzt warst, hat es dir nichts ausgemacht,
von Gabe zu trinken, was ihn, milde ausgedrückt, fast zum ausrasten gebracht
hat!“
„Daran kann ich mich
kaum erinnern. Aber ich würde nie von jemandem trinken, der nicht weiß, was ich
bin und was ich vorhabe.“
Lena schnaubte
erneut. „Mia, es ist ja nicht so, dass wir rumlaufen und unsere Eckzähne in den
erstbesten Hals schlagen. Die beim Orden haben dich wirklich nicht im
Geringsten aufgeklärt!", warf sie ein. "Die Jungs können sehr
charmant und verführerisch sein, wenn es drauf ankommt. Und du musst zugeben,
sie sehen nicht schlecht aus. Ich habe noch keine Frau getroffen die sich im
Nachhinein beschwert hätte.“ Sie zwinkerte mir zu. „Jahrhundertelange Übung
zahlt sich für beide Seiten aus. Glaub mir, da kommen alle auf ihre Kosten!“
Ich ignorierte das
Brennen in meiner Brust. „Du meinst, sie schleppen da Frauen ab, nehmen ihr
Blut und haben dann auch noch Sex?“
„Nicht zwangsläufig
in dieser Reihenfolge, aber ja!“
Bilder, wie Lucien
mit einer anderen Frau im Bett liegt, Sex hat und mit seinen Lippen an ihrem
Hals saugt, schwirrten durch meinen Kopf und brachten dermaßen starke Gefühle
mit sich, dass sich meine Kehle zuschnürte und meiner Barriere drohte
einzustürzen.
„Mia, ist alles in
Ordnung?“, fragte Lena, der mein innerlicher Aufruhr anscheinend nicht
entgangen war.
Während ich zu
begreifen versuchte, welche Emotion so stark war, um meine Barriere fast zum
Einsturz zu bringen, nickte ich und zwang mich zu einem Lächeln, bevor mir die
Lüge fast im Halse stecken blieb. „Ja, alles bestens!“
Sie betrachtete mich
lange, setzte schließlich ein listiges Lächeln auf, und meinte: „Und ich dachte
schon, die Vorstellung, wie Lucien sich mit einer anderen Frau amüsiert, ihre
Lust, mit all seinen Habseligkeiten, befriedigt, und sich an ihr nährt, würde
dich … stören !“
Jedes Wort, das sie,
wie eine verheißungsvolle Schilderung von etwas bereits Stattgefundenem, von
sich gab, schürte das Feuer in meinem Inneren, bis ich das Gefühl hatte, ein
Haus verwüsten zu müssen, um wieder runter zu kommen.
Eifersucht, schoss nun wie Säure durch meine
Adern und obwohl ich weder einen Grund, noch das Recht dazu hatte, konnte ich
nichts dagegen machen. Ich ballte die Hände zu Fäusten und versuchte
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