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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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meinen Oberarm.
    „Du bist ein böses
Mädchen!“, sagte ich und wand den Kopf ab, damit ich nicht in Versuchung kam,
hinzusehen.
    „Jeap, das bin
ich!“, trällerte sie und es folgte auch schon ein Ziepen. „Na siehst du, war
gar nicht schlimm.“
    Den Schmerz in
meiner Brust ignorierend, schwang ich meine Beine vom Bett und setzte mich auf
die Kannte. Der Boden schwankte bedenklich.
    Lene stützte meine
Schultern. „Immer schön langsam!“
    Auch Gabe machte
Anstalten zu mir zu kommen, hielt jedoch wieder inne, wobei sein
Gesichtsausdruck eine Mischung aus Sorge und Schuldgefühlen war. Ich wusste
nicht, ob er wegen meiner Verletzungen so ein Gesicht machte, oder weil er mich
und Lucien gesehen hatte.
    „Es geht mir gut,
Gabe.“, versicherte ich ihm. „Mir ist nur etwas schwindelig.“
    Er schien alles
andere als überzeugt von meinen Worten.
    „Hilfst du mir mal
auf?“, fragte ich ihn, und hoffte, dass meine Bitte ihn aus seiner Starre
befreien würde. Wie erwartet kam er herbei und griff mir unter die Arme. „Gibt
es hier einen Spiegel?“
    Lena sah mich
fragend an. „Im Bad.“
    Sie deutete auf die
Tür uns gegenüber. Gabe führte mich in das riesige Badezimmer, das komplett aus
schwarzem Marmor bestand.
    Ich stellte mich vor
den großen Spiegel an der Wand und schob mein T-Shirt ein Stück hoch. Mein
Rücken war mit roten Striemen übersät.
    „Lucien hat versucht
dich zu heilen.“, erklärte Lena in leisem Ton. „Die Wunden haben aufgehört zu
bluten und haben sich verschlossen, aber sie sind noch nicht ganz
verschwunden.“
    Gabe starrte mit schmerzverzerrtem
Gesicht auf meinen Rücken.
    „Halb so schlimm.“,
log ich, um ihn zu beruhigen. Doch Bilder des Erlebten flackerten vor meinen
Augen auf, und die Erinnerung drohte mich wieder einzuholen.
    Nicht die Schmerzen
und die Verletzungen waren das Schlimmste, die waren damals verheilt und würden
auch dieses mal keine Narben hinterlassen. Es waren die seelischen Qualen die
blieben. Die Erniedrigungen durch die Männer, die ich demütigender weise
erfahren musste. Diese Wunden konnten durch nichts in der Welt geheilt werden
und würden mich auf ewig zeichnen.
    Eine Träne bahnte
sich ihren Weg über meine Wange. Ich wischte sie schnell weg. Ich würde nicht
weinen, nicht wegen etwas, wofür ich schon so viele Tränen vergossen hatte.
    Gabe strich mir
sanft über die Wange und nahm mich schließlich in seine Arme. Vorsichtig, um
meinen Rücken nicht zu berühren. Doch ich umklammerte ihn fester. Ich brauchte
seine Nähe, seinen Trost. Er war meine Stütze, mein Halt, mein Fels in der
Brandung.
    Lena räusperte sich.
„Wir sollten nach oben gehen. Da kannst du dich noch ein wenig ausruhen.“
    Ich nickte, rührte
mich jedoch nicht.
    Als hätte er
gemerkt, dass ich ohne seinen Halt zusammenbrechen würde, nahm er mich auf den
Arm und trug mich die Treppen hinauf in mein Zimmer, wo er mich behutsam auf
mein Bett legte.
    „Danke!“, flüsterte
ich.
    Er gab mir einen
zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Ich komm dann später noch mal. Ruh dich etwas
aus.“
    Sein Argwohn schien
verflogen, doch der Schmerz in seinen Augen, als er mir einen letzten Blick zuwarf,
bevor er leise die Tür hinter sich zuzog, war nicht zu übersehen.
    Nun, endlich mit
Lena allein, betrachtete ich sie, fest entschlossen, die Wahrheit aus ihr
herauszubekommen. Bei meinem Blick zuckte sie leicht zusammen und fing an,
nervös an ihrem Armband herum zu zupfen.
    „Was geht hier
vor?“, fragte ich laut und deutlich.
    Wieder ein
Zusammenzucken ihrerseits. „Was meinst du?“ Ihre Stimme klang so unschuldig wie
die eines weiblichen Chorknaben.
    „Du weißt genau was
ich meine!“ Ich wusste, dass meine Stimme scharf und anklagend war, aber ich
hatte es satt, dass jeder hier mehr wusste als ich, und niemand meine Fragen zu
beantworten beabsichtigte.
    „Ahm … Nein?“,
fiepte sie.
    „Lena, bitte! Da ist
etwas zwischen mir und … Lucien, und du weißt davon!“ Ich legte mehr Druck in
meine Worte. „Sag mir was hier vorgeht!“
    Die Perlen ihres
Armbandes ratterten nervös durch ihre Finger, wie Gebetskugeln einer Gläubigen
beim Rosenkranz. Ihr Gesichtsausdruck wechselte zwischen dem eines unschuldigen
Engels, der nie einer Fliege etwas zuleide tun würde, und dem einer gepeinigten
Frau, der es auferlegt wurde, ein Staatsgeheimnis, um jeden Preis, und wenn es
ihren Tod bedeuten würde, geheim zu halten.
    Als ich schon
glaubte, sie würde vor lauter Unbehagen einfach

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