Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
weiter?“, rief mir Aeron nach.
„Ja gern!“ Ich
brachte ein gequältes Lächeln zu Stande. „Und vergiss nicht, ich hab noch ein
Bier gut.“
Ric boxte Aeron in
die Rippen. „He, he, hei, … was läuft denn da?“
Aeron verpasste ihm
einen freundschaftlichen Schlag gegen die Schultern und nahm ihn wieder in den
Schwitzkasten. „Das Einzige was gleich laufen wird, ist deine blutige Nase!“
Kopfschüttelnd
folgte ich Zanuk, der mir die Tür aufhielt und sie hinter uns wieder schloss.
Ein riesiges Loch in
der Wand erregte meine Aufmerksamkeit. Das war also der Grund für das dumpfe
Geräusch von vorhin. Lucien hatte anscheinend seine Wut doch nicht ganz unter
Kontrolle. Bei der Vorstellung, was diese Schlagkraft, die ein fußballgroßes
Loch in Beton schlug, mit einem Körper anrichten konnte, wurde mir schlecht.
„Lucien hat doch
Gabe nicht verletzt, oder?“ Bei dem Gedanken, dass er sich bei anderen nicht so
zurückhielt wie bei mir, überkam mich ein ungutes Gefühl.
„Nein“ Z blickte
kurz zu dem Loch in der Wand. „noch nicht!“
Ich warf ihm einen
ängstlichen Blick zu. „Wie meinst du das?“
„Sagen wir mal so.
Die zwei haben noch eine alte Rechnung offen. Und dieses ganze hier.“ Er machte
eine Kreisbewegung mit seinen Armen. „Fördert nicht gerade den
Waffenstillstand!“
„Du meinst, die zwei
kennen sich von Früher?“
„Ja, so könnte man
sagen.“
„Aber woher? Gabe
hat nie ein Wort gesagt. Was ist passiert?“ Ich erinnerte mich an die erste
Begegnung zwischen Lucien und Gabe. Sie hatten sich einander nicht vorgestellt,
aber jeder kannte den Namen des Anderen, was mir damals nicht sonderlich
auffiel, da beide bekannte Kämpfer waren. Wenn ich jedoch zurückdachte,
erinnerte ich mich an die Spannung, die zwischen ihnen herrschte.
„Das fragst du Gabe
lieber selbst. Oder Lucien. Eine Geschichte hat ja bekanntlich immer zwei
Seiten!“ Zanuk warf mir einen bedeutenden Blick zu.
„Ich bezweifle, dass
Lucien, nachdem was gerade geschehen ist, auf ein Gespräch mit mir erpicht ist.
Außerdem scheint hier niemand gewillt zu sein, meine Fragen zu beantworten!“,
murmelte ich vor mich hin.
„Glaub mir, er wird
dir die Geschichte erzählen, wenn du ihn danach fragst.“
„Ja, vielleicht,
aber manchmal wird er richtig schnell wütend, ohne ersichtlichen Grund. Und
dann wirkt er beängstigend!“, sagte ich gedankenversunken.
Wir waren schon fast
in der Eingangshalle, als Zanuk mich stoppte. „Mia, Lucien ist es nur nicht
gewöhnt, dass ihm widersprochen wird. Er erteilt Befehle und andere führen sie
aus. Sein Wort, ist hier Gesetzt!“ Seine Worte hatten eine Überzeugung die
keinen Zweifel ließen.
Ich sah ihn mit
hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich gehöre aber nicht ihm. Ich bin es nicht
gewöhnt, dass man mich herumkommandiert und das will ich auch nicht!“
„Du trägst sein Mal.
Er ist für deinen Schutz verantwortlich!“, entgegnete er, als würde das alles
erklären.
„Ich habe nicht
darum gebeten. Außerdem scheint es, dass meine bloße Anwesenheit ihn erzürnt
und er sich gehörig zusammenreißen muss, um mir nicht den Kopf abzureißen!“
„Ja, ich muss
zugeben, dass er anderen bereits den Kopf abgerissen hätte!“ Zanuks Mundwinkel
zuckte ein wenig, als wäre er belustigt über diesen Gedanken. „Aber glaub mir, dich könnte er nie verletzen!“ Er seufzte und sein Blick wurde weicher und
eindringlicher. „Er trägt zurzeit einen inneren Kampf aus und die Vorstellung,
er könnte ihn verlieren, macht ihn krank!“
Ich sah ihn
überrascht an, war ich mir doch sicher, dass mehr hinter diesen Worten steckte.
Wenn ich es genau betrachtete, passte es zu dem Gespräch, das ich unbewusst
belauscht hatte.
Gerade als ich
nachfragen wollte hörte ich Gabes aufgebrachte Stimme aus der Halle. „Lass sie
verdammt noch mal in Ruhe!“
Ein tiefes,
unmenschliches Knurren war zu hören. Lucien! Sofort rannte ich los. Als ich um
die letzte Ecke gebogen kam, erstarrte ich vor Schreck. Lucien hatte Gabe am
Kragen gepackt. Sein Blick war der eines Raubtieres. Sein ganzer Körper war
angespannt und zu einem Kampf bereit.
Ich gab einen
erschrockenen Laut von mir und beide sahen in meine Richtung.
Luciens Blick, war
wie der Einschlag einer Gewehrkugel, und ließ mich schwanken, bevor ich das
Gefühl hatte, ein Aufflackern von Reue darin zu sehen.
Mit einem Brüllen
stieß er Gabe von sich, der daraufhin rückwärts taumelte.
„Sag deinem Freund“,
zischte er,
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