Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
gepaart aus
meiner und seiner Leidenschaft, brachten mich zum ersten Höhepunkt.
25
Ich war schon eine
Weile wach und starrte auf das blumige Tapetenmuster an der gegenüberliegenden
Wand. Die kleinen, an Buschwindröschen erinnernden Blümchen, gingen nahtlos
ineinander über und entwickelten, beim längeren betrachten, eine Eigendynamik,
die sie lebendig wirken ließ.
Gabes Atem, den ich
im Nacken spürte, veränderte sich, und ließ darauf schließen, dass auch er nun
wach war. Sein Arm war um meine Taille geschlungen und seine Hand hielt die
meine. Unter der Decke war es wohlig warm und sein Körper, der an meinen
gepresst war, fühlte sich gut an. Wäre nicht der Gedanke gewesen, dass es Zeit
war, zum Anwesen der Schwarzen Krieger zurückzukehren, hätte ich noch ewig so
verweilen können. Geborgen in den Armen eines Mannes der mich nicht
wegschickte. Der bereit war, mir alles zu geben, dessen Blick mir stets seine
Liebe verriet und der sogar sein Leben für mich lassen würde. Und dennoch
konnte ich nicht das gleiche für ihn empfinden. So sehr ich es mir auch
wünschte, würde es für mich immer nur den Einen geben, den, der mich nicht
wollte.
Gabe seufzte. „Ich
hab´s gewusst!“ Er klang traurig.
Ich zuckte innerlich
zusammen, rührte mich jedoch nicht. Hatte ich meine Barriere vernachlässigt?
War Gabe in meinen Gefühlen? Ich prüfte sie, doch sie war da, sie war stark.
„Was?“, brachte ich
schließlich hervor.
„Dass du es bereuen
wirst.“
Erleichterung machte
sich in mir breit. Ich nahm seine Hand und drückte ihm einen Kuss auf die
Handfläche. „Ich bereue gar nichts!“, flüsterte ich. Und das war meine tiefe
Überzeugung, die ich ihm jetzt auch durch meine Gefühle offenbarte.
Er küsste meine
Schulter. „Es war wunderschön.“
„Ja, das war es.“
Aber leider nicht von Dauer, fügte ich in Gedanken hinzu und dachte wieder
einmal an Lucien.
„Was hast du?“
Natürlich merkte er meine kurze Anspannung, die sich bei den Gedanken an den
Schwarzen Krieger in mir breit machte.
„Wir müssen los, es
wird schon Dunkel.“
„Warum bleiben wir
nicht einfach?“
Ich drehte mich zu
ihm um und sah in seine wunderschönen grünen Augen, die voller Liebe und
Hoffnung nur für mich zu leuchten schienen. „Weil ich heute einen Termin habe,
mit diesem Alexej.“ Bei dem Gedanken an diesen Vampir stellten sich mir die
Nackenhaare auf.
„Ich halte das immer
noch für keine gute Idee.“
„Ich weiß.“ Ich
sprang aus dem Bett und begann meine Kleider einzusammeln. „Aber ich will
dieses Arschloch drankriegen, um jeden Preis.“
Der Ärmel meiner
Jacke war aufgeschlitzt, und meine Hose hatte ein riesiges Loch. Zum Glück
würde ich diese Kleidung heute nicht brauchen. Heute war Nuttenfummel angesagt.
Gabe setzte sich im
Bett auf und beobachtete, wie ich in meine Kleider schlüpfte. „Warum bist du
gestern abgehauen?“, fragte er aus heiterem Himmel.
Ich konnte gerade
noch verhindern, dass sich meine Muskeln, bei dieser Frage, versteiften und ich
somit mein Unbehagen verraten hätte. „Ich musste einfach mal raus.“
„Wenn es so gewesen
wäre, hättest du den Vordereingang benutzen können, anstatt aus dem Fenster zu
springen und Kopf und Kragen zu riskieren!“, stellte er skeptisch fest. „Mia,
erklär mich nicht für blöd! Was war gestern los?“
Ich schlüpfte in
meine Jacke und begann mir die Stiefel anzuziehen, peinlich darauf achtend,
Gabe nicht anzusehen. Ich konnte ihm weder erzählen, was zwischen Lucien und
mir vor sich ging, noch, dass ich ihn in flagranti erwischt hatte. Deshalb
konnte ich ihm auch nicht sagen, dass Lucien mich nicht gehen lassen wollte. Da
wäre Gabe ausgerastet.
„Ich hatte eine
Meinungsverschiedenheit mit Lucien“, begann ich vorsichtig. „danach war ich so
wütend, dass sich die Krieger Sorgen um mich gemacht haben, und sie es für
besser hielten, wenn ich im Anwesen bleibe.“ So nah an der Wahrheit wie
möglich, sehr gut! „Na ja, du kennst mich ja, ich lass mir nicht gerne
Vorschriften machen!“
Gabe schnaubte.
„Wohl wahr! Aber dass du dich immer in Gefahr bringen musst!“
Ich atmete durch, er
hatte meine fast Lüge geschluckt.
„Ja, muss mich wohl
in Zurückhaltung üben!“, murmelte ich. Schließlich wurden Männer besänftigt,
indem man ihnen Recht gab. „Komm, wir sollten wirklich aufbrechen!“, sagte ich
mit mehr Nachdruck, warf ihm seine Klamotten zu und verschwand im Bad.
Dank Gabes Blutspende,
war von meinen
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