Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
zurückblieb.
„Verheilt.“,
murmelte ich und genoss seine Wärme, die mir so vertraut vorkam.
Langsam führte er
eine Hand an meine Wange, strich mit seinem Daumen über meine Schläfe, ließ
seine Finger hinter mein Ohr gleiten und zeichnete die Linie meines Kiefers
nach.
„Du bist zu blass.“,
stellte er mit leiser Stimme fest. „Du solltest etwas Blut trinken.“
„Es geht mir gut,
ich brauche kein Blut.“
Meinen Einwand
ignorierend, erhob er sich, setzte sich auf die Bettkannte und reichte mir ein
Glas, das mit dunkelroter Flüssigkeit gefüllt war. „Hier!“
Ich rümpfte
angewidert die Nase und lehnte mich etwas zurück.
„Mia, du hast zu
viel Blut verloren. Du bist weiß wie ein Lacken.“, sagte er mit Nachdruck in
der Stimme.
Ich wusste, dass ich
etwas trinken musste, verspürte ich doch selbst den Hunger, der in mir war.
Doch Blut aus einem Glas zu trinken, wo ich nicht einmal wusste von wem es war,
das war … ekelerregend.
Ich hatte vor, Gabe
zu bitten, mir etwas Blut zu geben. Er würde sicherlich nicht ablehnen.
Luciens Kiefermuskel
zuckte und ein Ausdruck von Zorn huschte über sein Gesicht. „Ich möchte nicht,
dass du von … diesem Wächter trinkst!“, sagte er leise und sichtlich um
Fassung bemüht.
„Kannst du jetzt
schon Gedanken lesen?“, fragte ich anklagend und etwas verblüfft.
"Nein, aber es
gefällt mir nicht, dass du offensichtlich den gleichen hattest!“
Da hatte ich mich
wohl gerade selbst verraten. „Würdest du denn dieses Zeug trinken, wenn du eine
Alternative hättest?“
Er sah mich einen
Moment an, dann führte er das Glas an seine Lippen und nahm einen Schluck
davon, bevor er es mir wieder hin hielt. „Trink!“
Mein Blick war auf
seine Lippen geheftet und der Gedanke, dass er dieses ekelhafte Zeug trank,
mein Blut jedoch abgelehnt hatte, brachte Enttäuschung in mir auf.
„Bitte!“, flüsterte
er.
Es war dieses Wort,
das mich erschrocken in seine Augen blicken ließ. Dieses eine Wort, das aus
seinem Mund wie ein Wunder klang und meinen Wiederwillen schwinden ließ. Dieser
Mann bittete nie und niemanden, und doch hatte er mich gerade gebeten.
Zögerlich streckte
ich meine Hand aus und umfing das Glas um es an meinen Mund zu führen. Obwohl
ich meine Augen schloss, um den Inhalt nicht sehen zu müssen, war ich mir
seiner genauen Blicke mehr als nur bewusst. Der erste Schluck schmeckte wie
eine Mischung aus abgestandener Cola und saurer Buttermilch und ließ mich fast
würgen. Schnell kippte ich den Inhalt in einem runter.
Nachdem ich das Glas
geleert hatte, konnte ich nicht verhindern, dass sich mein gesamtes Gesicht
zusammenzog, als hätte ich an einer Zitrone gesaugt.
Lucien nahm mir das
Glas ab und hatte einen durchaus zufriedenen Ausdruck auf seinen Lippen.
„Siehst du, war doch gar nicht so schlimm.“
„Über Geschmack
lässt sich bekanntlich streiten!“, gab ich zurück.
„Dann freut es mich,
dass ich weiß, dass dir Das hier schmecken wird!“, sagte er und nahm ein
weiteres Glas, das mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt war.
Ein Lächeln bildete
sich auf meinen Lippen. „Whisky?“
Er nickte.
Ich nahm ihm das
Glas ab und leerte es augenblicklich. Der abgestandene Kupfergeschmack, der von
dem Konservenblut in meinem Mund haftete, wurde durch den Alkohol vertrieben
und hinterließ ein angenehmes Brennen.
„Danke.“, seufzte
ich zufrieden.
„Keine Ursache!“ Er
deutete mit einem Kopfnicken hinter sich. „Du solltest versuchen zu schlafen.
Ich werde mich da hinten auf die Couch legen. “
Ich schüttelte den
Kopf. Ohne ihn anzusehen rutschte ich weiter zur Mitte des Bettes. „Das Bett
ist groß genug für uns beide.“, flüsterte ich so leise, dass ich meine eigenen
Worte fast nicht hörte.
Ich konnte fast
spüren, wie er sich anspannte, und ein Blick in sein Gesicht verriet seine
Abwehr. Doch ich wollte nicht, dass er wegging. Auch wenn es nur ein paar Meter
waren. Ich hatte das Bedürfnis ihn zu spüren, wollte in seinen Armen liegen,
die mir das Gefühl von Sicherheit gaben. Ich konnte die Sehnsucht, die ich nach
ihm hatte, nicht in Worte fassen. Konnte nicht beschreiben, wie sehr ich ihn
brauchte.
„Bitte.“, wisperte
ich, mir des Flehens in meiner Stimme durchaus bewusst.
Sein Blick
verdunkelte sich bevor er: „Zieh dir etwas an!“, knurrte und mir den Rücken
zuwandte.
Ungewollt, huschte
ein leises Schmunzeln über mein Gesicht. Einerseits, da ich wusste, dass ich
gewonnen hatte, und
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