Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Lucien, noch sonst
irgendwer, schien bereit, meine Fragen zu beantworten.
„Leg deinen Kopf
zurück.“ Gekonnt verteilte er Shampoo in meinem Haar und massierte es mit
seinen Fingerspitzen in meine Kopfhaut.
Ich versuchte mich
auf etwas anderes zu konzentrieren, doch das prickelnde Gefühl, das seine
Berührung in mir auslöste, war nicht so leicht zu ignorieren und so konnte ich
nur die Zähne zusammenbeißen und ausharren, während alles in mir nach diesem
Krieger verlangte.
Nachdem er mein Haar
zweimal gewaschen hatte und es vom ganzen Schaum befreit war, langte er nach
einem Badetuch und schlang es um meinen Körper.
Ich raffte es über
meiner Brust zusammen und drehte mich zu ihm um. Erlaubte mir, einen
Augenblick, seinen Körper zu betrachten. Seine Kleider trieften vor Nässe. Sein
Hemd schmiegte sich an jeden Muskel, der wohldefiniert seinen Oberkörper
überzog und ihn als athletischen, durchtrainierten Krieger offenbarte.
Wassertropfen perlten von den Spitzen seines blauschwarzen Haares, das er mit
einer lässigen Handbewegung nach hinten strich, während er sich Feuchtigkeit
von den Lippen leckte.
Augenblicklich zog
sich mein Schoß zusammen, quälend, schmerzhaft, und ich hätte gestöhnt, wäre
nicht sein Blick auf meinen getroffen und hätte ich nicht diese Abwehr gesehen,
die er zwanghaft aufrecht erhielt.
„Er trägt einen
inneren Kampf aus! Und er hat Angst, dass er ihn verliert!“, hallten Zanuks Worte durch mein
Gedächtnis, als Lucien mich bereits hochhob und mich schweigend ins
Schlafzimmer trug.
Gerade als er mich
vorsichtig auf das Bett legte, klopfte es an der Tür.
Während Lucien
fluchend an sich hinabsah, schlüpfte ich schnell unter die Decke und
unterdrückte jede Schmerzäußerung, die die kleinste Bewegung auslöste.
Erneut ertönte das
Geräusch von Fingerknöcheln auf Holz.
„Scheiße!“, zischte
Lucien, ging jedoch zur Tür und öffnete diese, gerade weit genug, um die Sicht
ins Zimmer zu verdecken. „Was ist?“
„Ich wollte nur
mal…“ Zanuks Worte erstarben. „Bist du OK Mann?“ Die leise Sorge hinter seinen
Worten war nicht zu überhören.
Ich lauschte auf
Luciens Antwort, doch es kam keine.
„Habt ihr einen
Wasserschaden da drinnen, oder hast du eine neue Art Klamotten zu waschen?“,
fragte Zanuk, und mit Erleichterung stellte ich fest, dass nun leiser Spott in
seiner Stimme mitschwang.
„Keins von beiden!
Was willst du?“ Luciens Tonfall wurde ruppiger.
„Ich dachte mir, Mia
braucht vielleicht etwas Neues zum anziehen. Deine Sachen stehen ihr sicher
nicht.“ Ich sah, wie Lucien ein Kleiderbündel entgegennahm. „Ist wirklich alles
in Ordnung?“
Lucien warf einen
Blick in meine Richtung. „Alles bestens!“
„Du siehst ziemlich
gegen den Wind aus und außerdem erre…“
„Halt die Klappe und
verschwinde Z.“, fauchte Lucien und knallte die Tür zu.
Ohne einen weiteren
Blick in meine Richtung, warf er das Kleiderbündel auf das Bett und stapfte ins
Badezimmer, wo hinter ihm die Tür ins Schloss knallte.
Ziemlich gegen den
Wind, traf es nicht annähernd. Doch Zs zweite Feststellung, die, die er nicht
aussprechen konnte, da Lucien ihn unterbrach, bei der ich mir dennoch sicher
war, dass es sich um das Wort "erregt" handelte, traf es wohl auf den
Punkt.
Aus dem Bad drangen
leise Flüche an mein Ohr. Das Geräusch von nasser Kleidung, die zu Boden fiel,
war zu hören. Wieder ein Fluchen, gefolgt von einem angestrengten Schnauben,
bevor die Badezimmertür aufschwang und Lucien, nur mit seiner Hose bekleidet,
das Zimmer durchquerte.
Ich hatte seinen
Körper schon an meinem gespürt, doch sein bloßer Anblick raubte mir nun den
Atem.
Dieser Mann hatte
kein Gramm Fett am Leib. Breite Schultern verjüngten sich wie ein V zu einer
schmalen Taille. Seine Muskeln bewegten sich im Einklang mit seinen geschmeidigen
Schritten. Durch seine haarlose Brust, sah seine Haut seidig glatt und
verführerisch aus. Seine rechte Körperhälfte war mit einem Tattoo bedeckt. Die
hennafarbenen, kompliziert verschnörkelten Linien, zogen sich von seiner
Schulter, über Brust und Bauch, bis unter den Bund seiner Hose.
Hätte sein Duft ihn
nicht verraten, hätte es die Ausbuchtung zwischen seinen Beinen getan, die wahrscheinlich
auch der Grund dafür war, warum die obersten Knöpfe seiner Hose offen standen.
Er war definitiv
erregt! Doch dieser Umstand schien ihn wütend zu machen.
Mit einem Ruck riss
er die oberste Schublade der Kommode auf, schnappte sich
Weitere Kostenlose Bücher