Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
ich bis zum Umfallen. Jeden Tag aufs Neue
zwang ich mich, meine schmerzenden Glieder und das Ziehen in meinem Kopf zu
verdrängen und absolvierte die Anforderungen, die man an mich stellte, mit
verbissener Stärke.
Mit der
Zeit wurde ich eine ernst zu nehmende Gegnerin, die im Kampf durchaus die
Oberhand hatte. Einer meiner Vorteile lag darin, dass mich alle unterschätzten.
Sie sahen nur eine zierliche Frau vor sich. Was mein Gegner mir an Muskelkraft
überlegen war, glich ich jedoch mit Schnelligkeit, Wendigkeit und durch meine
Fähigkeiten aus.
Gabe ließ
immer wieder Jäger anreisen, die mich nicht kannten, und als unvoreingenommene
Trainingspartner mit mir kämpfen sollten.
Natürlich
wurde dabei niemand ernsthaft verletzt. Energieblitze und andere tödliche Waffen
waren tabu. Dank meiner telekinetischen Fähigkeit, brachte ich jedoch schon bald
alle zu Fall. Mit jedem Sieg stieg meine Anerkennung und Akzeptanz unter den
Jägern, und schon bald wurde ich als ebenbürtig bezeichnet. Dennoch gab es
immer wieder welche, die hinter meinem Rücken, dumme Sprüche fallen ließen und
mich als „Mädchen“ oder „Memme“ bezeichneten.
Ich war
gerade auf dem Weg zum Trainingsraum und kam bei einer Gruppe von 3 Männern
vorbei, die sich flüsternd unterhielten. „...der würde ich mal zeigen wo der
Hammer hängt.“, sagte einer und griff sich dabei in den Schritt. Diese Aussage
kostete mich nur ein Lächeln und ich ging weiter, als ob ich nichts gehört
hätte.
„Du
zeigst doch jeder deinen Hammer.“, sagte ein anderer. „Ich wette meine Eier
darauf, dass sie Gabes Schlampe ist!“ Gelächter. „Ja, der trainiert sie nicht
nur im Kampf, sondern auch im Bett!“
Wenn die
Männer mich beleidigten, war das eine Sache, doch ein schlechtes Wort über
Gabe, war eine andere.
Ohne
Vorwarnung fuhr ich herum und schlug diesem arroganten Typen mit einem Side
kick gegen die Brust. Er kippte nach hinten wie ein Sack Hafer. Mit einer Hand
auf seiner Kehle, kniete ich auf ihm, wobei meine Schuhspitze gegen seine
Genitalien drückte. Ich verstärkte meinen Griff durch meine Energie und er rang
nach Luft.
„Na, wo
ist dein Hammer jetzt!“, sagte ich ruhig und gelassen. Der Druck meiner
Schuhspitze wurde fester, bis er quiekte wie ein Schwein. „Man sollte
vorsichtig sein mit seinem Wetteinsatz! Besonders wenn es um Juwelen geht!“,
flüsterte ich.
„Gibt’s
Probleme?“ Gabe kam auf uns zu.
Ich
lockerte meinen Griff und erhob mich. „Keine Probleme. Er wollte nur mal wissen
wie es sich anfühlt unter mir zu liegen.“
Gabes
Blick viel auf den Mann am Boden, der sich hustend aufrappelte. „Keine
Probleme!“, krächzte er.
„Na dann
ist ja alles in bester Ordnung.“, meinte Gabe sarkastisch. „Komm Mia, man
erwartet uns.“
Schweigend
gingen wir in Richtung Trainingshalle wo Darien und Caius, sichtlich
aufgebracht, in einer Diskussion vertieft waren. Gabe räusperte sich, woraufhin
ihre Worte erstarben.
„Ah,
endlich.“, meinte Darien und trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
„Wir
wurden aufgehalten.“, erklärte Gabe und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
Ich zuckte unschuldig mit den Schultern.
„Macht
nichts, ahm, jetzt seit ihr ja hier.“ Dariens Stimme klang unsicher und er
nestelte nervös an seiner Jacke herum. Alle warfen sich vielsagende Blicke zu,
die besagten, dass jeder hoffte, dass ein anderer das Wort ergreifen würde.
Irgendetwas
stimmte hier nicht!
„Ahm,
Mia.“, begann Darien schließlich. „Caius sagt, du hast erhebliche Fortschritte
in deinen Fähigkeiten errungen und deine telekinetische Gabe sei
beeindruckend!“
Caius
bestätigte dies mit einem Kopfnicken.
„Auch
Gabe ist von deiner Kampftechnik schwer begeistert.“, fügte er hinzu. „Alle
sind sehr zufrieden mit deinen Leistungen, aber“, er suchte nach den passenden
Worten.
„Was
aber!?“, fragte ich genervt und blickte in die Runde.
Gabe
wirkte sichtlich angespannt, Caius sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu Darien,
der wiederum nervös mit seinen Händen rang.
„Darien,
spuck es einfach aus!“ Nun machte sich auch in mir eine Nervosität breit.
„Wir sind
davon überzeugt, dass noch mehr in dir steckt!“, sagte er schließlich.
Fragend
und irritiert warf ich jedem einen Blick zu. „Ich enttäusche euch ja nur
ungern, aber falls es hier niemandem aufgefallen ist, ich trainiere bereits
bis zum Umfallen! “
„Bis
jetzt, sehen wir aber nur den Wächter in dir!“ Darien schien bemüht,
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