Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
stand.
„Gabe!“,
säuselte sie mit verführerischer Stimme und musterte ihn von oben bis unten.
„Violett!“,
entgegnete er distanziert.
„Gabe,
Gabe, Gabe!“ Ein gespielt frustrierter Ausdruck legte sich über ihr Gesicht,
während sie den Kopf schüttelte. „Hast du deine Vorurteile immer noch nicht
überwunden?“
Ich sah,
wie Gabe seine Kiefer zusammenpresste, als müsse er Worte daran hindern über
seine Lippen zu kommen. „Ich habe keine Vorurteile! Meine … Abneigung … beruft
sich auf Tatsachen!“, brachte er schließlich hervor, wobei sein Blick durchaus
feindseelig wirkte.
Violett
schnalzte gekonnt mit der Zunge und setzte wieder ein Lächeln auf. „Na dann
hoffe ich doch, dass dir diese Abneigung “ Ihr Blick traf auf mich, bevor
sie Gabe wieder ansah. „nie zum Verhängnis wird!“
Ich hätte
schwören können, dass ihr Blick einerseits mitfühlend und andererseits traurig
war, bevor sie sich wieder an Darien wandte und uns den Rücken zukehrte. „Also,
können wir beginnen?“
Abwechseln
blickte ich zu Gabe, der Violett nicht aus den Augen ließ, und Darien, der sich
sichtlich unwohl fühlte. Schließlich rückte Darien mit der Sprache raus und
erklärte mir, was ihre Nachforschungen, bezüglich meiner einzigartigen
Genkombination, gebracht hatten und, dass sie schließlich mehrere Theorien
aufgestellt hatten, wie man den Vampir in mir erwecken könnte.
Und das
alles hinter meinem Rücken!!
Nun waren
sie zu dem Schluss gekommen, dass wohl nur eine Theorie in Frage käme. Diese
Theorie beruhte auf der Tatsache, dass die Umwandlung zum Vampir nur
durchgeführt werden kann, wenn einem Menschen solange Blut ausgesaugt wird bis
er kurz vor dem Herzstillstand steht. Danach muss ihm die gleiche Menge Blut
von dem Vampir wieder zugeführt werden.
„Ihr
wollt, dass ich mich aussaugen lasse?!“, kam es von mir, und mein Entsetzen
darüber war nicht gespielt.
„Nein,
natürlich nicht! Wir glauben, dass es genügt, wenn dein Organismus Vampirblut
erhält!“, meinte Caius sachlich. „Im Grunde bist du schon ein Vampir! Wir
glauben, dass der vampirische Anteil in dir schlummert und durch die genetische
Information, die in Vampirblut enthalten ist, zum Leben erweckt wird.“
„Und was,
wenn ich kein Vampir sein will?!“ Fragend blickte ich mich um. Schließlich war
es Violett die zu Sprechen begann.
„Mia, ich
wurde zum Vampir gemacht, es war meine Entscheidung und ich tat es freiwillig.“
Ihr Blick war eindringlich. „ Du kannst diese Entscheidung nicht treffen.
Du bist als Vampir geboren. Du bist einzigartig ! Dein Vater war ein
großer Mann. Du musst akzeptieren was du bist! Du musst dein Erbe antreten,
deinetwillen und für deinen Vater!“
Tief
getroffen von ihren Worten, die die reine Wahrheit sprachen, welche ich mir
selbst die ganze Zeit nicht eingestehen wollte, stand ich da und focht einen
Kampf in meinem Inneren.
Ich
wollte nicht zu dem Bösen werden, das ich zu bekämpfen lernte. Ich wollte nicht
zu dem werden, was alle verabscheuten, was Gabe verabscheute! Ich hatte gerade
zuvor seine Abneigung gesehen. Sie stand ihm ins Gesicht geschrieben. Und nun
forderten sie mich auf, zu dem zu werden, was sie als Feind bezeichneten.
Aber
Violett hatte recht. Ich hatte keine Wahl, es war keine Entscheidung. Ich bin
was ich bin und daran würde sich nichts ändern.
Gabes
Worte hallten in meinen Ohren wieder, als ich ihn nun betrachtete: Mia, du
bist nicht böse! Du hast ungeahnte Kräfte in dir, die du für das Gute nutzen
kannst. Du musst dich nicht vor dir selbst fürchten!
Aber war
das ernst gemeint? Würde er mich danach auch noch mit diesen grünen Augen
anblicken, in denen sich Liebe und Zuversicht spiegelte? Oder würde darin
Abneigung stehen?
Während
ich ihn nur anstarrte, versuchte er mir zuzulächeln, doch sein Lächeln
erreichte seine Augen nicht.
Schließlich
nickte ich und wandte mich von ihm ab. „Bringen wir´s hinter uns!“
Es wurden
alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, falls ich, wie bei
neugeborenen Vampiren üblich, in einen Blutrausch verfalle und auf meine
Freunde losgehen würde.
Violetts
Verstärkung, die aus zwei riesigen Vampirmännern bestand und die sicherlich
keine Schwierigkeiten hätten, mich falls nötig, zu überwältigen, positionierten
sich hinter mir.
Gabe
weigerte sich, auch auf meine Bitte hin, den Raum zu verlassen. „Ich will
nicht, dass du das mit ansiehst!“, flüsterte ich.
„Mia, ich
habe einst geschworen
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