Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
versichern, dass
ich dir keine Schuld gebe!“
Wortlos
stand er da. Wie eine Statue. Mit gesenkte Schultern und hängendem Kopf.
„Ich
will, dass du weißt, dass ich dir ewig dankbar bin!“ Ich dachte über meine
Worte nach, wollte jedes mit Bedacht wählen, ohne ihn erneut in Aufruhr zu
bringen. „Ich bin dankbar dafür, dass ich dich kennengelernt habe, dankbar
dafür, dass ich nun weiß, wer und was ich bin“ Meine Stimme stockte. „und ich
hoffe, ich kann dankbar dafür sein, dass ich einen Freund gefunden habe?!“
Als ich
bereits dachte, dass ich keine Reaktion von ihm zu erwarten hätte, sog er
hörbar Luft ein und drehte sich zu mir um.
Bei
seinem Anblick blieb mein Herz stehen. Seine Augen, tief und dunkel, hatten
einen glasigen Schimmer und sein ganzer Ausdruck wirkte gebrochen. „Wie kannst
du jemanden zum Freund haben wollen, dem du nicht vertraust?“, flüsterte er.
Ich
wollte gerade sagen, dass ich ihm vertraue, doch er hielt mich mit einer energisch
erhobenen Hand vom Sprechen ab. „Keine Lügen! Ich habe dein Gefühl von Verrat
gespürt. Deine Enttäuschung, deine Wut … auf mich.“ Seine Stimme war nicht
anklagend, eher traurig.
Ich
wusste wovon er sprach. Und genauso wusste ich nun, dass der Versuch, meine
Gefühle zu verbergen, wohl nach hinten losgegangen war. "Darien hat mir
von deiner Gabe erzählt.", begann ich zögerlich, und die Angst vor seiner
Antwort, schnürte mich fast die Kehle zu. „Hast du mich manipuliert?“
Seine
Stirn in Falten gelegt, sah er mich verwundert an. „In wie fern?“
„Hast du
mich das fühlen lassen, was du wolltest, dass ich fühle?“
„Ich habe
dir Sicherheit gegeben.“, sagte er langsam und schien nun verwirrt.
„Und
meine Gefühle für dich?“ Es war nur mehr ein Flüstern, das meine Lippen
verließ.
Ich
konnte förmlich sehen wie seine Verwirrung einer Erkenntnis wich, die ihm
Entsetzen brachte. „Nein!“, stieß er hervor. „Nein! Niemals!“
Seine
Worte klangen ehrlich, doch in mir tobte die Ungewissheit. „Wie kann ich mir je
sicher sein?“
Kurze
Zeit starrte er mich an. Schien zu überlegen, abzuwägen, bevor er mit leiser,
entschlossener Stimme sprach. „Ich würde dir niemals wehtun, Mia. Aber ich kann
nicht zulassen, dass diese Ungewissheit zwischen uns steht!“
Ich hatte
keine Zeit, seine Worte zu deuten. Mit einer schnellen Bewegung packte er meine
Hand, umschloss sie mit stählernem Griff und ließ seine Barriere fallen.
Erschrocken
wollte ich zurückweichen, meine Barriere verstärken, doch er ließ mir keine
Chance.
„Fühle,
Mia!“, sagte er eindringlich und zwang meine mentale Mauer zum Einsturz.
Und in
dem Moment, wo seine Emotionen auf mich einstürmten, wusste ich, dass er
schutzlos vor mir stand. Es war gleichsam ein Geschenk, das er mir gab, und
eine Folter, die er mir auferlegte. Wut, Trauer, Hass, … brachten mich zum
Keuchen und wieder zerrte ich an meiner Hand, die er so unnachgiebig
umschlossen hielt.
„Fühle
tiefer!“, zischte er.
Ohne mir
bewusst zu sein, dass dies möglich war, tat ich was er mir sagte, und da fand
ich sie. Die Zuneigung, gefolgt von Aufrichtigkeit und Wahrheit … und was ich
dann fühlte, ließ mich den Atem anhalten. In den Tiefen seiner Seele brannte
eine Liebe, so hell und gleißend, dass ich blinzelte, als würde sie mich
blenden.
„Gabe,
ich …“, stieß ich keuchend hervor und augenblicklich zog er seine Barriere hoch
und ließ mich im Dunkeln zurück.
Ich
konnte ihn nur anstarren. War mir meiner eigenen Gefühle nicht mehr sicher. Ich
mochte ihn, vertraute ihm … aber Liebe?
Nach dem
was mir zugestoßen war, war ich mir nicht sicher, ob ich noch Liebe in mir
hatte. „Gabe, ich …“, setzte ich erneut zum Sprechen an und brach wieder mitten
im Satz.
„Schsch,
du musst nichts sagen.“, flüsterte er und zog mich in seine Arme.
Ich
lehnte mich an seinen Körper, der mir so vertraut vorkam und mir ein Gefühl von
Halt gab. Und in dem Moment wurde mir klar, dass er mein Anker war, meine
Stütze und mein Halt, wenn alles um mich herum zerbrach.
„Ich
vertraue dir!“, wisperte ich und er ließ mich seine Dankbarkeit fühlen.
Lange
Zeit schwiegen wir. Hielten uns, während ich seinem Herzen lauschte, und für
einen Augenblick alles hinter mir ließ. Doch die Realität ließ sich nicht
verdrängen und holte meine Gedanken zurück auf den Boden der Tatsachen.
„Sara
glaubt ich wäre tot!“, flüsterte ich an seiner Brust. „Darien sagte, dass
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