Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Leben brauchte.
„Schsch,… Ha nu
anijae!“, flüsterte er erneut in mein Ohr.
Ohne dem etwas
entgegensetzten zu können, spürte ich, wie meine Knie nachgaben und Lucien mich
langsam zu Boden gleiten ließ.
Sein Blick, der auf
meinem Gesicht verweilte, hatte etwas Vertrautes. Die gefühllose Kälte seiner
blauen Augen schien zu weichen und ein Hauch von Wärme tauchte darin auf, die
mir Trost schenkte.
Nur nebenbei
bemerkte ich, wie seine Hände über meine Verletzungen glitten. Wärme staute
sich im Inneren. Energie floss durch meinen Körper. Er murmelte Wörter in
seiner Sprache. In meinem Kopf begann sich alles zu drehen. Vor meinen Augen
blitzten leuchtende Punkte auf und kündigten eine nahende Bewusstlosigkeit an.
„Was … passiert …
hier?“ Meine Stimme war nur mehr ein Lallen. Ich fühlte mich betrunken,
berauscht, von seinen Worten, seiner Stimme, seiner Berührung, von seiner
Präsenz.
Die Realität schien
in weite Ferne zu rücken, und nur mit äußerster Anstrengung hielt ich meinen
Geist in der Gegenwart.
Ich glaubte zu
vernehmen, wie Lucien meine Hand nahm, sie drehte und wendete und ein
erschrockener Ausdruck über sein Gesicht huschte, während er einen deftigen
Fluch ausstieß.
Doch vor mir, begann
bereits alles zu verschwimmen und das Summen in meinen Ohren wurde lauter.
Unfähig meine Augen offenzuhalten, begann ich dieser Welt zu entgleiten.
„Geh nicht, …
bitte!“, flehte meine Stimme.
Ich spürte noch
Luciens Atem an meiner Wange, wärmend und tröstend zugleich.
„Ich werde auf dich
achten.“, flüsterte er.
Doch seine Worte
waren nur noch ein Wispern in meinem Ohr.
12
Es war, als würde
ich auf Wolken schweben. Schwerelosigkeit schien mich zu umhüllen, wie ein schützender
Mantel der mich vor jeglicher Gefahr bewahrte und mich in Sicherheit barg.
Doch die Leere in
mir, machte dieses wohlige Gefühl zu Nichte. Sie schrie lauter denn je, schien
größer geworden zu sein und barg einen Schmerz, der gewaltiger war als je zuvor.
Das Vibrieren in
meiner Tasche ließ mich aufschrecken. Verwirrt blickte ich mich um. Ich war
allein.
Was war geschehen?
Ich tastete nach
meinen Wunden, sie waren verheilt! Luciens Werk! Beim erneuten Vibrieren, zog
ich mein Handy aus der Tasche.
„Scheiße!“
Verwirrt und
unschlüssig starrte ich auf Gabes blinkenden Namen, bis dieser verschwand und
das Gerät zur Ruhe kam. Was hätte ich ihm auch sagen sollen. He ich hab grad
Lucien getroffen. Er war beängstigend, aber sein Kuss weckte eine brennende
Sehnsucht in mir, die ich noch nie vernommen hatte?! Und netterweise hat er
mich geheilt?
„Und mich bewusstlos
auf dem Dach liegengelassen! Allein! Verdammt!“, verärgert und verwirrt über
meine Gefühle steckte ich mein Handy ein und machte mich auf dem Weg zum Auto.
Auf dem Nachhauseweg
ließ ich das Geschehene revuepassieren und wurde nicht schlau daraus.
Was war geschehen?
Warum zog mich dieser Krieger so an?
Ja, zugegeben, er
sah einfach nur göttlich aus, aber das erklärte nicht meine Gefühle für ihn,
seine unaussprechliche Anziehungskraft auf mich.
Verwirrt bog ich in
die Einfahrt und atmete noch einmal tief durch, bevor ich aus dem Auto stieg
und bemüht leise durch die Eingangstür trat.
Vergebens!
„Wo zum Teufel du
stecken?!“, kreischte Rosa hinter mir.
Ich fuhr herum.
„Pscht! Nicht so laut!“
„Ich laut soviel ich
wollen!“, schrie sie. „Du mich in Wahnsinn treiben! Was dir einfallen! Gabe
völlig ausrasten!“
Sie deutete auf die
gegenüberliegende Wand, wo seit dem ersten Tag unseres Einzugs, ein kleiner
antiker Tisch stand, auf dem ein wunderschönes Porzellanservice drapiert war.
Nun herrschte in
dieser Ecke Chaos. Der Tisch lag zertrümmert am Boden und die Scherben des
Porzellans waren über dem Marmor der Eingangshalle verstreut.
Oh oh!
Mein Handy vibrierte
erneut.
Gabe!
„Wo zum Teufel
steckst du?“, dröhnte es aus dem Gerät. Seine Stimme war eine Mischung aus
unsagbarem Zorn und unermesslicher Sorge.
„Zu Hause.“,
antwortete ich mit möglichst ruhigem Tonfall.
Dann war die
Verbindung weg.
Nun viel die
Anspannung von Rosa ab und sie ließ die Schultern sinken. „Ich solche Sorgen um
dich, mis princesas!“ Traurigkeit schwang in jedem ihrer Worte mit, bis Tränen
ihre Augen füllten.
Ich ging zu ihr und
zog sie in meine Arme. „Es tut mir leid, Rosa!“
„Du nicht an Telefon
antworten. Wir schlimmes ahnen.“ Sie schniefte. „Wir denken, du … vielleicht
sie dich
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