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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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zwischen den beiden zurückbleibenden Männern zweifellos weitaus entspannter werden als das der beiden Frauen.
    „Mia wirkt so … verändert.“
    „Nur äußerlich“, versuchte Ethan den Älteren zu beruhigen. Innerlich war er keineswegs so gelassen. In Gedanken gesellte er sich zu den beiden Frauen in der Küche und fragte sich, wie sie wohl miteinander zurechtkamen. „Eigentlich ist sie immer noch die Mia von früher“, setzte er hinzu. Was auch stimmt, dachte er. Unter der stacheligen, harten Schale versteckte sich immer noch der warme, weichherzige Kern der Mia, die Ethan vor fünf Jahren schätzen und …
    Liebe ich sie womöglich immer noch?
    Mia hatte so viel zu geben. Nicht nur, dass sie warmherzig und liebevoll, schön und hochintelligent war: Die Erfahrung, eine erfolgreiche Geschäftsfrau zu sein, verlieh ihr auch ein ganz neues Selbstbewusstsein. Das stellte für jeden Mann eine unwiderstehliche Mischung dar.
    Immer noch kreisten seine Gedanken um Mias ausweichende Antwort auf die Frage nach einem Liebhaber – oder womöglich mehr als einem. Bei der Erinnerung daran wurde ihm unbehaglich zumute.
    Damals, in der ersten Nacht, die sie miteinander verbrachten, stellte er zu seiner Verblüffung fest, dass Mia noch unschuldig war – und dementsprechend verhielt er sich dann auch. Sanft und verständnisvoll führte er sie in die Wonnen der erotischen Liebe ein. Diese Erfahrung, bei einer Frau „der Erste“ zu sein, erfüllte ihn mit unsagbarem Stolz … und einem ausgeprägten Beschützerinstinkt – auch wenn Mia sich dessen vielleicht nie bewusst war.
    Aber wohin versteige ich mich da gerade, rief er sich zur Ordnung. Derartigen Gedanken sollte er vielleicht nicht ausgerechnet an dem Abend nachgehen, an dem er mit dem Vater dieser Frau zusammensaß!
    Er lächelte William aufmunternd zu. „Ich glaube, sie ist einfach ebenso nervös wie du.“
    William schüttelte den Kopf. „Sie ist immer noch böse auf mich.“
    „Bei Weitem weniger, als sie sich selbst bewusst ist.“ Ethan erinnerte sich immer noch an den sehnsüchtigen Ausdruck in Mias Augen, als sie ihren Vater ansah.
    „Ich hoffe, du hast recht.“ Plötzlich huschte ein Schatten über Williams Gesicht. „Vielleicht hätten wir die beiden Frauen doch nicht allein lassen sollen …? Ich möchte wirklich nicht, dass Mia etwas sagt, was Grace verletzt.“
    „Meine Mutter ist viel zäher, als du glaubst. Sie kann sehr gut auf sich selbst aufpassen.“
    Aber William schien nicht wirklich beruhigt zu sein. „Ich hoffe sehr, du hast recht …“, wiederholte er.
    „So, Mia! Wie ist es dir nun wirklich die letzten Jahre ergangen?“, fragte Grace, während sie sich in der rustikalen, mit Terrakottafliesen ausgelegten Küche zu schaffen machte.
    Ihre Bewegungen wirkten sehr zielstrebig, und Mia kam sich etwas überflüssig vor. Unwillkürlich dachte sie an ihre Mutter, die nie im Leben selbst Tee zubereitet hatte, weder für sich noch für irgendjemand anderen.
    Kay mochte die Villa in Südfrankreich nie besonders gern, da sie in ihren Augen mitten im Nirgendwo lag. Viel lieber wäre sie irgendwo an der Küste oder in einem der angesagten Orte gewesen, wo ihre Bekannten Ferienhäuser besaßen. Deshalb verbrachte sie auch so wenig Zeit wie möglich in der Villa. Wenn es sich überhaupt nicht vermeiden ließ, ihren Mann und Mia dorthin zu begleiten, ging sie meistens einkaufen oder fuhr mit Freunden nach Monte Carlo.
    Plötzlich schien ein Damm zu brechen, und Mia wurde von einer Flut an Erinnerungen überschwemmt, während sie am Küchenfenster stand und in das Tal hinunterblickte. In der Dunkelheit konnte sie die Lichter einiger anderer Häuser sehen, und in der Ferne leuchteten die helleren Lichter von Cannes.
    Mia drehte sich um und blickte Grace reserviert an. „Danke der Nachfrage. Gut. Und euch?“, erwiderte sie etwas hölzern.
    „Der Schreck mit William ist uns natürlich ganz schön in die Knochen gefahren … aber er hat sich glücklicherweise sehr gut erholt.“
    In ihrer Stimme schwang keinerlei Tadel mit, trotzdem konnte sich Mia eines gewissen Schuldgefühls nicht erwehren – auch wenn sie für den Herzinfarkt letztlich nicht verantwortlich war. „Ethan hat mir davon erzählt.“
    „Hat er das?“
    „Ja. Er hat mir Fotos gezeigt, die mein Vater … bekommen hatte.“
    „Das hätte er nicht tun sollen.“
    „Es sollte wohl eine Art Schocktherapie sein.“ Die ja auch funktioniert hat, dachte Mia unbehaglich. Ohne die Fotos

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