Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
Vom Netzwerk:
der ihn und Shayne das Leben hätte kosten könne, gar nicht lustig. “Du warst schon immer unverbesserlich.”
    Shayne lachte mit ihr, und Michael hätte ihn am liebsten niedergeschlagen. Zwischen den beiden herrschte nicht annähernd eine solche Spannung wie zwischen ihm und Lorelei auf dem Flughafen und während der Fahrt zum Hotel. Die zwei führten sich auf, als wären sie noch immer Jugendliche, die sich an einem Sommernachmittag die Zeit vertrieben.
    “Das ist eine lange Geschichte”, meinte Shayne.
    “Du musst sie mir unbedingt erzählen. Allerdings werde ich dir vermutlich kein Wort glauben. Du warst immer der schlimmste Lügner in der Familie O’Malley, vielleicht sogar von ganz Louisiana”, sagte sie lachend. “Und jetzt seid ihr beide Partner. Erstaunlich.”
    “Manchmal glaube ich es selbst kaum”, versicherte Shayne. “Aber es stimmt.” Er lächelte jungenhaft und betrachtete bewundernd ihr Gesicht. “Weißt du, als ich nach Louisiana zurückkam, dachte ich, die tollen Zeiten wären für mich vorüber. Wer hätte gedacht, dass ich das Glück habe, die schönste Frau von Hollywood zu bewachen?”
    Sie schmollte geziert. “Michael findet mich zu dürr.”
    Shayne begutachtete sie daraufhin sehr eingehend. “Ich finde keinen Grund zur Klage.”
    “Danke.” Sie warf Michael einen triumphierenden Blick zu. “Er will außerdem eine Liste all meiner Liebhaber.”
    “Au!” Shayne sah seinen Bruder vorwurfsvoll an.
    “Falls ihr zwei es vergessen haben solltet”, erwiderte Michael. “Wir sind nicht zum Plaudern hier, sondern sollen Lorelei beschützen. Ihr Selbstbewusstsein brauchen wir nicht aufzubauen. Dafür sorgen schon ihre treuen Fans.”
    Shayne verzog bei der scharfen Ermahnung das Gesicht, während Lorelei sich wieder maßlos ärgerte. Shayne versprach, morgen nach den Aufnahmen auf dem Saint Louis-Friedhof Nr. 1 zu ihnen zu stoßen. Er umarmte Lorelei noch einmal und verließ die Suite.
    Erneut herrschte zwischen Lorelei und Michael ein unbehagliches Schweigen. Lorelei dachte jedoch nicht daran, sich einschüchtern zu lassen.
    “Hast du vorhin nicht gesagt, du könntest einen Alligator essen? Oder war es eine Kuh?” Sie ging über den weichen Teppichboden ans Telefon und streckte Michael den Hörer hin. Shayne hatte sie ein echtes Lächeln geschenkt. Jetzt war dieses Lächeln nur gespielt. “Vielleicht kommst du in bessere Stimmung, wenn du einen Cheeseburger gegessen hast.”
    Michael bezweifelte es. Er gab die Bestellung beim Zimmerservice auf und fand, dass ihm der Filmstar, den er bewachen musste, schwer auf die Nerven ging. Offenbar musste er sich jeden Cent des horrenden Honorars, das Shayne vom Studio verlangte, mühsam verdienen.
    Lorelei geriet in Versuchung, den teuersten Champagner zu bestellen, fand das jedoch zu kindisch. Letztlich entschied sie sich für ein Kännchen Tee und ging nach nebenan, um ihre Sachen aufzuhängen. Michael folgte ihr.
    “Du lässt mir doch hoffentlich etwas Freiraum?” Lässig holte sie einen Stapel Dessous aus dem kleineren Koffer und verstaute ihn in der obersten Schublade einer Kommode. “Die Wanne wäre zwar groß genug für zwei Personen, aber ich teile mein Bad mit niemandem.”
    Der Anblick von so viel Spitze und Satin regte Michaels Fantasie gewaltig an. Und als er sich vorstellte, wie er den dunkelroten BH öffnete, ahnte er die drohenden Probleme.
    Entschlossen wehrte er die Visionen ab und konzentrierte sich auf Loreleis Frage. “Ich betrete ein Badezimmer nur, wenn ich dazu aufgefordert werde.”
    “Wie beruhigend”, entgegnete sie lächelnd. “Und da ich auch nie mit Mitarbeitern und Kollegen schlafe, gibt es zwischen uns keine Probleme.”
    “Hat jemand von Schlafen gesprochen?”
    “Ich meinte es im übertragenen Sinn.”
    “Ich auch.” Er lächelte mutwillig, und Lorelei verstand plötzlich nicht, wieso sie vorhin Shayne attraktiver gefunden hatte als seinen Bruder.
    Shayne O’Malley verströmte Charme wie Cary Grant oder James Bond. Die meisten Frauen fanden ihn bestimmt unwiderstehlich.
    Aber Michael … Michael O’Malley verkörperte puren Sex. Er erinnerte sie an eine Renaissancestatue, aber nicht aus Marmor. Marmor war zu glatt, zu poliert. Michael war ein Mann, der wie aus einem gewaltigen rauen Granitblock gehauen wirkte. Garantiert hatte er sich am Morgen rasiert, aber an Kinn und Wangen zeigte sich jetzt schon ein Bartschatten. Seine Mundpartie wirkte sogar, wenn er lächelte, mehr männlich-markant als

Weitere Kostenlose Bücher