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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Deshalb möchte ich nur einige wenige kurze Fragen an Sie richten. Sie haben erwähnt, dass Sie und Ihr Bruder eine Woche vor dem schrecklichen Vorfall in einem Lakers-Spiel waren. Worüber haben Sie sich dabei unterhalten?«
    »Ach, wir haben über viele Dinge gesprochen. Aber an alles kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern.«
    »Nur über Sport und die Lakers?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir waren Brüder. Wir haben über alles Mögliche gesprochen. Er hat sich nach meinen Kindern erkundigt. Ich habe ihn gefragt, ob er eine neue Freundin hätte. Dinge in der Art.«
    »Hatte er eine Freundin?«
    »Nein, damals nicht. Er meinte, die Arbeit ließe ihm keine Zeit.«
    »Was hat er sonst über die Arbeit erzählt?«
    »Nur, dass er viel zu tun hatte. Er war für die Vergabe von Hypothekendarlehen zuständig, und es waren schwere Zeiten. Viele Zwangsversteigerungen und das alles. Näher hat er sich dazu aber nicht geäußert.«
    »Hat er über seine eigenen Immobilien gesprochen und wie es um sie stand?«
    Freeman legte wegen mangelnder Relevanz Einspruch ein. Ich bat darum, nach vorn kommen zu dürfen, und der Richter genehmigte es. Daraufhin machte ich geltend, dass ich der Jury bereits angekündigt hatte, die Falldarstellung der Anklage nicht nur zu widerlegen, sondern auch Beweise für eine Alternativtheorie vorzustellen.
    »Und das ist diese Alternativtheorie, Euer Ehren. Dass nämlich Bondurant in finanziellen Schwierigkeiten steckte und dass seine Bemühungen, sich aus ihnen zu befreien, zu seinem Tod geführt haben. Ich sollte den nötigen Spielraum bekommen, um diesem Punkt mit jedem Zeugen nachzugehen, den die Anklage aufruft.«
    »Euer Ehren«, konterte Freeman, »bloß weil der Verteidiger sagt, etwas ist relevant, heißt das nicht, dass es das auch ist. Das Opfer des Bruders hat keine direkten Kenntnisse über Mitchell Bondurants Investitionen und seine finanzielle Situation.«
    »Wenn das der Fall ist, Euer Ehren, braucht Nathan Bondurant das nur zu sagen, und ich gehe zum nächsten Punkt über.«
    »Nun gut, abgelehnt. Stellen Sie Ihre Frage, Mr. Haller.«
    Zurück am Pult, stellte ich dem Zeugen die Frage noch einmal.
    »Er äußerte sich nur sehr kurz darüber und ging nicht weiter ins Detail«, antwortete der Zeuge.
    »Was genau hat er gesagt?«
    »Er sagte nur, dass er mit seinen Immobilien im Minus war. Er sagte allerdings nicht, wie viele es waren und wie hoch er verschuldet war. Das war alles, was er gesagt hat.«
    »Wie haben Sie die Bemerkung verstanden, dass er im Minus stand?«
    »Dass die Schulden, die er wegen seiner Immobilien hatte, höher waren als ihr Wert.«
    »Sagte er, dass er sie zu verkaufen versuchte?«
    »Er sagte, er könnte sie nicht verkaufen, ohne baden zu gehen.«
    »Danke, Mr. Bondurant. Keine weiteren Fragen.«
    Freeman beendete die Parade ihrer zweitrangigen Zeugen mit Gladys Pickett, die sich im Zeugenstand als die Chefkassiererin der WestLand-National-Hauptstelle in Sherman Oaks vorstellte. Nachdem Freeman die Zeugin zu ihren Aufgaben in der Bank befragt hatte, kam sie sofort zum entscheidenden Punkt ihrer Aussage.
    »Da Sie in der Bank für die Kassierer zuständig sind, haben Sie doch viele Mitarbeiter unter sich, Mrs. Pickett?«
    »Insgesamt etwa vierzig.«
    »Gehört dazu auch eine Kassiererin namens Margo Schafer?«
    »Ja, Margo ist eine meiner Kassiererinnen.«
    »Wenn wir uns jetzt dem Tag von Mitchell Bondurants Ermordung zuwenden könnten. Kam Margo Schafer an diesem Morgen mit einem besonderen Anliegen zu Ihnen?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Könnten Sie den Geschworenen bitte schildern, weswegen sich Ms. Schafer an Sie wandte?«
    »Sie erzählte mir, dass sie Lisa Trammel nur wenige hundert Meter von der Bank entfernt gesehen hatte. Sie ging auf dem Gehsteig von der Bank weg.«
    »Was war daran so ungewöhnlich?«
    »Na ja, in unserem Aufenthaltsraum und im Tresorraum hängt ein Foto von Lisa Trammel, und wir hatten Anweisung, unseren Vorgesetzten sofort zu melden, wenn Lisa Trammel in der Nähe der Bank auftauchte.«
    »Kennen Sie den Grund für diese Anweisung?«
    »Ja, die Bank hatte ihr mittels einer einstweiligen Verfügung untersagt, sich der Bank zu nähern.«
    »Können Sie den Geschworenen sagen, wie spät es war, als Ihnen Ms. Schafer mitteilte, Ms. Trammel in der Nähe der Bank gesehen zu haben?«
    »Ja, das war unmittelbar nachdem sie an diesem Tag zur Arbeit kam. Es war das Erste, was sie gemacht hat.«
    »Wird in der Bank festgehalten,

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