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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sie jemand umbringen.“
„Vielleicht hat sie etwas sehr Schlimmes erlebt, bevor sie herkam.
Hast du ihre Eltern gesehen?“
„Nein, sie sagt, sie sei von einem Onkel und einer Tante
hergebracht worden.“
Dolly schwieg eine Weile nachdenklich.
„Sie wirkt wie ein kleiner Vogel, zerbrechlich und doch von einer
geheimnisvollen Kraft erfüllt. Willst du mir versprechen, daß du dich
um sie kümmern wirst?“
„Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das haben Steffi und
ich uns schon vorgenommen. Wenn wir nur wüßten, was sie so
verstört!“
„Wenn ihr euch erst besser kennengelernt habt, wird sie es euch
schon sagen.“
Im Schwimmbecken wurde gestritten. Ingrid hatte eine der Kleinen
unter Wasser gezogen, bis sie zu heulen anfing, und Michaela machte
ihr deshalb Vorwürfe.
„Misch dich nicht ein, blöde Kuh, was geht denn dich das an!“
schnauzte Ingrid zurück und spritzte der Kleinen noch einmal ins
Gesicht.
Das war für Irmgard zuviel. Sie ließ sich vom Beckenrand auf
Ingrids Rücken fallen und drückte sie mit ihrem ganzen Gewicht unter
Wasser, bis die verzweifelt zu strampeln anfing. Dann tauchte sie
blitzschnell seitlich weg, so daß Ingrid vergeblich nach dem Angreifer
Ausschau hielt. Die Mädchen am Beckenrand lachten. Von Irmgard
war weit und breit nichts zu sehen, sie konnte mindestens so
ausdauernd tauchen wie ihre Kusine Alice, die mit Dolly in eine
Klasse gegangen war.
„Ihr seid gemein!“ brüllte Ingrid. „Ganz gemeine Biester seid ihr!“ „Nun, ich glaube, diese kleine Abreibung hast du verdient“, sagte
Dolly. „Wir müssen uns auf den Heimweg machen. Begleitet ihr uns
ein Stück?“ fragte sie zu Felicitas gewandt.
„Gern. Wir müssen nur schnell oben Bescheid sagen.“
„Tut das. Ich zeige inzwischen Michaela und Anita die Burg ein
bißchen genauer. Wir treffen uns im Innenhof.“
Evelyns süßes Geheimnis
    Der Spanisch-Unterricht bei Don Rodriguez machte Dolly besonderen Spaß. Nicht nur, weil sie große Freude am Erlernen fremder Sprachen hatte, sondern weil schräg vor ihr, auf dem Platz, der dem Lehrer am nächsten war, Evelyn saß und Don Rodriguez anhimmelte. Neben ihr saß Sandra und himmelte ebenfalls, aber das merkte Evelyn nicht, da sie die Augen keinen Augenblick von Don Rodriguez zu lösen vermochte.
    Don Rodriguez selbst schien Evelyns Begeisterung zu übersehen. Aber das störte Evelyn nicht im geringsten, sie nahm es als Ausdruck seiner Feinfühligkeit.
    Natürlich kann er sich vor den anderen nichts anmerken lassen! dachte Evelyn. Ich muß ihn unbedingt allein sprechen!
Bei der Einteilung der Plätze im Speisesaal hatte sie dafür gesorgt, daß sie neben ihm saß. Bei Tisch umsorgte sie ihn wie eine Krankenschwester ihren schwerkranken Patienten und bemerkte darüber nicht, daß Sandra ihm von ihren Spanienreisen vorschwärmte. Entdeckte sie ihn auf dem Hof, dann begrüßte sie ihn mit den wenigen spanischen Brocken, die sie sich bisher gemerkt hatte. Und als sie feststellte, daß er ein begeisterter Tennisspieler war, trainierte sie täglich ein bis zwei Stunden, obgleich sie jede Art von Sport immer gehaßt hatte.
Zu ihrem Pech schien sich Don Rodriguez – soweit man das überhaupt sagen konnte – mehr für Sandra zu interessieren, da sie sein Heimatland recht gut kannte und bereits ganz passable spanische Sprachkenntnisse besaß.
Als Evelyn eines Abends nach dem Abendbrot Sandra im Gemeinschaftsraum bei Don Rodriguez sitzen sah, wurde ihr mit einem Schlag klar, daß das Mädchen, das sie sich als Freundin auserkoren hatte, in Wahrheit ihre ärgste Konkurrentin war.
Dolly und Susanne, die in der Nähe saßen, zwinkerten sich grinsend zu. „Ich glaube, wir werden bald ein kleines Drama erleben“, flüsterte Dolly. „Unsere liebe Evelyn sieht aus, als wolle sie Sandra die Kehle durchbeißen!“
An der Tür wurde Evelyn plötzlich klar, daß ihre Freundin ihre ärgste Konkurrentin war
    Inzwischen hatte Evelyn einen Entschluß gefaßt. Sie setzte das charmanteste Lächeln auf, dessen sie unter diesen Umständen fähig war und stolzierte zu Sandra hinüber.
    „Sandra, Liebste, es tut mir leid, daß ich stören muß. Aber die Hausmutter bat mich dir zu sagen, du möchtest doch bitte sofort hinüber in unser Wohnhaus kommen.“ Sie vermied das Wort „Kuhstall“, denn sie hatte sich immer noch nicht damit abgefunden, in einem ehemaligen Stall untergebracht zu sein, auch wenn die Zimmer wunderhübsch waren.
    „Was ist denn los?“ fragte Sandra unwillig.

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