Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
zu Hilfe eilen. Ojanis stellte sich dem Ertruser in den Weg und schleuderte ihn mit einem Hieb seiner gewaltigen Faust zu Boden.
“Hier können Sie nicht helfen, Terraner”, sagte der Anführer der Sumpfgebleichten.
Das alles spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab. Kennon hatte sich sogleich dazu entschlossen, Romo zu Hilfe zu eilen, nachdem sich die Sumpfgebleichten weigerten, sich auch nur einen weiteren Schritt dem Zentrum der Blitzentladungen zu nähern. Kennon wäre selbst dazu bereit gewesen, seine Maske fallenzulassen und sich den Sumpfgebleichten und Rockandos als Wesen mit übermenschlichen Fähigkeiten zu erkennen. zu geben Das war ihm die Sicherheit des Siganesen wert.
Doch dann stellte er fest, daß auch in diesem Teil des Tunnels die Temperatur rasch fiel. Das war ein untrügliches Zeichen dafür, daß in wenigen Augenblikken auch hier die Katastrophe hereinbrechen würde.
Und da kam auch schon der erste Blitz herangerollt. Das Zentrum der Blitzentladungen wanderte vorwärts!
Eine Panik brach los. Die Sumpfgebleichten riefen Warnungen. Dann hetzten sie geduckt nach vorne, den rollenden Blitzen entgegen.
Die Rockandos zückten ihre Schwerter. Sie waren es gewohnt, jeden Gegner mit dem Schwert in der Hand zu bekämpfen. Sie konnten nicht wissen, daß diesem Gegner nicht mit solchen Waffen beizukommen war. Im Gegenteil, für die rollenden Blitze stellten die aufragenden Schwerter Magneten dar, von denen sie magisch angezogen wurden.
Zwei Rockandos schrien auf, als Blitze in ihre Schwerter einschlugen. Ihre verkohlten Körper blieben auf der Strecke.
Der Sumpfgebleichte, auf dem Ronald Tekener saß, bäumte sich in hysterischer Angst auf. Er warf Tekener ab, sprang mit einem gewaltigen Satz durch die Luft und kollidierte mit einem Blitz.
Ojanis und Daynamar hatten die Front der elektrischen Entladungen heil hinter sich gebracht. Kennon hatte den Rücken seines Trägers verlassen und preßte sich nun fest gegen die Wand des Tunnels. Er hatte Monty Stuep und Tekener ein Zeichen gegeben, worauf sie es ihm gleichtaten. Sie sahen aus ihren sicheren Verstecken, wie die Kugelblitze an ihnen vorbeischossen, sich irgendwo im Tunnel verloren, oder aber Rockandos oder Sumpfgebleichte trafen.
So schnell wie das Verhängnis über die kleine Gruppe hereingebrochen war, so schnell verschwand es auch wieder. Zurück blieben drei Rockandos und zwei Sumpfgebleichte.
“Wir haben noch einmal Glück gehabt”, zog Ojanis die Bilanz aus diesen schrecklichen Sekunden.
“Das kann man wohl sagen”, murmelte Kennon vor sich hin, als er Kamla Romo nach einer schnell vorgenommenen Ortung fand. Der Siganese lebte und war bei Besinnung. Er hatte den Schutzschirm abgeschaltet und saß apathisch da, mit dem Rücken gegen die Tunnelwand gelehnt. Er hielt sich den Kopf, als bereiteten ihm die Bodenerschütterungen unsägliche Kopfschmerzen. Plötzlich beugte er sich nach vorne und erbrach.
Von den anderen unbeobachtet, hob Kennon ihn auf und reichte ihn an Monty Stuep weiter, wo er sofort in dessen Brusttasche verschwand.
“Er ist noch einmal mit dem Schrekken davongekommen”, sagte Kennon. “Aber für mich war das eine Lehre, aus der ich die Konsequenzen ziehe. Bis auf weiteres soll Romo in seinem Versteck bleiben.”
“Fehlt ihm auch wirklich nichts?” erkundigte sich Tekener.
“Er hat nur eine leichte Gehirnerschütterung abbekommen”, antwortete Kennon. “Er kann sich die entsprechende Behandlung selbst angedeihen lassen. Wir müssen nur darauf achten, daß er die nötige Ruhe bekommt. Dann ist er in Kürze wieder fit.”
“Wir könnten alle eine kleine Erholungspause brauchen”, sagte Tekener nach einer Weile. Der Galaktopsychologe, der das härteste Training genossen hatte—dieser Mann, der alle Härtetests mit Auszeichnung bestanden hatte, machte einen erschöpften Eindruck.
“Es wäre gut, wenn wir ein wenig ausspannen könnten”, stimmte auch der Ertruser zu.
Aber das Schicksal gönnte ihnen diese Erholungspause nicht. Es waren erst wenige Minuten seit den Blitzentladungen vergangen, als von der Decke ein seltsames Geräusch kam. Es hörte sich wie das Ächzen von knorrigen Bäumen an.
Kennon riskierte einen Blick nach oben und sah, daß sich die Äste der SchajwaPflanze über ihren Köpfen um gut einen Meter gesenkt hatten. Und sie bogen sich immer noch durch!
Aufsitzen!” befahl Ojanis.
Die drei USO-Agenten und die verbliebenen Rockandos schwangen sich auf ihre Sumpfgebleichten, die sich augenblicklich in
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