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Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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restlos vernichten. Man wird niemandem eine Chance geben, auch Ihnen nicht.”
Der Akone nickte mehrmals. Seine Hände umspannten die Lehnen seines Sessels. Er wußte, daß Ronald Tekener die Situation absolut klar und richtig aufgezeichnet hatte. Vermutlich hatte er seine Lage schon früher erkannt, jedoch nicht gewagt, die einzig mögliche Folgerung daraus zu ziehen.
Für ihn und seine Männer gab es nur eine Alternative—entweder in den sicheren Tod zu fliegen oder Rettung auf Tahun, dem bedeutendsten medizinischen Zentrum der Milchstraße, zu suchen. In Tahun gab es mit Sicherheit ausreichende Mengen des Kosmobiotikums Batros-Kematicyll, des Medikaments, das bei menschlichen Lebewesen zuverlässig wirkte, jedoch bei den Fremden versagte.
Tarvu von Nyklats Gesicht belebte sich. Er richtete sich ein wenig auf. Wieder mobilisierte er letzte Reserven, und neue Kraft schien ihn zu durchströmen. Er war intelligent genug, um genau zu erkennen, was der Entschluß, nach Tahun zu fliegen, bedeutete. Wenn er diesen Befehl gab, dann verließ er die Reihen der Condos Vasac und beging Fahnenflucht.
Noch zögerte er, noch schien er sich vor der Entscheidung zu fürchten, die nicht mehr rückgängig zu machen sein würde, dann jedoch krümmte sich sein Körper in einem neuen Schmerzanfall.
Als der Oberst sich wieder erholt hatte, schaltete er mehrere Bildsprechanlagen auf seinem Arbeitstisch ein, löste das Siegel von einer breiten Taste und drückte sie herunter.
“Hier spricht der Kommandant”, sagte er mit beherrschter, klarer Stimme. “Ich habe soeben ein Robotkommando in die Zentrale beordert. Sie haben den Befehl, jeden Widerstand gegen mein Kommando niederzukämpfen. Ab sofort herrscht der Ausnahmezustand. Ich mache Sie auf Artikel 9 des Flottengesetzes aufmerksam, in dem die Befugnisse des Kommandanten im Ausnahmezustand klar umrissen werden. Weitere Befehle folgen.”
    6.
    Elpa Tako und Funkoffizier Kha Ptak betraten die Kabine des Ersten Offiziers. Betroffen blieben sie am Eingang stehen, als sie sahen, daß Tormo Rackt gebeugt vor seiner Liege stand und die Hände in die Hüften stemmte. Sein Gesicht hatte sich mit Schweiß überzogen.
    Waffenoffizier Tako zuckte zusammen; als er ein verräterisches Ziehen in der Nierengegend fühlte. Er wurde blaß. Mühsam überwand er die aufsteigende Panik und ging zu Tormo Rackt.
    “Haben Sie es nicht gehört?” fragte er.

    Der Erste Offizier blickte ihn beunruhigt an. Langsam richtete er sich höher auf.
    Der Anfall schien zu versiegen.
“Was ist passiert?”
“Der Oberst hat den Ausnahmezustand erklärt. Zehn Roboter haben bereits
    Position in der Zentrale bezogen.”
“Wir hätten früher handeln sollen”, warf Kha Ptak ein. Er spürte noch nichts von
der heraufziehenden Krankheit. Von allen Anwesenden wirkte er am ruhigsten. “Ich
muß Ihnen den gleichen Vorwurf machen, den Sie gegen den Kommandanten erhoben
haben. Sie haben die Entscheidung unnötig verzögert. Jetzt ist es zu spät. Die Roboter
stehen an allen strategisch wichtigen Punkten des Schiffes.”
Tormo Rackt lachte lautlos.
“Es gibt immer noch eine Notschaltung”, erklärte er. “Die Roboter sind so
programmiert, daß sie den Kommandanten schützen müssen. Verstehen Sie—den
Kommandanten. Wenn der Oberst zusammenbricht und ausfällt, dann bin ich
automatisch der Befehlshaber über die TARMAT. Es ist nichts verloren.” Er ging mit den Männern in die Kommandozentrale. Die Roboter, die sich überall
aufgestellt hatten, ließen sie passieren.
Als Tormo Rackt mit seinen Freunden den großen Raum betrat, hatte Tarvu von
Nyklat bereits im Sessel des Kommandanten Platz genommen. Eine Ordonnanz
schaltete die zahlreichen Bildschirme ein, die sich vor dem Obersten befanden. Tormo Rackt erkannte sofort, was sein Gegenspieler plante. Er wollte eine
Ansprache an die gesamte Besatzung der TARMAT halten. Der Erste Offizier blickte
kurz zu Tekener, Kennon und Stuep hinüber und ging dann zu seinem Sessel, der
unmittelbar neben dem des Kommandanten stand.
    *
    Kamla Romo schwebte durch die offene Tür in das Waffenlabor ein. Zu seiner Überraschung wurde hier noch ganz normal gearbeitet. Keiner der Spezialisten, die mit der Reparatur und Überwachung der verschiedenartigsten Waffen beschäftigt waren, ließ sich durch die aufkommende Panik an Bord beeinflussen. Keiner von ihnen schien auch infiziert zu sein.
    Der Siganese landete auf einem elektronischen Prüfstand und schoß auf einen Techniker, der vor ihm

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