Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf
gegenüberliegende Tunnelwand. Gleichzeitig schoß er auf die Roboter, landete weich auf den Füßen und sprang sofort weiter.
Ronald Tekener und Ischka Taskan liefen auf die Weiche zu. Sie unterstützten Kennon und erledigten einen Roboter. Da Kennon dieses Mal ruhig stehenblieb, ließen sie die Waffen sinken. Die Weiche war erfüllt von Flammen und Rauch. Kennon war kaum noch zu erkennen, obwohl er nur fünf Meter von ihnen entfernt stand.
Tekener und der Anti husteten. Sie preßten sich Stoffetzen vor den Mund, um besser atmen zu können.
Kennon kam zu ihnen.
“Ich halte es für das beste, wenn wir uns den Weg durch das nächste Schott freischießen”, sagte er. “Wenn wir durch die Weiche gehen, werden wir auf noch mehr Roboter stoßen.”
Tekener stimmte zu. Kennon reichte den beiden anderen Männern die Hand und führte sie schnell durch den Tunnel. Tekener und Taskan konnten jetzt kaum noch etwas sehen. Der Qualm war so dicht geworden, daß sie ohne Kennon verloren gewesen wären.
Der Robotmensch blieb kurz darauf stehen. Er hob seine Strahlwaffe und feuerte in den Tunnel hinein. Vor ihnen glühte die Wand auf. Abermals stiegen die Temperaturen an. Tekeners Haut brannte. Er hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Er wußte, daß er nicht mehr lange durchhalten würde, wenn er nicht bald aus diesem Tunnel herauskam. Auch Ischka Taskan zeigte Anzeichen der Erschöpfung. Seine Knie knickten immer wieder ein. Er grub seine Finger in die Schultern Tekeners, um sich zu halten. Der Terraner griff Taskan unter die Arme, um ihn so zu stützen.
“Jetzt geht es”, rief Kennon.
Er zerrte die beiden anderen Männer mit sich. Vor ihnen glühte ein Kreis. Die herausgebrannte Platte war auf die andere Seite der Trennwand gefallen.
“Wir müssen hindurchspringen!” rief Kennon. “Los, Tek, du zuerst.”
Tekener drückte den Anti zu dem Robotmenschen hinüber und rannte los. Er sprang kopfüber durch die Öffnung, überschlug sich und rollte über den Boden. Kühle Luft drang in seine Lungen.
Er sah, wie Kennon, der den Anti in den Armen hielt, durch das Loch sprang und unmittelbar neben der glühendheißen Platte aufkam. Er lief zu ihm und riß ihn zur Seite. Kennon erhob sich, nahm Taskan auf die Arme und ging mit ihm von der Platte fort.
Sie kamen-nur etwa zwanzig Meter weit. Dann erhoben sich vor ihnen etwa zwanzig Männer und zehn Kampfroboter, die bisher in der Deckung der Sitzbänke gehockt hatten. Angesichts so vieler Energiewaffen, die auf sie gerichtet waren, verzichteten sie von vornherein auf Gegenwehr.
4.
“Der größte Feind des Menschen ist der Mensch.” Perry Rhodan
Der Mann war klein und schlank. Das dunkle Haar reichte ihm bis in den Nacken herab. Er lächelte, als er auf Sinclair M. Kennon zutrat, doch seine schwarzen Augen blieben kühl. Zahlreiche Narben verunzierten das Kinn. Der Fremde trug eine stutzerhafte Kleidung mit metallenen Aufschlägen. Das Jackett war, offensichtlich stark ausgepolstert, um die Schultern breiter erscheinen zu lassen. An den Seiten der wadenlangen Stiefel hingen zwei Energiestrahler. Es waren sehr leichte Waffen mit geringer Reichweite.
Die anderen Männer traten ebenfalls näher, während die Roboter an die Tunnelwände zurückwichen.
“Wen haben wir denn da?” fragte der Stutzer spöttisch. “Wenn ich mich nicht ganz gewaltig irre, dürften Sie Rabal Tradino, Großbetrüger in Sachen Handel, und Sie Ronald Tekener, Star am Spieltisch, sein. Das Narbengesicht ist nicht zu übersehen. Welcher Kosmetikchirurg hat Ihnen die Maske verpaßt?”
“Sieh da, ein Witzbold”, sagte Tekener.
Der Fremde hob den rechten Fuß ruckartig an. Der Energiestrahler löste sich aus dem Magnethalfter, wirbelte hoch und landete in der Hand des Mannes. Die Emissionsnadel glühte auf. Sie richtete sich genau auf die Kehle Tekeners.
“Treten Sie sonst im Zirkus auf?” fragte Kennon.
“So redet man nicht mit Ael Simyn”, entgegnete der Fremde zornig.
Tekener und Kennon blickten sich an. Sie gaben sich erheitert.
“Ael Simyn”, sagte Tekener. “Hast du schon von diesem kleinen Gernegroß gehört?”
“Ja”, meinte Kennon grinsend. “Wir haben schon oft über ihn gelacht.”
Ael Simyn feuerte seine Waffe ab. Der Glutstrahl zischte dicht am Kopf Kennons vorbei und versengte ihm die Haare über dem rechten Ohr. Der Robotmensch zeigte keinerlei Reaktion auf diesen Schuß. Er tat, als habe er ihn überhaupt nicht bemerkt.
Im Gesicht Simyns begann es zu zukken.
Er brüllte
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