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Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Lodernde Flammen schlugen aus den Fenstern eines Konferenzsaales im ersten Stockwerk des Gebäudes, das der Station am nächsten stand. Zwei gepanzerte Antigravitationsgleiter näherten sich aus südlicher Richtung.
“Wir müssen wieder nach unten”, stellte Kennon fest. “Hier ist’ gleich die Hölle los. Der SWD nutzt die augenblicklichen Zustände vermutlich, um die Stellung der Regierung zu festigen. Die Gelegenheit ist günstig, unliebsame Konkurrenten zu beseitigen.”
“Du hast recht. Es ist besser, wenn sie uns nicht sehen”, stimmte Tekener ZU.
“Wir sollten uns beeilen”, riet Ischka Taskan. “Der Condos Vasac ist es in letzter Zeit gelungen, einige ihrer Leute in die Reihen des SWD einzuschleusen. Wenn sie uns finden, dann werden wir keine Zeit mehr haben, den Mörder Tschen Baharks zu jagen.”
Sinclair M. Kennon ging bereits voraus. Sie kehrten über die Beschleunigungsspirale in den Tunnel zurück. Der Qualm der verbrennenden Roboter war inzwischen abgezogen.
Kennon ging weiter in südlicher Richtung in den Transporttunnel hinein und stieß nach einhundert Metern auf ein Panzerschott. Laute Schreie und vereinzelte Schüsse waren auf der anderen Seite der Wand zu hören. Der Robotmensch kehrte zu Tekener zurück und teilte diesem mit, daß ihnen der Weg nach Süden vorläufig gesperrt war. Der Mann mit dem Narbengesicht zeigte schweigend auf die Öffnung, die sie in das nördliche Schott gebrannt hatten. Kennon blickte hindurch und fuhr zurück.
In der Tunnelröhre herrschte mattes Licht. Er konnte die kürbisähnlichen Wesen deutlich erkennen. Sie bedeckten das Transportband, so weit er sehen konnte. Eng drängten sie sich vor dem ausgebrannten Loch zusammen.
“Wir sitzen in der Falle”, stellte Taskan fest.
Er lehnte sich mit dem Rücken an die Tunnelwand. Seine Beine zitterten. Haltsuchend kratzten seine Finger über die Verschalung der Transportröhre. Er fand keine Stütze und sackte erschöpft auf die Knie.
“Helfen Sie mir”, bat er. Er verkrampfte die Hände über der Brust. “Ich habe Schmerzen. Was geht mit mir vor? Sagen Sie es mir doch! Sehen Sie—meine Hände. Sie sind ganz anders geworden, und sie tun mir weh.”
Er streckte die Beine von sich, drückte den Rücken an die Wand und verbarg das Gesicht in den Händen.
“Bis eben habe ich mich so stark wie noch nie in meinem Leben gefühlt”, sagte er mühsam. “Jetzt ist alles vorbei. Ich fühle mich leer und ausgebrannt.”
“Sie werden sich wieder erholen”, entgegnete Tekener mitfühlend. Er konnte sich vorstellen, wie schlecht es dem Anti ging und welche Schmerzen er ertragen mußte. Er selbst war mit dem Metamovirus I, dem Vorgänger des Virus, das jetzt über Lepso hereingebrochen war, infiziert worden. Er hatte gespürt, was es bedeutete, von diesem Virus befallen zu sein. Ischka Taskan aber befand sich mitten in der Krise. Er hatte den Höhepunkt der Infektion vielleicht noch gar nicht erreicht, obwohl sich bei ihm schon sehr deutliche Zeichen einer Metamorphose erkennen ließen.
Ronald Tekener hatte sich sehr schwach gefühlt, als er unter dem Einfluß der Metaseuche gestanden hatte. Ischka Taskan aber fiel von einem Extrem ins andere. Mal schien er über sehr große Kräfte und auffallend geschärfte Sinne zu verfügen, dann wieder brach er hilflos zusammen und schien zu schwach zu sein, um auf eigenen Füßen zu stehen.
“Wir bleiben hier”, beschloß Tekener. “Wir warten die Kämpfe oben ab. Bis auf weiteres ziehen wir uns in die dritte Tunnelröhre, in die Abweiche zurück. Auch dort versperrt uns ein Panzerschott den Weg.
Noch wissen wir nicht, was auf der anderen Seite des Schotts ist. Wir werden es jedoch erst dann durchbrechen, wenn sich keine andere Möglichkeit mehr bietet.”
Sinclair M. Kennon nickte zustimmend. Er ging in die Tunnelröhre bis zum Schott und lehnte sich dagegen. Mit Hilfe seiner äußerst empfindlichen Wahrnehmungsorgane stellte er fest, daß auch auf der anderen Seite der Sperre jemand Schutz vor den Kämpfen gesucht hatte, die jetzt über ihnen tobten.
Als er zu Tekener zurückkehrte, war Ischka Taskan bewußtlos geworden.
Tekener wies auf den Anti.
“Das zwingt uns hierzubleiben”, sagte er. “Warten wir ab, ob er sich wieder erholt.”
    *
    Nach sechzehn Stunden flaute der Kampf über ihnen ab. Ein neuer Tag war heraufgezogen, ohne daß ihre Lage eine wesentliche Änderung erfahren hätte. Ischka Taskan lag wie leblos auf dem Transportband. Sein Herz schlug jedoch noch immer

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