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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

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Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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vorführen lassen, um sie eingehender zu vernehmen. Wenn dieses Mädchen gelogen hatte, würde er es jetzt zwingen, die Wahrheit zu sagen.
    Frühmorgens meldete sich der Soldat, der sie hätte holen sollen - ein besonnener Fünfzigjähriger -, an Amenis Schreibstube.
    «Nenofar kommt nicht», erklärte er.
    «Wie? Hat sie sich geweigert, dir zu folgen?»
    «Kein Mensch daheim.»
    «Aber gewohnt hat sie doch dort, oder?»
    «Ja, laut Aussage der Nachbarn, aber sie ist schon seit mehreren Tagen fort.»
    «Und hat nicht gesagt, wohin sie ging?»
    «Keiner weiß etwas.»
    «Hast du die Wohnung durchsucht?»
    «Ohne Ergebnis. Sogar die Wäschetruhen waren leer, als hätte die Frau vorgehabt, jede Spur von sich zu verwischen.»
    «Was hast du über sie in Erfahrung gebracht?»
    «Wie es scheint, war sie ein höchst leichtlebiges junges Ding. Böse Zungen behaupten sogar, sie hätte von ihren Reizen gelebt.»
    «Folglich muß sie in einem Bierhaus gearbeitet haben.»
    «Das trifft aber nicht zu. Ich habe alle notwendigen Nachforschungen angestellt.»
    «Kamen Männer zu ihr?»
    «Die Nachbarn sagen nein, aber sie war auch häufig nicht daheim, vor allem des Nachts.»
    «Wir müssen sie finden und ihre möglichen Auftraggeber zur Strecke bringen.»
    «Das werden wir schon schaffen.»
    «Beeil dich.»
    Als der Soldat gegangen war, las Ameni nochmals die Holztäfelchen, auf denen Serramanna seinem hethitischen Kumpan das mitgeteilt hatte, was nun als Beweis für seine Schuld galt.
    In der Stille seiner Schreibstube, zu dieser frühen Stunde, da der Geist wachsam war, keimte in Ameni ein Verdacht auf. Doch um nachzuprüfen, ob er gerechtfertigt war, mußte er Achas Rückkehr abwarten.
    Die Festung Megiddo, hoch oben auf ihrem felsigen Sporn, beeindruckte die ägyptische Armee, die in der Ebene aufmarschiert war. Weil die Türme so hoch waren, mußten Sturmleitern angefertigt werden, die aufgrund ihrer Länge wohl schwer aufzurichten wären, so daß bei den Sturmtrupps durch Pfeile und Steinwurf mit großen Verlusten zu rechnen war.
    Mit Acha an seiner Seite preschte Ramses im Streitwagen einmal um die ganze Anlage herum, keine leichte Zielscheibe für die Bogenschützen.
    Kein Pfeil flog, kein Schütze war auf den Zinnen erkennbar.
    «Sie werden sich bis zum letzten Augenblick versteckt halten», meinte Acha. «So vergeuden sie kein Wurfgeschoß. Das beste wäre wohl, sie auszuhungern.»
    «Mit den hier gehorteten Vorräten können sie monatelang durchhalten. Gibt es etwas Entmutigenderes als eine endlose Belagerung?»
    «Bei wiederholten Sturmangriffen verlieren wir aber eine Menge Männer.»
    «Glaubst du, ich wäre so erbarmungslos, mit allen Mitteln einen Sieg durchzupeitschen?»
    «Hat Ägyptens Ruhm nicht Vorrang gegenüber dem Los der Menschen?»
    «Jedes Lebewesen ist mir teuer, Acha.»
    «Was schlägst du vor?»
    «Wir bilden mit unseren Streitwagen einen Ring in Schußweite, so daß unsere Bogenschützen jeden Syrer, der sich zeigt, herunterholen können. Drei Gruppen von Freiwilligen werden dann die Sturmleitern ansetzen und sich mit ihren Schilden schützen.»
    «Und wenn Megiddo uneinnehmbar ist?»
    «Wagen wir zuerst den Versuch. Wer von vornherein an den Mißerfolg denkt, hat schon verloren.»
    Die Entschlossenheit, die von Ramses ausging, verlieh den Soldaten neuen Schwung. Freiwillige meldeten sich zuhauf, Bogenschützen drängten auf die Kampfwagen, die die Festung, dieses stumme und bedrohliche Tier, umzingeln würden.
    Reihen von Fußsoldaten, die langen Leitern geschultert, hasteten auf die Mauern zu.
    Als sie sie aufrichteten, erschienen syrische Schützen auf dem höchsten Turm und spannten ihre Bogen. Doch keinem blieb Zeit, genau zu zielen. Ramses und die ägyptischen Schützen holten sie herunter. Nun trat eine zweite Welle von Verteidigern auf den Plan. Die Syrer schössen zwar ein paar Pfeile ab, trafen jedoch keinen einzigen Ägypter. Der König und seine Meisterschützen machten ihnen den Garaus.
    «Kläglicher Widerstand», raunte der alte General Setaou zu. «Man möchte meinen, daß die da noch nie gekämpft haben.»
    «Um so besser, so werde ich weniger zu tun haben und kann mich vielleicht eine Nacht mal Lotos widmen. Solche Schlachten rauben mir alle meine Kräfte.»
    Als die Fußsoldaten hochzuklettern begannen, tauchten plötzlich rund fünfzig Frauen auf.
    Die ägyptische Armee war es nicht gewohnt, Frauen und Kinder niederzumetzeln.
    Man würde sie mitsamt dem Nachwuchs als

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