Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende
einer Bestechung an Stellen vor, die
einem Schwert unzugänglich blieben.«
»Außer dass wir den größten Teil dieser Gelder für
Lebensmittellieferungen an Teile der äußeren Stadt
verwendet haben«, wandte Tel ein. »Wir sollten sie
lieber hungern lassen. Dann sind sie eher bereit, sich
gegen Finn zu erheben.«
»Halbverhungerte sind nur selten gute Kämpfer«,
entgegnete Douglas. »Und ich sehe nicht tatenlos zu,
wie mein Volk hungert! Ich bin immer noch ihr König, wenn auch im Exil. In Ordnung, Tel; wie ich
weiß, berstet Ihr schier vor Verlangen, uns von den
Taten Eurer Leute zu berichten! Aber fasst Euch kurz
und drückt Euch präzise aus, oder wir stören Euch
mit Zwischenrufen.«
»Und werfen mit Gegenständen«, ergänzte Stuart.
Tel funkelte ihn an. »Meine Leute haben große Erfolge dabei erzielt, Finns Kommunikationsleitungen
anzuzapfen und zu blockieren, wobei sie auf Fremdwesentech und slumgeschulte Fähigkeiten zurückgegriffen haben. Deshalb gelangen die meisten Befehle Finns nicht mehr an ihr Ziel. Manchmal nehmen wir eigene, unterschwellige Änderungen daran
vor und leiten sie weiter, um zum allgemeinen Chaos
beizutragen. Schon bald wird Finn keiner Meldung
mehr trauen können, die über die Funkleitungen eingeht, und seine Leute werden sich davor fürchten,
irgendeinen Befehl auszuführen, den er ihnen nicht
persönlich erteilt hat.«
»Leider hat er immer noch die Elfen«, sagte
Diana. »Nicht einmal durch geballte Aufbietung
unserer Kräfte könnten die Schlampen und ich ihre
telepathischen Befehle blockieren. Die Elfen beherrschen inzwischen eine atemberaubende Anzahl
von Besessenen, und dadurch sind die Anführer der
Elfen so mächtig geworden. Wir können nicht einmal das, was sie denken oder planen, telepathisch
belauschen. Falls Finn sie als Ersatz für die infiltrierten Funkverbindungen einsetzt...«
Douglas schnitt ein finsteres Gesicht. »Tauchen
irgendwelche dieser neuen Gedankensklaven auch im
Slum auf? Vielleicht unter den Flüchtlingen?«
»Nein«, erklärte Diana entschieden. »Wir sind
nach wie vor frei von ihnen. Die Mädchen und ich
halten eine mentale Sondierung aufrecht, die automatisch läuft. Jeder Besessene, der einzudringen versuchte, würde einen mentalen Alarm auslösen, und
wir würden sofort hinstürmen. Finns Spione und
Agenten sind natürlich ein anderes Thema ...«
»Stuart«, sagte Douglas. »Du wolltest etwas über
Finns Sicherheitsleute sagen.«
»Verdammt richtig!«, bekräftigte Stuart. »Ja, wir
machen sie schwindelig, aber das gelingt uns vor allem deshalb, weil diese Leute nicht für die Sicherheitstätigkeit ausgebildet wurden. Es sind Finns Fanatiker, die sich nie groß den Kopf über militärische
Taktik zerbrochen haben. In jüngster Zeit stoßen wir
allerdings auf eine härtere Sorte. Gedankensklaven
mit begrenzten Esperfähigkeiten. Sie spüren, was
vorgeht, auch wenn sie es nicht beweisen können.
Man kann nicht an einem Telepathen vorbeischleichen. Douglas, um so viele Besessene einzusetzen
und ihnen auch den Schutz wichtiger Einrichtungen
zu übertragen, muss Finn eine neue Absprache mit
den Elfen getroffen haben!«
»Ich habe Euch ja berichtet, dass sie die Arena betreiben«, sagte Diana. »Alle Anzeichen sprechen dafür. Und nach dieser mentalen Explosion, wie sie vor
kurzem über der Stadt eingetreten ist, denke ich,
können wir davon ausgehen, dass die Überesper die
Elfen nun direkt steuern.«
»Das würde das Verhalten der Friedenshüter erklä
ren«, sagte Stuart.
»Es sind Tiere!«, rief Nina. »Ehrlich, sind sie! Die
Menschen da draußen haben inzwischen vor jedem
Angst, der eine Uniform trägt.«
»Was nicht unbedingt schlecht ist«, wandte Tel
ein. »Je schlimmer die Lage draußen wird, desto
mehr Menschen suchen den Slum auf. Die Probleme
der Stadt machen uns stark. Wir werden bald wieder
expandieren müssen, Douglas. Wir benötigen mehr
Territorium.«
»Ich sage immer noch, wir sollten die Arena erobern, Darlings«, warf Nina ein. »Oder sie zumindest
sprengen und die armen Bastarde dort von ihrem
Elend erlösen.«
»Es müssen Elfen sein«, sagte Stuart. »Normale
Menschen würden so was nie tun. Jedem, mit dem
ich rede, wird schlecht bei dem, was heute im Namen
der Unterhaltung in der Arena geschieht. Sogar die
Slumbewohner der alten Schule, die hartgesottensten
Verbrecher, sind schockiert und aufgebracht. Es
scheint, dass es eine Grenze gibt, die nicht mal sie
überschreiten möchten, und niemand
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