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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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Imperator.«
»Derzeit reicht das«, sagte Douglas.
Der Treffpunkt erwies sich als aufgegebene, mit
Brettern vernagelte Badeanstalt in einer schmutzigen
und besonders heruntergekommenen Gegend des
Slums. Die ramponierten, fleckigen Mauern waren
mit ausladenden Fremdwesen-Graffiti in einem Dutzend verschiedener Bilderschriften besprüht. Douglas konnte ein paar davon lesen und war überzeugt,
dass Finns Mutter so etwas nie gemacht hatte. Nina
versteckte sich in einer Türnische und trug einen
schweren Mantel. Der rosa Irokesenschnitt hing vor
lauter Feuchtigkeit seitlich herab.
»Wird aber auch Zeit, Darlings! Die Gegend ist
mir nicht geheuer, und sie ist auch nicht gerade vornehm. Hier wimmelt es nur deshalb nicht von Straßenräubern, weil etwas sie schon gefressen hat, und
ich weiß nicht, was das für ein Gestank ist, aber es
wird ewig dauern, ihn wieder aus meinen Sachen herauszukriegen. Achtet darauf, wo ihr hintretet, weil
es einfach igitt ist, wenn ihr es nicht tut, und ich kann
nur hoffen, dass es sich dabei lediglich um Ratten
handelt. Nikki Sechzehn hat mich hergeführt und
konnte dann gar nicht schnell genug wieder verschwinden, was einem über diese Gegend alles verrat, was man zu wissen braucht. Müssen wir uns
wirklich hier herumtreiben, Douglas Süßer?«
»Ja.« Douglas betrachtete forschend die Tür hinter
ihr. Die Badeanstalt hatte früher mal in einer guten
Gegend gelegen, damals, als sogar der Slum noch
wohlhabende Gegenden aufwies. Damals bildeten
Bäder das Zentrum dessen, was als die bessere Gesellschaft galt. Und obgleich das Haus insgesamt
bröckelte und die Fenster mit Brettern vernagelt waren, bestand der Haupteingang aus einer einzelnen Tafel geäderten Marmors, gesichert durch schwere
Stahlketten mit massiven Vorhängeschlössern. Letztere waren geöffnet - ein Zeichen, dass die Gruppe erwartet, wenngleich nicht notwendigerweise willkommen geheißen wurde - aber die Fremdwesen nahmen
ihre Sicherheit eindeutig ernst. Douglas gab Nina mit
einem Wink zu verstehen, sie möge zur Seite gehen,
und sie trat widerstrebend in den Regen hinaus. Stuart
trat rasch vor und versperrte Douglas den Weg.
»Ich gehe zuerst hinein, Douglas. Immer. Du bist
der Anführer der Rebellion. Ich bin schon eher entbehrlich.«
»Niemand ist entbehrlich, Stuart«, hielt ihm Douglas entgegen. »Darum geht es ja bei der ganzen Rebellion.«
»Trotzdem bleibt es meine Aufgabe, zwischen
Euch und jeder Gefahr zu stehen, Eure Majestät. Also haltet Ihr hier die Stellung, während ich die Tür
öffne und dann Tel hineinwerfe, um zu prüfen, ob
eine Falle oder ein Hinterhalt auf uns lauert.«
»Ich finde das überhaupt nicht komisch«, stellte
Tel fest. »Findet irgendjemand das komisch?«
»Ich halte es für eine verdammt gute Idee«, warf
Nina ein. »Ich habe Euch nie über den Weg getraut,
nicht mal, als Ihr noch lediglich ein Politiker wart.
Eure Augen wirken verschlagen.«
Stuart schob die Tür langsam auf, und die herabhängenden Ketten klirrten laut. Eine Wolke aus stinkendem Dampf wehte vorbei, unter der sie alle zusammenzuckten und Grimassen schnitten. Der
Dampf kräuselte sich langsam um sie herum und war
feucht und schwer und unangenehm warm. Er stank
nach unvertrauten Bestandteilen, die einem die Tränen in die Augen trieben und als gräulicher Geschmack im Rachen hängen blieben. Stuart riss sich
zusammen und trat in die Düsternis hinter der Tür.
Es kam zu einer ungemütlich langen Wartezeit, bis er
wieder auftauchte.
»Niemand zu sehen. Die Beleuchtung wird besser,
je tiefer man hineingeht, aber der Dampf ist überall.
Ich würde ja sagen, dass die Luft rein ist, aber das
kann man eindeutig nicht mit Recht behaupten. Man
behält uns im Auge. Ich spüre es richtig. Die Luft
riecht, als wäre man im dreckigsten Loch des Teufels, aber sie ist atembar. Frisch an die Wände geschmierte Zeichen weisen den Weg. Noch ist es nicht
zu spät, das alles abzublasen, Douglas! Diese Fremdwesen haben keinen Grund mehr, Menschen zu
schätzen oder zu trauen. Besonders nicht einem König, der sie letztlich nicht schützen konnte.«
»Das ist nicht fair!«, meinte Nina.
»Doch, ist es«, sagte Douglas. »Ich war auch ihr
König. Es war meine Aufgabe, sie zu schützen.«
Nina runzelte unglücklich die Stirn und sah Stuart
an. »Nikki sagte, da drin würde jemand auf uns warten.«
Stuart zuckte die Achseln. »Keine Spur davon zu
sehen« Von irgendetwas. Gehen wir hinein,

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