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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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der Wachsoldaten, ging an Owen vorbei, ohne ihn anzusehen, und
stieg langsam die Stufen zum Podium hinauf, um
neben ihrem Gatten und dem Stählernen Thron Stellung zu beziehen.
Hermione war fünfzehn Jahre alt, eine große gertenschlanke Blondine in fließender weißer Seide und
außerdem hochschwanger. Ethur hatte sie, als sie
dreizehn war, zur jüngsten seiner zahlreichen Bräute
bestimmt, und niemand stellte das in Frage, denn er
war ja schließlich der Imperator und wusste es am besten. Hermiones ruhiges, ungerührtes Gesicht wirkte
leer und müde, als würde die Schwangerschaft sie viel
kosten. Es war nicht ihre erste. Kaum war sie Ethurs
Braut geworden, da wurden sowohl natürliche als
auch unnatürliche Methoden eingesetzt, um sie mit
dem uralten Samen des Imperators zu schwängern.
Er benötigte verzweifelt einen Erben. Die beiden
ersten Schwangerschaften endeten vor der Geburt,
aber alle Welt hegte große Hoffnungen für die dritte.
Alle Welt außer Hermione, aber andererseits scherte
sich niemand um das, was sie dachte. Diese Vorgänge hatten eindeutig Spuren an ihr hinterlassen. Das
hübsche, puppenhafte Gesicht drückte keinerlei
Emotion aus, und die Augen blickten leer. Ethur
streichelte mit den langen bleichen Fingern ihre
Wange, aber sie reagierte überhaupt nicht darauf.
Ethur lächelte auf Owen herab.
»Je älter Wir werden, desto jünger gefallen sie
Uns. Menschen werden einander so schnell ähnlich
... nur die Jungen weisen echte Individualität auf, und
sie schwindet rasch. All Unsere Ehefrauen waren
einst so zarte Blumen ...«
»Wie viele hattet Ihr?«, erkundigte sich Owen.
»Wer kann das sagen? Manche waren denkwürdiger als andere. Manche schenkten Uns Kinder,
aber früher oder später haben Wir alle Unsere Erben umgebracht. Weil sie schlecht oder ungeeignet
waren. Sie waren allesamt so enttäuschend ...
Trotzdem bleiben Wir optimistisch. Wir hoffen
stets, dass sich der Nächste als besser erweist.«
»Schlechtes Blut tritt immer zutage«, meinte
Owen. »Und Monster haben die Tendenz, sich charaktergerecht fortzupflanzen.«
Die Höflinge schnappten nach Luft, und der Imperator warf ihm einen scharfen Blick zu, ehe er sich
auf dem Stählernen Thron zurücklehnte. Die Schläuche und Kabel rings um ihn murmelten, als wäre es
ihnen zuwider, gestört zu werden.
»Ihr seid nicht der erste Besucher aus der Zukunft,
Owen. Vor zwölf Jahren fiel ohne Vorwarnung der
Verrückte Verstand über Uns her. Er riss Unsere Welt
in Stücke, auf der Suche nach Kenntnissen, die Wir
nicht hatten. Wir haben in der Erforschung des Körpers viel erreicht, aber selbst Wir können nicht die
Toten wiedererwecken. Der Verrückte Verstand wollte Uns nicht glauben. Er tobte in Unseren Städten, riss
Universitäten und Laboratorien auf, brachte dabei
Hunderttausende um. All Unsere Streitkräfte standen
dieser ... Kreatur hilflos gegenüber. Sie entführte Unsere größten Wissenschaftler und Denker und entriss
ihren Gehirnen alles Wissen. Was sie zurückließ, was
sie als leere Hülsen wegwarf, wäre besser tot gewesen. Und als letztlich halb Herzwelt in Trümmern lag
oder brannte und sich die Toten überall häuften, verschwand der Verrückte Verstand so unvermittelt, wie
er aufgetaucht war. Unser Volk ist immer noch dabei,
zu trauern und seine Welt wieder aufzubauen.
Wir wissen alles über Monster, Owen.
Und jetzt seid Ihr hier, aus derselben Zukunft, und
behauptet, der Verrückte Verstand wäre Eure Freundin. Wir warten schon lange auf noch jemanden wie
Euch. Überall haben Wir Unsere Fallen ausgelegt,
speziell für Kreaturen Eurer Art. Ihr werdet für die
Verbrechen Eurer Freundin bezahlen. Aus welcher
verrückten Hölle an Zukunft Ihr stammt, die solche
Monstrositäten hervorbringt - wir möchten damit
nichts zu tun haben. Und hoffentlich wird der entsetzliche Zustand Eures Leichnams, wenn er schließlich
in die Zukunft zurückkehrt, jeden anderen abschrekken, dem vielleicht danach ist, Uns zu besuchen.«
»Also ist die Tasse Tee vom Tisch?«, fragte
Owen. »Wie schade.« Er blickte Hermione an. »Ich
kann Euch von hier wegbringen. Euch anderswo
hinbringen. Ihr braucht es mir nur zu sagen.«
»Ich bin hier glücklich«, behauptete die Imperatorin Hermione mit hoher, kindlicher Stimme. »Ich gehöre hierher.«
Ja, räumte Owen in Gedanken widerstrebend ein. Das tut Ihr. Und eines Tages werdet Ihr einem Mann
namens Giles Todtsteltzer begegnen, und das Kind,
das Ihr

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