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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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tausend Jahren
kein schlechtes Ergebnis. Lebt wohl, meine Freunde.
Beginnt irgendwo ein neues Leben. Und vergesst
nicht: blickt nach vorn, niemals zurück.«
Er ließ seinen Griff um die Zeit los, und der Planet
stürzte unter ihm davon, sodass Owen wieder im
freien Weltraum schwebte. Er suchte nach Hazels
Fährte und stellte überrascht fest, dass sie nicht wieder sofort in den Zeitstrom führte. Hazel schien so
etwas wie einen kleinen Ausflug eingelegt zu haben,
der sie zu einem der Grenzplaneten führte, in jener
Region, die man eines Tages den Rand nennen würde. Neugierig folgte Owen der Spur und benutzte die
Sterne als Trittsteine für seinen Weg zum Rand der
Zivilisation.
    Es war ein grüner Planet, jung und voller Leben, und
Menschen waren dort noch neu. Owen schwebte auf
einer Umlaufbahn und erkundete den Planeten mit seinen erweiterten Sinnen. Er brauchte Dinge nicht mehr
unmittelbar zu sehen oder zu hören; er wusste sie auch
so. Man fand kaum hundert Städte auf diesem Planeten, die meisten wenig mehr als Ansammlungen einiger Backstein- und Holzbauten. Ein einzelner Raumhafen fertigte ausschließlich zu Besuch kommende Schiffe ab, denn die hiesige Zivilisation war technisch unterentwickelt und glitt langsam, aber unausweichlich in
die Barbarei zurück. Armeen führten ständig Kriege,
obwohl nicht klar war, worum es dabei eigentlich ging,
von Territorium mal abgesehen. Hier fand man nur
Menschen in ihrer Grundausgabe vor und stieß nicht
auf extreme Gestalten oder Adaptationen. Ein paar
Schusswaffen gab es, aber Stahl war die Waffe der
Wahl. Owen stellte amüsiert fest, dass er sich hier
wohler fühlte als auf Herzwelt.
    Er materialisierte inmitten eines großen Waldes
aus enormen Bäumen mit blau-schwarzer Rinde und
schweren fleischigen Blättern von einem so strahlenden Grün, dass sie beinahe leuchteten. Die Bäume
ragten rings um ihn auf und standen so dicht, dass sie
das meiste Licht der strahlenden silber-blauen Sonne
aussperrten. Die Luft war kühl und frisch und erfüllt
mit den Düften lebendiger Dinge. Bodennebel kräuselte sich hierhin und dorthin, obwohl kein Wind
wehte. Owen blickte sich bedächtig um. Dunkle
Schatten lagen zwischen den Bäumen, und Staubflocken drehten sich langsam in den silbernen Lichtbalken, aber nirgendwo erblickte er eine Spur menschlicher Präsenz.
    Erneut war Hazel schon auf und davon. Erneut
hatte er sie verpasst. Und doch verriet dieser Planet
keine Spur von Beschädigung, nichts von den Verwüstungen, die Hazel Herzwelt zugefügt hatte. Was
hatte sie hergeführt zu einem so abgelegenen Ort?
Owen drehte sich scharf um. Jemand kam. Nach einer Weile hörte er auch Schritte näher kommen und
die Stimme eines Knaben, der aufgeregt bellenden
Hunden nachrief. Und schließlich kam ein dunkelhaariger Junge von etwa zehn Jahren den schmalen
Pfad entlanggelaufen und folgte dabei zwei in großen
Sätzen dahinspringenden Jagdhunden. Er rief den
Hunden einen scharfen Befehl zu, als er Owen erblickte, und die Tiere hielten abrupt an. Sie betrachteten Owen argwöhnisch und hechelten dabei. Der
Junge kam langsam näher und blieb neben ihnen stehen. Er trug ein Schwert an der Seite. Owen schenkte
ihm sein allerberuhigendstes Lächeln.
    »Hallo, ich bin Owen. Ich bin nur auf Besuch.«
»Außerplanetar«, sagte der Junge, während er
Owens Kleidung betrachtete. Er selbst steckte in
grob genähten Fellen über einem schlichten Kittel.
»Wir bekommen heutzutage nicht mehr viele Touristen zu sehen. Und so gefällt es uns auch. Ihr seid
ganz schön weit vom Raumhafen entfernt. Habt Ihr
Euch verlaufen?«
    »Nein«, antwortete Owen. »Ich ... sehe mich nur
um. Möchtest du mir deinen Namen nennen?«
Der Junge grinste kurz. »Mama sagt immer, ich
hätte keine Manieren. Ich bin Giles VomAcht aus
Stadt Hadrian. Mein Vater ist dort der Kriegsmeister.
Und diese beiden übereifrigen Burschen hier heißen
Jäger und Schnüffler. Denn das ist ihre Aufgabe.«
Die Hunde blickten auf, als sie ihre Namen hörten,
und Giles tätschelte ihnen die Köpfe, bis sie sich
wieder beruhigt hatten.
»Auf der Jagd?«, fragte Owen. »Was jagst du?«
Giles grinste wieder. »Im Grunde alles, was sich
bewegt. Wir sind da nicht wählerisch. Wir jagen einfach gern. Wir fangen genug, um satt zu werden, und
lassen den Rest wieder laufen. Was tut Ihr hier,
Owen?«
Owen grinste ebenfalls. »Ich folge einer Fährte.
Genau wie du.«
Owen und der junge Giles setzten sich

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