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Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc

Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc

Titel: Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jojox
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Freiheit.

    »Natürlich, aber im vernünftigen Rahmen«, antwortete Lilian. »Dieses Haus ist ja kein Gefängnis. Solange du dich vernünftig und verantwortungsbewusst verhältst, wirst du auch so behandelt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ja, Mrs. Catanze«, sagte ich leise. Das Wort »Mom«
    wollte mir noch nicht über die Lippen kommen.
    Mrs. Catanze klopfte mir freundlich aufs Bein, ehe sie den Raum verließ und die Tür schloss. Ich lehnte mich auf dem Bett zurück. Der Geruch frischer Bettwäsche drang mir in die Nase. Ich versuchte, mich auf die Geräusche zu konzentrieren, welche die Autos machten, die die steile Straße hinauf und hinab fuhren -

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    bis ich schließlich vom Schlaf übermannt wurde. Als ich mich innerlich fallen ließ, hatte ich ein sicheres Gefühl.
    In meiner neuen Umgebung fühlte ich mich sicher.
    Als ich irgendwann wieder aufwachte, hörte ich Stimmen, die aus der Küche kamen. Nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, ging ich aus meinem Zimmer in die Küche.
    »Ist er das?« fragte jemand mit langen blonden Haaren in zänkischem Ton. »Das ist doch kein junge, das ist ein Zwerg! «
    Lilian beugte sich vor und knuffte den großen blonden Teenager in den Arm. »Larry, halt jetzt den Mund!
    David, entschuldige bitte. Das hier«, sagte sie und starrte Larry immer noch an, »das hier ist Larry junior.
    Ich werde dich in ein paar Minuten auch noch mit Big Larry bekannt machen. «

    »Mensch, Larry, der ist zwar klein, aber er ist doch ein pfiffiges Bürschchen. Hi, ich bin die Connie. Und ich möchte nicht, dass du in meinem Zimmer in meinen Sachen rumschnüffelst. Verstanden?« Als sich Connie zu mir herunter beugte, erstickte ich fast an ihrem Parfüm. Sie hatte glänzendes schwarzes Haar und lange Wimpern. Und sie trug ein sehr kurzes Kleid. Ich konnte nicht anders, ich musste ihre Oberschenkel anstarren. Connie trat einen Schritt zurück und errötete.
    »Mom, der ist ja ein kleiner Perverser!«

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    Ich wandte mich an Mrs. Catanze: »Was ist ein >Prä-
    werser    Lilian lachte. »Jemand, der jungen Damen unter den Rock gucken will!«
    Ich verstand gar nichts. Dabei wollte ich doch so gerne wissen, was dieses Wort bedeutete. Also stellte ich dieselbe Frage noch einmal. Doch Mrs. Catanze schnitt mir das Wort ab: »Übrigens, das hier ist Big Larry.«
    Ich schaute so weit hinauf, wie ich konnte, und sah einen riesigen jungen Mann mit schwarzem Wuschelkopf und einer Brille mit schwarzem Gestell. Er hatte ein freundliches, sanftes Gesicht. Als er mir die Hand schüttelte, lächelte Big Larry. »Mom«, sagte er,
    »ich will heute Abend ins Kino. Haste was dagegen, wenn ich Dave mitnehme?«
    Lilian lächelte. »Ist mir recht, aber gib gut Acht auf ihn! «
    »Ja«, tönte Larry, »ich pass' schon auf, dass er sich nicht erschreckt oder irgendwas ... Ekliges sieht. «
    Etwa eine Stunde später machten Big Larry und ich uns auf den Weg zum Kino. Ich wusste gleich, dass er noch kindlich und schüchtern war. Und ich fand ihn gleich sympathisch. Als wir durch die endlosen Straßen von Daly City gingen, bergauf und bergab, redeten wir beide belangloses Zeug. Irgendwie wussten wir, dass wir nicht fragen durften, warum der jeweils andere ein Pflegekind war. Das war eine Art Ehrenkodex, wie man mir erklärt hatte, als ich noch bei Tante Mary lebte. Je näher wir dem Kino kamen, desto mehr wurde der große Larry mein Freund.
    Big Larry behauptete, er habe den James-Bond-Film Leben und sterben lassen schon ein Dutzend Mal 84

    gesehen. Darum konnte ich gar nicht verstehen, warum er ihn unbedingt noch mal sehen wollte . Aber nach den ersten zehn Minuten saß auch ich wie gebannt da. Die Action-Szenen und die schnelle Musik, die den Film trugen und vorantrieben, verzauberten mich. Jahrelang hatte ich im Dunkeln gelebt, mich nach Abenteuern gesehnt, und jetzt konnte ich im Film endlich welche sehen. Während Larry die Mädchen in den Bikinis anstarrte, zappelte ich aufgeregt auf meinem Sitz und wartete ungeduldig darauf, dass James Bond das nächste Mal knapp dem Tod entging, während er zugleich die Welt vor dem Untergang bewahrte.
    Nachdem ich diesen Film gesehen hatte, hatte sich James Bond so fest in mein Gedächtnis eingeprägt wie Jahre zuvor schon Superman, der Comic-Held.
    Auch der nächste Tag war etwas Besonderes. Rudy, Lilians Mann, lud die beiden Autos der Familie mit Pflegekindern und Bergen von Essen voll. Es sollte zum alljährlichen Familienpicknick am 4.

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